Gesundheitsökonomie

European Health Forum Gastein: Schlüsselherausforderungen für Gesundheitsdienstleistungen diskutiert

21.08.2014 -

European Health Forum Gastein: Schlüsselherausforderungen für Gesundheitsdienstleistungen diskutiert. Nach intensiven Auseinandersetzungen wurde am 29. Mai 2006 ein Übereinkommen über die EUDienstleistungsrichtlinie erreicht.
Da Gesundheitsdienstleistungen aus dem Anwendungsbereich der Richtlinie ausgeschlossen wurden, arbeitet die Europäische Kommission derzeit an Vorschlägen für einen neuen EU-Rechtsrahmen für Gesundheitsdienstleistungen.
Von Seiten der Mitgliedsstaaten unterstützen mehrere Länder eine belgische Initiative, die eine Mischung aus rechtlich bindender Gesetzgebung und der Anwendung der Methode der offenen Koordinierung vorsieht.
Dabei sollen auch die Regeln für die Rückerstattung von Kosten für Gesundheitsversorgung in einem anderen Mitgliedsstaat präzisiert werden.

Das 9. European Health Forum Gastein (EHFG), das von 4. bis 7. Oktober in Bad Hofgastein, Österreich, stattfindet, wird die erste Gelegenheit bieten, diese und andere aktuelle Entwicklungen im europäischen Gesundheitswesen mit Vertretern der Europäischen Kommission, der Mitgliedsstaaten und anderer Interessensgruppen zu diskutieren.
Seit seinen Anfängen im Jahr 1998 hat sich das EHFG zur führenden gesundheitspolitischen Plattform in der Europäischen Union entwickelt und zieht an die 600 hochrangige Teilnehmer nach Gastein.
Die Bedeutung dieser Veranstaltung wird durch den prominentesten Teilnehmer am EHFG, den EU-Kommissar für Gesundheit und Verbraucherschutz, Markos Kyprianou, hervorgehoben: „Gesundheitsbedrohungen respektieren keine Grenzen.
Aber wenn wir zusammenarbeiten, können wir eine positive Vision von Gesundheit ohne Grenzen erreichen – Gesundheit für alle in ganz Europa. Ich hoffe, dass dieses Forum wieder dazu beitragen wird, dass wir dieses Ziel erreichen.“
Während zunehmende Patientenmobilität Dienstleistern neue Möglichkeiten bietet, erwartet die WHO, dass Engpässe bei Pflegepersonal eine ernstzunehmende Herausforderung für die kommenden Jahrzehnte werden.
Durch die Möglichkeiten des EU-Binnenmarktes wird Migration bei Gesundheitsberufen ein zentrales Problem in nahezu allen EU-Mitgliedsstaaten werden.
Bereits 2002 kam ein Drittel der 70.000 medizinischen Pflegekräfte in britischen Krankenhäusern aus dem Ausland.
Umfragen unter den Gesundheitsberufen in den neuen EU-Mitgliedsstaaten haben ergeben, dass bis zu 50 % der Befragten die Abwanderung in einen anderen Mitgliedsstaat in Erwägung ziehen.
Dies könnte potentiell zu einem nicht zu unterschätzenden „Brain Drain“ führen.
Die OECD führt derzeit ein Projekt zu Migration bei Gesundheitsberufen durch und wird erste Ergebnisse und Handlungsmöglichkeiten für die Politik präsentieren.
Andere Veranstaltungen werden die Schwerpunkte der finnischen und deutschen EU-Präsidentschaften vorstellen, Investitionen in die Gesundheitsinfrastruktur, Innovation in der Gesundheitspolitik, Health Technology Assessment, HIV/AIDS, chronische und rheumatische Krankheiten und Pandemien.
Hochrangige Politiker wie die österreichische Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat, der bulgarische Gesundheitsminister Radoslav Gaydarski oder der britische Entwicklungsminister Hilary Benn werden beim EHFG erwartet.
WHO-Regionaldirektor Marc Danzon und eine Vielfalt an führenden Gesundheitsexperten tragen dazu bei, dass das EHFG eine der seltenen Gelegenheiten ist, bei denen Politiker und Experten aufeinander treffen Günther Leiner, Präsident des EHFG, fasst das Hauptziel des Forums folgendermaßen zusammen:
„Mit dem diesjährigen Programm kann das EHFG seine Position als europäischer Think Tank für Gesundheitspolitik und -verwaltung weiter stärken, in dem Experten und Politiker an einen Tisch gebracht werden.
Dies sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein, passiert in der Realität aber viel zu selten.“

www.ehfg.org

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