Westdeutsche Teleradiologieverbund unterstützt Probase-Studie
17.08.2015 -
Seit Juni unterstützt der Westdeutsche Teleradiologieverbund im Rahmen des Projektes TeBiKom.Ruhr die bundesweite Probase-Studie.
Mit der Bereitstellung der Plattform des Verbundes können die an der Studie beteiligten Einrichtungen – das Universitätsklinikum Düsseldorf (UKD), die Medizinische Hochschule Hannover, (MHH) das Universitätsklinikum rechts der Isar in München und das Deutsche Krebsforschungszentrum in Heidelberg (DKFZ) – Bilddaten untereinander austauschen. Die Vernetzung mittels der etablierten DICOM-E-Mail-Plattform ermöglicht die Versendung aller Bilddaten aus den Zentren in Heidelberg, Hannover und München an das Studienzentrum in Düsseldorf, wo alle MRT-Untersuchung einer Referenzbefundung unterzogen werden.
Marcus Kremers, Geschäftsführer der MedEcon Telemedizin, die den Verbund im dritten Jahr managt, sieht in der Unterstützung der Probase-Studie auch die Möglichkeit, die Anwendungsszenarien des Verbundes zu erweitern und zu spezialisieren. Dadurch, dass der Verbund nicht nur in einzelnen Fachdisziplinen wie Unfallchirurgie, Kardiologie, Neurologie, Neurochirurgie, Radiologie und anderen eingesetzt werden kann, sondern auch für Studien und Forschungsarbeiten, steigert sich der Nutzen dieses Netzwerkes für teilnehmende Einrichtungen nochmals. Mit der möglichen Ad-hoc-Kommunikation in einem Verbund von über 100 Einrichtungen macht das auf DICOM-E-Mail basierende System oft spezielle Systeme und Einzelverbindungen überflüssig und spart den Kliniken Aufwand und Kosten“, so Kremers, der auf die Erfahrung von über 100.000 versendeten Untersuchungen im Verbund zurückblicken kann.
Prof. Dr. Gerald Antoch, Leiter der Referenzradiologie im Rahmen der Probase-Studie, der bereits 2012 den Anschluss des Universitätsklinikums Düsseldorf an den Westdeutschen Teleradiologieverbund auf den Weg gebracht hatte, ist weiterhin vom Nutzen eines solchen Netzwerkes überzeugt. „Wir kommunizieren bereits regelmäßig mit rund 20 Einrichtungen über das Netzwerk und sehen darin eine sinnvolle, weil vor allem einfache, sichere und schnelle Lösung, die nicht nur in der Radiologie genutzt wird.“
Mit der Studie wollen die Wissenschaftler herausfinden, ob abhängig von der Höhe eines einmalig bestimmten PSA-Werts ein dem individuellen Risiko angepasstes Vorgehen bei der Prostatakrebs-Früherkennung möglich ist. Zudem soll die Studie zeigen, welches das optimale Alter für die Bestimmung eines ersten PSA-Werts ist und in welchen Intervallen weitere Untersuchungen erfolgen sollten.
Mit dem im September 2012 gestarteten Verbundprojekt TeBiKom. Ruhr („TeBiKom“ für telemedizinische Bilddatenkommunikation), das die Europäische Union und das Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen fördern, sollen mit Hilfe der Teleradiologie konkretere Verbesserungen in der regionalen Gesundheitsversorgung und Gesundheitsforschung erzielt werden.