Effiziente Energieversorgung im Gesundheitswesen
10.01.2014 -
Steigende Energiekosten rücken zunehmend in den Fokus von Klinikbetreibern. Hier sind Lösungen gefragt, die spürbare finanzielle Entlastungen ebenso wie Effizienzsteigerungen zur Folge haben.
In zahlreichen Einrichtungen ist die Energieversorgung veraltet oder falsch dimensioniert und somit entsprechend energie- und kostenintensiv. Doch für eine umfassende Anlagenmodernisierung reichen die eigenen Finanzmittel oft nicht aus. Zudem besteht eine besondere Herausforderung darin, eine sichere und zuverlässige Energieversorgung zu gewährleisten, die sich gleichzeitig optimal am Bedarf der jeweiligen Einrichtung orientiert. Um diesen Anforderungen aus wirtschaftlicher, technischer und auch ökologischer Sicht bestmöglich begegnen zu können, bieten Energiedienstleister individuell ausgelegte Lösungen rund um die Themen Energieeffizienz und -versorgung an.
Energieberatung
Am Anfang steht die sorgfältige Analyse des Ist-Zustandes. Sie soll Betreiber dafür sensibilisieren, an welchen Stellen Energie eingespart werden kann. Dabei geht es nicht nur um den Wärme- und Stromverbrauch, sondern auch um die Versorgung mit weiteren Energien wie Kälte, Dampf oder Druckluft. Die Energieberatung reicht von der Durchführung technischer Messungen über eine neutrale Wirtschaftlichkeitsbetrachtung bis hin zur Erstellung eines optimierten Energiekonzeptes. Hierbei führen oftmals bereits niedriginvestive Maßnahmen, zu denen beispielsweise Veränderungen im Nutzungsverhalten oder Eingriffe in die Regelungstechnik gehören, zu deutlichen Energie- und damit auch Kosteneinsparungen.
Energie-Controlling
Für eine kontinuierliche Auslotung weiterer Einsparpotentiale im laufenden Betrieb sorgt das Energie-Controlling. Hier gilt es, in der Einrichtung alle Verbrauchsgrößen wie Strom, Wärme, Kälte, Dampf oder Druckluft zu erfassen und unter Verwendung von Benchmarks auszuwerten. Die Ergebnisse werden in regelmäßigen Berichten transparent aufgearbeitet und den Verantwortlichen zur Verfügung gestellt. Damit lassen sich mittel- bis langfristige Verbrauchstrends direkt feststellen, Abweichungen und Verluste zeitnah erkennen sowie konkrete Handlungsempfehlungen formulieren, die zu Einsparungen von bis zu 30 % führen können. Die dauerhafte und systematische Analyse bietet dabei nicht nur eine objektive Entscheidungsgrundlage für die weitere Vorgehensweise, sondern dient gleichzeitig als Erfolgskontrolle für bereits umgesetzte Maßnahmen.
Contracting oder Pacht
Wird im Rahmen einer Energieberatung oder eines Energie-Controllings festgestellt, dass eine Modernisierung der Anlage erfolgversprechender ist, bietet sich deren Umsetzung im Rahmen eines Contracting- oder Pachtmodells an. Hierbei übernimmt der Energie-Dienstleister die Planung, Durchführung und Investition in die neue Anlage sowie je nach Wunsch für einen bestimmten Zeitraum auch den Anlagenbetrieb, die Wartung und die entsprechende Energielieferung. Gerade im Gesundheitswesen stellt dieses Modell eine attraktive Lösung dar, da hier der Energiebedarf und damit das Optimierungspotential der Technik oft hoch sind. Gleichzeitig kann die Einrichtung die Energieversorgung modernisieren, ohne dafür eigene Finanzmittel aufwenden zu müssen. Kunden haben dabei von Anfang an die Wahlfreiheit, welche Brennstoffe und Techniken zum Einsatz kommen, welche Partnerunternehmen aus Planung und Handwerk eingebunden werden und welches Unternehmen die Energielieferung übernehmen soll.
Praxisbeispiel Kreisklinikum Siegen
Das bereits 1864 als Armenkrankenhaus gegründete Kreisklinikum Siegen verfügt heutzutage über 13 Fachabteilungen mit zusammen rund 600 Betten. Im Anschluss an eine Energieberatung entschloss sich die Klinikleitung, neben einer baulichen Erweiterung auch eine umfassende Modernisierung der Energieversorgung durchzuführen. Nachhaltigkeit und Effizienz bei gleichzeitigen Kosten- und Verbrauchseinsparungen standen hier im Vordergrund. Die RWE Energiedienstleistungen (RWE ED) übernahm die Planung, den Bau und die Wartung der neuen Anlage für einen Zeitraum von 10 Jahren.
Die individuell auf den Klinikbedarf ausgelegte Anlage besteht aus einem neuen Blockheizkraftwerk (BHKW), das mit einem Gesamtwirkungsgrad von über 90 % äußerst effizient direkt vor Ort Wärme und Strom erzeugt. Das Gerät deckt dabei rund einen Drittel des Wärmebedarfs der Einrichtung. Eine neue Doppelkesselanlage sowie ein bereits bestehender Heizkessel, der aufgrund seines guten technischen Zustands übernommen wurde, stellen die weiteren zwei Drittel der benötigten Wärme sicher. Die Eigennutzung des vom BHKW produzierten Stroms liegt bei etwa 90 %. Darüber hinaus sind eine neue Absorptions- sowie eine neue Kompressionskälteanlage für die effiziente Kälteversorgung im Kreisklinikum vorhanden.
Durch die Modernisierung der Anlage profitiert die Klinik von deutlichen Effizienzsteigerungen, die eine Reduzierung der CO2-Emissionen um jährlich rund 200 t zur Folge hat - ein wichtiger Aspekt auch hinsichtlich eines Imagegewinns als Einrichtung im Blickpunkt der lokalen Öffentlichkeit. Die Eigenstromnutzung sowie die optimierte Wärme- und Kälteversorgung bringen zudem spürbare Kostenvorteile mit sich. Für die systematische Auslotung weiterer Einsparpotentiale im Klinikum sorgt ein kontinuierliches Energie-Controlling.
Kontakt
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