Medizin & Technik

Digitale Mammographie verbessert Workflow in der radiologischen Gemeinschaftspraxis

05.05.2012 -

Digitale Mammographie verbessert Workflow in der radiologischen Gemeinschaftspraxis. Mit einer modernen Einrichtung am bundesweiten Mammographie- Screeningprogramm teilnehmen – das war für Dr. Christian Mau und seine Kollegen Dr. Klaus-Peter Grigat, Dr. Alexander Goldmann und Dr. Carsten Figge von der Radiologischen Gemeinschaftspraxis ALRA keine Frage. Sobald die rechtliche Situation für den Einsatz digitaler Verfahren geklärt war, entschieden sich die Radiologen aus Lemgo und Detmold für die innovative Technologie von Konica Minolta. Die große, mit der Vielzahl der Screeninguntersuchungen verbundene Datenmenge lässt sich in kurzer Zeit nur mit einem modernen Arbeitsfluss handhaben. Die digitale Mammographie stellt im gesamten Praxisablauf für die Ärzte einen Quantensprung dar.

Digitale Mammographiesysteme bieten heute eine Bildqualität, die den konventionellen Aufnahmen mit Film und Folie absolut ebenbürtig ist. „Der entscheidende Vorteil der digitalen Mammographie ist die Schnelligkeit. Ich muss keine Bilder mehr an den Schaukasten hängen und Details nicht mehr mit der Lupe suchen“, berichtet Dr. Christian Mau vom täglichen Einsatz der digitalen Speicherfolienmammographie im Rahmen des Screeningprogramms am Standort Lemgo. Die Bilder sind unmittelbar nach dem Auslesen der Bildinformation im gesamten Praxisnetzwerk verfügbar. Nach wenigen Mausklicks sieht er die Mammographien an einer Befundstation mit zwei hoch auflösenden Monitoren vor sich. Dann drückt er ein paar Knöpfe, stellt mit dem Scrollrad der Maus die für eine Befundung optimalen Graustufen- und Kontrastwerte ein und schon steht der Befund fest. Im Vergleich zur konventionellen Arbeitsweise fallen bei der digitalen Mammographie zahlreiche Arbeitsschritte einfach weg.

Weniger Staub – weniger Artefakte

Der Bildqualität des digitalen Speicherfoliensystems maßen die Radiologen bei der Kaufentscheidung eine besondere Bedeutung bei. Am Regius 190 von Konica Minolta überzeugte sie der berührungsfreie Ausleseprozess der Bildplatten. Ohne jegliche mechanische Beanspruchung liest das Gerät die Bildinformation aus. Dies gewährleistet eine lange Lebensdauer und verhindert, dass sich auf den Folien Staub niederschlägt. Dr. Mau: „Weniger Staub bedeutet weniger Artefakte. Denn Staub kann auf der Aufnahme leicht mit Mikrokalk verwechselt werden.“ Ein weiteres Plus der digitalen Technologie sind die zahlreichen Bildbearbeitungswerkzeuge, die es den Radiologen ermöglichen jede noch so kleine Bildinformation auszuwerten. Dadurch werden die Diagnosen sicherer. Niemand in der Praxis möchte zurück zur Film-/Folien-Mammographie, schon gar nicht die MTRAs. Die Assistentinnen in der Lemgoer Praxis schätzen an dem modernen System von Konica Minolta den hohen Bedienkomfort. Während sich am Ablauf der Mammographieuntersuchung selbst nichts geändert hat, beginnt für die Assistentin der Fortschritt bei der „Bildverarbeitung“.

An der Preview- und IDWorkstation hat sie den ganzen Ablauf unter Kontrolle. Abtippen von Patientendaten und die Filmentwicklung in der Dunkelkammer sind Schnee von gestern. Alle Arbeitsschritte steuert sie per Touchscreen über die sehr leicht zu bedienende Softwareoberfläche einfach mit dem Zeigefinger. Ein Barcode- Identifikationssystem sorgt für eine schnelle und sichere Zuordnung der Patienten- und Untersuchungsinformationen zu den jeweiligen Aufnahmen. Über eine DICOM-Schnittstelle schickt sie die fertigen Aufnahmen ins PACS. Von da an können die Ärzte auf die Daten zugreifen und in kurzer Zeit den Befund erstellen. „Mit der digitalen Speicherfolienmammographie geht alles viel schneller und komfortabler“, freut sich Dr. Mau. Die überaus positiven Erfahrungen machte den Radiologen die Entscheidung leicht, auch im Praxissatelliten in Detmold eine digitale Mammographieeinheit zu betreiben. Aber nicht nur das, bald werden sie auch die konventionelle Radiologie mit digitalen Speicherfoliensystemen ausstatten und so das gesamte Bildmanagement digitalisieren. Die Bilder der Schnittbilduntersuchungen archivieren und verarbeiten die Ärzte schon seit 2004 in einem PACS.

