ePatients: Alles andere als geduldig
06.07.2015 -
Kleines e, große Wirkung: Der vernetzte Patient geht heute oft erst ins Internet und dann zum Arzt. Das kann eine Entlastung sein, kann die Mediziner aber auch unter Druck setzen. DocCheck und antwerpes erfragten in einer Studie bei sog. ePatients nach, wie ihnen das Internet nützt.
800 Patienten zwischen 20 und 80 Jahren aus unterschiedlichen Indikationsgebieten, die sich zumindest ab und zu im Internet über Krankheiten informieren, nahmen an der Studie teil. Kern war die Frage, wonach die Patienten im Internet suchen – und wie. Ganz oben auf der Recherche-Liste steht bei zwei Dritteln der Befragten die Krankheit an sich (Ursachen, Verlauf und Folgen), gefolgt von der Suche nach Therapieoptionen. Mehr als die Hälfte interessiert zudem, wie es anderen Betroffenen ergeht, und lesen deren Erfahrungsberichte. Etwas wissenschaftlicher mag es ein Drittel der Patienten, das sich gezielt nach medizinischen Studien umschaut. Auch die Arztsuche läuft oft online: So gibt ein Viertel der Befragten an, gezielt nach Ärzten und Kliniken mit entsprechendem Fachbereich zu suchen. Besonders interessant scheint für Patienten zu sein, wie die Kritik bei Arztempfehlungsportalen ausfällt.
Das Vertrauen in die Informationen hängt stark von der Quelle ab. Drei Viertel der Befragten vertrauen medizinischer Fachliteratur. Auf Rang zwei bis vier folgen Internetseiten von Krankenkassen (59%), Online-Lexika (56%) sowie Internetseiten von Ärzten (50%). Nur jeder Fünfte hat Vertrauen in die Informationen von Pharma-Websites (Rang neun). Generell stoßen Vertrauen schaffende Maßnahmen auf großes Interesse. So wünschen sich 79% der Befragten unabhängige Qualitäts-Checks für die jeweiligen Informationen, jeder Zweite würde ein qualifizierendes Prüfsiegel begrüßen.
Erster Anlaufpunkt für die Recherche der Patienten sind meist Suchmaschinen wie Google und Yahoo. Weitere 50% nutzen spezielle Gesundheitsseiten, knapp über 40% Online-Lexika wie beispielsweise Wikipedia oder das DocCheck Flexikon. Foren sind für jeden Dritten wichtig.