Hygiene

Bundesverband Medizintechnologie: Qualität braucht eine wichtigere Rolle in der Wundbehandlung

30.09.2012 -

Bundesverband Medizintechnologie: Qualität braucht eine wichtigere Rolle in der Wundbehandlung. Die Krankenkassen müssen erkennen, so Joachim M. Schmitt, Geschäftsführer und Mitglied des Vorstands des Bundesverbandes Medizintechnologie (BVMed), dass es bei der Behandlung offener Wunden nicht um kurzfristige Sichtweisen, sondern um eine langfristige Kosteneinsparung durch den Einsatz moderner hydroaktiver Wundversorgungsprodukte geht. „Wir müssen zunächst investieren, um langfristig sparen zu können – und vor allem um für den Patienten ein besseres Ergebnis zu erzielen“, so André Sonnentag, Verwaltungsleiter des Zentrums für Medizin am Alfred Krupp Krankenhaus, Essen, auf der BVMed-Sonderveranstaltung „Wundversorgung in der Praxis – zwischen Anspruch und Wirtschaftlichkeit“ am 14. September 2006 in Wiesbaden. „Qualität muss eine wichtigere Rolle in den Vergütungsverhandlungen spielen – nach dem Motto: gutes Geld für gute Qualität!“ Unter den rund 100 Teilnehmern der Konferenz waren 26 Krankenkassenexperten und 12 Vertreter von Medizinischen Diensten.

Das Hauptproblem in der Versorgung der mehr als vier Millionen Patienten mit chronischen Wunden sei das fehlende Wissen über den aktuellen Stand moderner Prinzipien der Wundbehandlung, so die Experten. Daher sei es wichtig, alle an der Behandlung des Patienten Beteiligten fortzubilden und über Behandlungsleitlinien zu informieren. Erforderlich sei eine berufsübergreifende und interdisziplinäre Kooperation: zwischen Krankenkasse, Arzt, Sanitätshaus, Pflegedienst und Patient, so Pflegefachkraft Marion Kusserow von der AOK Rheinland. Nach Ansicht des Wundexperten Dr. Karl-Christian Münter sei es weltweit unbestritten, dass heute der Einsatz hydroaktiver Wundverbände in der Behandlung chronischer Wunden die am besten geeignete Methode ist – wenn die Behandlung von spezialisierten Therapeuten durchgeführt wird. Zu diesen modernen Produkten gehören Alginate, Hydrokolloide, Hydropolymere, Hydrogel, Kohle-/Silberpräparate, Proteasemodulierende Matrix, Wundrandtherapeutika, semipermeable Folienverbände oder die Vakuumversiegelung.

Erhebliches medizinisches und ökonomisches Verbesserungspotential bei der Versorgung von Patienten mit chronischen Wunden zeigte Daniela Piossek, Leiterin des BVMed-Referats Krankenversicherung, in ihrem Einführungsreferat auf. Mehr als vier Millionen Patienten seien von chronischen Wunden (Ulcus cruris, Dekubitus, diabetischer Fuß) mit einer Heilungsdauer länger als acht Wochen betroffen. Damit seien hohe volkswirtschaftliche Kosten verbunden. Die Behandlungskosten seien rund doppelt so hoch wie die durchschnittlichen jährlichen Behandlungskosten eines „normalen“ Versicherten. Die Entwicklung des Marktes für hydroaktive Wundversorgung beleuchtete Michael Poersch, Key-Account- Manager beim Marktforscher IMS Health. Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern wie Frankreich, Großbritannien und Spanien werden in Deutschland vergleichsweise wenig hydroaktive Wundauflagen eingesetzt. Der Markt für Medizinprodukte in der Apotheke hat eine Größe von rund 1,6 Mrd. €. Rund ein Fünftel davon entfallen auf die Wundversorgung. Der Markt für klassische Verbandstoffe ist in Deutschland wertmäßig zweieinhalb Mal so groß wie der für die modernen Verbandstoffe. In Stückzahlen gerechnet ist der „klassische“ Markt sogar um den Faktor 55 größer, so Poersch. Schaumverbände werden wertmäßig am häufigsten verordnet – vor Hydrokolloiden. Gemessen in Stückzahlen liegen die Hydrokolloid-Verbände vorn.

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