Hygiene

RKI-Empfehlung: Prävention vor postoperativen Wundinfektionen

10.11.2011 -

RKI-Empfehlung: Prävention vor postoperativen Wundinfektionen. Neben Harnwegsinfekten und Pneumonien stellen postoperative Wundinfektionen die dritthäufigste nosokomiale Infektionsart dar. Wundinfekte sind ein Problem aller operativen Fachrichtungen, wobei die Inzidenz zwischen den Disziplinen unterschiedlich ist. Wundinfektionen haben teilweise nicht unerhebliche Auswirkungen für die operierten Patienten. In Deutschland rechnet man mit jährlich mehr als 100.000 postoperativen Wundinfektionen. Sie führen in der Regel zu Belastungen für den Patienten, einer Verlängerung des Krankenhausaufenthaltes mit Erhöhung der Aufwendungen für die Pflege. Auch sind die kosmetischen Ergebnisse nach einer Wundinfektion schlechter als bei normal heilenden Wunden, so dass gelegentlich auch Narbenkorrekturen notwendig werden. Bei tiefer gelegenen Wundinfektionen können die Entzündungsprozesse sogar lebensbedrohlich verlaufen. Ferner kann die Außendarstellung einer Abteilung durch „schlechte Presse“ leiden. Für den Chirurgen ist es bedauerlich, wenn nach einer komplexen großen Operation der Verlauf durch eine postoperative Wundinfektion kompliziert wird.

Es werden pro Jahr in Deutschland etwa fünf Mio. operative Eingriffe durchgeführt. Der Anteil der ambulant durchgeführten Eingriffe steigt weiterhin. Er liegt bei etwa 30 %. Das Problem der postoperativen Wundinfektion betrifft auch die ambulant durchgeführten Operationen.

Verschiedene Erreger sind für das Auftreten von postoperativen Wundinfektionen verantwortlich. Laut dem vom Bundesministerium für Gesundheit geförderten Krankenhausinfektionssurveillance System (KISS) stellt Staphylokokkus aureus den bedeutendsten Erreger bei Wundinfektionen dar. Es gibt bei der Inzidenz Unterschiede zwischen den Disziplinen. In der Traumatologie/ Orthopädie stellen sie über 40 % der nachgewiesenen Erreger, in der Allgemeinchirurgie zwischen 10 und 15 % dar. Als Infektionsquellen kommen sowohl exogene als auch endogene Quellen (z. B.: besiedelte Schleimhäute) in Frage.

Das Infektionsrisiko hängt in nicht unerheblichem Ausmaß von disponierenden Faktoren (z. B. Adipositas, Diabetes etc.) ab. Geeignete Präventionsmaßnahmen zu kennen, z. B. geeignete Abdeckung, Asepsis und gute OP-Technik, chirurgische Händedesinfektion, sachgerechte Bereichs- und Schutzkleidung, angemessene räumliche und organisatorische Bedingungen, sachgerechte postoperative Wundversorgung und personelle Voraussetzungen, ermöglichen es, ein adäquates Infektionspräventionskonzept zu erstellen.

Um die Häufigkeit von postoperativen Wundinfektionen zu reduzieren, wurde eine Empfehlung von der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention beim Robert-Koch-Institut erarbeitet und herausgegeben. Dieser Vorschlag versteht sich als Ergänzung zur bestehenden Empfehlung „Anforderungen der Hygiene bei Operationen und anderen invasiven Eingriffen“. Sie richtet sich an Ärzte, Pflegepersonal und Leiter von operativ tätigen Einrichtungen. Sie ist auf der Homepage des Robert-Koch- Institutes neben weiteren interessanten Hinweisen und Empfehlungen zu finden.

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