Digitale Mammographie verbessert Bild- und Befundkommunikation

Auch Dr. Goldmann ist von den Vorteilen der digitalen Mammographie absolut überzeugt: „Die Befundung der Mammographie läuft heute viel angenehmer ab. An den großen Monitoren kann ich die Bilder soweit vergrößern, dass wirklich alles zu sehen ist.“ Den flimmernden Schaukasten und das angestrengte Starren auf die kleinen Filme hatte er schon fast vergessen. Als wichtiger Aspekt der digitalen Radiographie stellte sich bei der Großpraxis in Lemgo nicht nur die blitzschnelle interne Bildverteilung, sondern auch die Bild- und Befundkommunikation mit den Zuweisern heraus. Regelmäßig kommt es vor, dass Internisten, Orthopäden oder Allgemeinmediziner bei Dr. Mau und seinen Kollegen anrufen, um sich näher über den Befund einer Patientin oder eines Patienten zu informieren. Dr. Goldmann: „Wenn Überweiser anrufen und etwas wissen wollen, habe ich heute mit zwei Tastenklicks die Bilder auf meinem Monitor. Früher hieß es, schick mal die Bilder wieder rüber. Der Vorgang hat dann insgesamt drei Tage gedauert.“ Der bessere Workflow – sprich die Zeitersparnis durch wegfallende Arbeitsschritte – ist der eigentliche Clou der digitalen Speicherfolienradiographie.

Daneben ist die Aussagefähigkeit der digitalen Aufnahmen deutlich besser. Das bedeutet einen Zugewinn an Diagnostik. „Wir sehen heute mehr Feinstrukturen bei den Mammographien. Das bedeutet sicherere Diagnosen. Durch die digitale Aufarbeitung erhalten wir bessere Bilder“, bestätigt auch Dr. Grigat und deutet auf den Monitor. „Dieser Befund in einer dichten Brust mit einem dichten Drüsengewebe wäre mit einer konventionellen Aufnahme nur schwer zu erkennen gewesen.“ An der Vergleichsaufnahme ist gut zu sehen, dass der Tumor sich nach einer neoadjuvanten Chemotherapie fast aufgelöst hat. Das ist auch der Moment, in dem die Patientin die Vorzüge der digitalen Aufnahmetechnik unmittelbar mitbekommt: Bei der curativen Mammographie, wenn die Radiologen mit den Patientinnen die neuen Bilder mit den Voraufnahmen vergleichen und besprechen, sind die Ärzte jetzt in der Lage den Patientinnen die Veränderungen deutlich zu zeigen.

Digitale Mammographie steigert die Bildqualität

Entscheidend für das Regius 190 von Konica Minolta war für Dr. Mau und seine Kollegen ebenfalls das Gerätekonzept. Das kompakte Zweischachtsystem, das bereits nach sechs Sekunden mit einer zweiten Kassette gefüttert werden kann, eignet sich ideal für großflächige Praxen mit mehreren Standorten. Mehrere vernetzte Systeme sorgen nicht nur für kurze Wege, sondern auch für Ausfallsicherheit. Doch damit hatten die Radiologen in Lemgo und Detmold bisher noch keinerlei Probleme. Ursprünglich fiel die Entscheidung der Ärzte für die digitale Mammographie wegen des Workflows. Doch die tatsächliche Qualität der Bilder hat selbst die modernen lippischen Radiologen überrascht.

Die Ortsauflösung von 43,75 m im HQ-Mammographie-Modus in Verbindung mit der digitalen Nachbearbeitung stellt gegenüber der konventionellen Technologie einen wirklichen Fortschritt dar. „Die Aufgabe des Radiologen ist ja nicht gute Bilder zu machen, sondern richtige Diagnosen zu stellen“, erklärt Dr. Grigat. „Und darin übertrifft die digitale Mammographie die konventionelle mit Sicherheit.“ Die Entscheidung für den weiteren Ausbau der digitalen Radiographie ist in Lemgo und Detmold bereits gefallen. Schon bald werden zu den beiden Regius 190 Mammographiesystemen noch weitere für die Digitalisierung der konventionellen Aufnahmeverfahren hinzukommen.

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