Gesundheitspolitik

BVMed wirbt für Teilnahme am Endoprothesenregister

24.10.2011 -

Der Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) wirbt anlässlich des Deutschen Kongresses für Orthopädie und Unfallchirurgie (25. bis 28. Oktober 2011, Berlin) für eine Teilnahme der Kliniken am Endoprothesenregister Deutschland (EPRD).

"Ziel aller Beteiligten ist es, die Ergebnisqualität der endoprothetischen Versorgung zu messen, vergleichend zu bewerten und zu verbessern. Dafür sollte die Teilnahme der Kliniken am EPRD verpflichtend geregelt werden, um eine möglichst breite Datenbasis zu erreichen", sagte BVMed-Geschäftsführer und Vorstandsmitglied Joachim M. Schmitt.

An den Ständen der Unternehmen des BVMed-Fachbereichs Endoprothetik-Implantate (FBEI) wird über das Register informiert und für die Teilnahme der Kliniken und Ärzte geworben. Der BVMed setzt sich gemeinsam mit den medizinischen Fachgesellschaften und den Krankenkassen seit mehreren Jahren aktiv für ein Endoprothesenregister ein.

Fachgesellschaft, Krankenkassen und die Industrie haben nun gemeinsam gehandelt und das Endoprothesenregister in diesem Jahr auf den Weg gebracht. Das Register ist eine Initiative der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC) in Zusammenarbeit mit dem AOK-Bundesverband, dem Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) und dem BVMed. Realisiert wird es durch das BQS Institut für Qualität und Patientensicherheit (BQS-Institut).

Die BVMed-Mitgliedsunternehmen im Bereich des Gelenkersatzes stellen sich ihrer Verantwortung und sind bereit, dem EPRD die erforderlichen Herstellerdaten bereitzustellen und den Aufbau und Betrieb einer Implantate-Produktdatenbank, die für alle Hersteller offen ist, zu realisieren. Dies umfasst auch die Übernahme der Kosten für die Softwareentwicklung und in den jeweiligen Unternehmen die Übernahme der internen Kosten für die Datenbereitstellung und -eingabe.

"Ziel ist es, mit dem Register möglichst frühzeitig eventuelle Mängel oder Komplikationen aufzuspüren. Es ist wichtig zu wissen, wo genau das Problem liegt: Sind es die verwendeten Implantate, ist es das operative Vorgehen oder vielleicht patientenspezifische Merkmale, die eine erneute Operation notwendig machen? Das A und O für die Industrie ist die Erfassung der Revisionsgründe", so Schmitt.

Zum DKOU weist der BVMed zudem auf die große Bedeutung des künstlichen Gelenkersatzes für die Patientenversorgung hin. Die Gelenkersatzoperation gilt als eine der erfolgreichsten chirurgischen Eingriffe.

Jährlich erhalten rund 400.000 Deutsche ein künstliches Gelenk. Im Jahr 2010 wurden in Deutschland rund 210.000 künstliche Hüftgelenke sowie 165.000 künstliche Kniegelenke implantiert. Hinzu kommen Schulter-, Ellenbogen- und Fingergelenke sowie Sprung- und Großzehengrundgelenke.

Anspruch von Medizin und Medizintechnologien ist es, die Mobilität des Menschen zu unterstützen, sie zu erhalten oder wiederherzustellen. Trotz schwerwiegender Gelenkerkrankungen - sei es aufgrund eines Unfalls oder einer degenerativen Erkrankung - können viele Betroffene dank einer Gelenkersatzoperation heute wieder ein mobiles und schmerzfreies Leben führen. Der Einsatz von Medizintechnologien ist in vielerlei Hinsicht ein Vorteil: Er verbessert die Lebensqualität der Betroffenen und Angehörigen und hat auch einen volkswirtschaftlichen Nutzen, beispielsweise durch die Wiedereingliederung ins Berufsleben.

 

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