Techniker Krankenkasse, Robert-Bosch-Krankenhaus und Philips starten weiteres Kooperationsprojekt
15.09.2017 -
Die Techniker Krankenkasse (TK), das Robert-Bosch-Krankenhaus und Philips haben einen bundesweiten IV-Vertrag zur telemedizinischen Versorgung von Herzinsuffizienzpatienten abgeschlossen. Ziel ist es, die Hospitalisierungs- und Mortalitätsrate zu reduzieren sowie die Adhärenz und die gesundheitsbezogene Lebensqualität der Patienten zu verbessern. Mit dem neuen Programm „Telemedizin Herz“ erweitern die Partner die erfolgreiche Zusammenarbeit, die sie im Jahr 2015 mit dem gemeinsamen Projekt „Telemedizin COPD“ für die Indikation chronisch obstruktive Lungenerkrankung begonnen haben.
Steigende Häufigkeit der Herzinsuffizienz erfordert neue Versorgungskonzepte
Die alternde Gesellschaft und bessere Überlebenschancen von Menschen mit kardiovaskulären Erkrankungen führen zu einer steigenden Zahl von Herzinsuffizienzpatienten. Schon heute ist Herzschwäche der häufigste Grund für stationäre Krankenhausaufenthalte in Deutschland, auf der Liste der Todesursachen belegt sie Platz drei. „`Telemedizin Herz` eröffnet neue Möglichkeiten zur Steigerung der Versorgungsqualität und -kontinuität bei unseren Versicherten mit Herzinsuffizienz. Durch das Messen der Vitalwerte in den eigenen vier Wänden und die Datenanalyse im telemedizinischen Zentrum können Verschlechterungen des Gesundheitszustandes frühzeitig erkannt und ungeplante Krankenhausaufenthalte vermieden werden“, erklärt Klaus Rupp, Leiter des TK-Versorgungsmanagements. Darüber hinaus können telemedizinische Angebote einen positiven Effekt auf die Adhärenz chronisch kranker Patienten haben. Sie unterstützen die Teilnehmer beim Selbstmanagement und geben ihnen Sicherheit.
Telemedizin als Baustein einer zukunftsfähigen Gesundheitsversorgung
„Das Programm ist ein weiterer Schritt, um die Akzeptanz telemedizinischer Anwendungen als Baustein einer zukunftsfähigen Gesundheitsversorgung zu stärken“, sagt Dr. Barbara Koch, Business Manager TeleHealth bei Philips DACH. Das Gesundheitsunternehmen, das einen besonderen Schwerpunkt auf die Entwicklung innovativer eHealth-Lösungen setzt, steuert das modulare Telemedizinsystem bei.
Sinnvolle Ergänzung zum persönlichen Arzt-Patienten-Kontakt
Die Teilnehmer von „Telemedizin Herz" erhalten ein Tablet sowie Geräte für die Vitalparameter-Messung. Die Werte werden täglich zusammen mit einer Selbsteinschätzung des Patienten an das Telemedizinische Zentrum am Robert-Bosch-Krankenhaus (RBK) in Stuttgart übertragen. Dort analysieren kardiologisch geschulte Fachkräfte die Daten. Bei auffälligen Veränderungen informieren sie telefonisch den Patienten oder den behandelnden Arzt. Außerdem nutzen die Mitarbeiter des Telemedizinischen Zentrums die Daten, um die Patienten mit Videos und Textnachrichten besser über die Herzinsuffizienz aufzuklären. Die Patienten lernen, die Krankheit besser zu verstehen und die Zusammenhänge zwischen Verhalten und Therapieerfolg zu erkennen. „Das Programm bietet einen großen Mehrwert für die Patienten. Es stellt eine optimale Ergänzung zum persönlichen Kontakt mit dem behandelnden Facharzt dar“, so Prof. Dr. Mark Dominik Alscher, Geschäftsführender Ärztlicher Direktor des RBK.
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