IT & Kommunikation

RFID: Klinikabläufe in Schwung bringen

27.01.2012 -

Technologien wie RFID helfen Krankenhäuser, Prozesse zu optimieren, um dem wachsenden Kostendruck standzuhalten. Mittels RFID sind Informationen verlässlich und jeder Zeit verfügbar.

Mit über 4,3 Mio. Beschäftigten, allein im Bereich des „klassischen" Gesundheitswesens ist die deutsche Gesundheitswirtschaft bereits heute der größte Arbeitgeber und ein stabiler Eckpfeiler mit ausgezeichneten Wachstumschancen. In Deutschland gibt es kaum eine Branche, die so schnellen Veränderungen ausgesetzt ist wie das Gesundheitswesen. Der demografische Wandel in Deutschland, die steigende Lebenserwartung und die stetige verbesserte medizintechnische Versorgung machen die Krankenhausbranche zu einem Wirtschaftszweig mit enormem Wachstums- und Beschäftigungspotential - über dem das Damokles-Schwert der steigenden Kosten hängt.

Der Einsatz von IT-Lösungen eröffnet beachtliche Potentiale, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden. Fakt ist jedoch, dass in den Krankenhäusern oftmals jede Abteilung zum Teil eigenentwickelte IT-Systeme einsetzt. In den einzelnen Bereichen des Krankenhauses sind zahlreiche IT-Insellösungen im Einsatz, die nicht ansatzweise vernetzt sind. In vielen Dienstleistungsbereichen, in der Beschaffungs- und Distributionslogistik, im Handel und der Industrie haben vernetzte, intelligente IT-Lösungen in den letzten Jahren große Verbreitung gefunden. Viele davon könnten durch Adaption und Technologietransfer in den Gesundheitsmarkt übertragen werden.

Beispielsweise verdient das Thema Radio Frequency Identification (RFID) im Krankenhaus-Bereich eine steigende Aufmerksamkeit. Zum einen müssen die Prozesse in und außerhalb des Krankenhauses, auch über die gesamte Logistik- und Prozesskette hinweg, optimiert werden. Zum anderen kann durch die leistungsfähige Technologie, besonders im medizintechnischen Bereich, mehr Transparenz und Effizienz in die Abläufe gebracht werden.

Folgende Themen können u. a. im Krankenhaus durch RFID optimiert werden:

Identifikation von Patienten und Personal

Um eine Sicherheit für den Patienten zu gewähren, gewinnt neben der Optimierung und Standardisierung von medizinischen Prozessen auch das reibungslose Zusammenwirken der einzelnen Behandlungsschritte immer mehr an Bedeutung. Besonders wichtig ist hier die genaue sowie schnelle Identifikation der zu Behandelnden beziehungsweise die einwandfreie Zuordnung der Daten in den Schnittstellenbereichen verschiedener Prozesse, um vor allem falsche medizinische Behandlungen zu vermeiden. Eine effiziente EDV-Erfassung und die Verwaltung der gesamten Daten kann durch ein RFID-basiertes System zur Patientenerkennung sichergestellt werden.

Messen und Kontrollieren von Daten

Neben der reinen Aufgabe zur Identifikation können RFID-Transponder auch zur Qualitätsüberwachung genutzt werden. So zum Beispiel auch für die Messdatenüberwachung der Vitalwerte von Patienten. In ein entsprechendes Notrufsystem integriert, wird bei Überschreitung des Grenzwertes sofort Alarm geschlagen. RFID kann hier etwa zur Kontrolle der Blutwerte von Diabetikern oder auch zur Überwachung von Herzinfarktpatienten eingesetzt werden.

Optimierte Reinigung von Klinikbetten

Neben Medikamenten können auch Einrichtungsgegenstände mit RFID-Chips gekennzeichnet werden. Dadurch ist eine schnellere Lokalisierung von beispielsweise Analysegeräten und Betten möglich. Der Einsatz von RFID lohnt sich vor allem im Bettenmanagement des Krankenhauses, da dies hoch kompliziert und mit hohen Kosten verbunden ist. Durch den Einsatz der Radio Frequency Identification kann eine Optimierung des Reinigungsprozesses der Betten erzielt werden, wodurch sich eine Senkung der Kosten und Steigerung der Bettenauslastung ergibt.

Fälschungssicherheit und Rückverfolgbarkeit von Arzneimitteln

Fälschungssicherheit und Rückverfolgbarkeit spielen auch in der Tablettengabe eine immer wichtiger werdende Rolle. Aufgrund von Fälschungen können Fehlmedikationen auftreten, und Tausende von Patienten in der Europäischen Union sowie auch weltweit sind dadurch gefährdet. Mittels des Einsatzes von RFID können Produktfälschungen verhindert sowie Qualitätskontrollen bei der Logistik-Kette verbessert werden. Durch integrierte RFID-Systeme kann die Sicherheit im Krankenhausalltag verbessert und die Kosten gesenkt werden.

Es ist offensichtlich, dass eine umfassende Verknüpfung der vorhandenen technischen und medizintechnischen Insellösungen und ein Austausch aller Daten - sowohl innerhalb des Krankenhauses als auch zwischen den einzelnen Beteiligten im Gesundheitssystem - dringend erforderlich ist. Zukünftig werden isolierte IT-Systeme aus einzelnen Disziplinen miteinander verschmelzen.

Dadurch sind die Anwender mit Enterprise-Content-Management-Systemen (ECM) in der Lage, spezifische Prozesse des Krankenhauses darzustellen. So etwa die Reduzierung von Papier in geschäftskritischen Abläufen, denn eine elektronisch nutzbare und in alle Prozesse eingebundene Information ist unternehmerisch wertvoll und stellt keine zusätzliche Belastung dar. Begleitend gilt es, die ständig wachsende Datenflut zu bewältigen.

Das Ziel ist klar: Allein im Bereich des deutschen Gesundheitswesen gibt es ein Einsparpotential von rund 400  Mio. € jährlich (Studie: SAP, Accenture - 2008) durch IT-Plattformen auf dem neuesten Stand der Technik.

Die Aufgabe: effizientere Arbeitsabläufe, sicherere Behandlung, optimierte Behandlungserfolge bei reduzierten Ausgaben - von der Aufnahme bis zur Entlassung der Patienten.

 

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