Aufbereitung von semikritischen Ultraschallsonden - Wie ist der Stand? Nanosonics Europe - Teil 2
Fachbereichsübergreifende Implementierung eines validierten Aufbereitungsprozesses für Ultraschallsonden
DGKH-Kongress, Berlin
Lunchsymposium am 20.3.2018
Referent:
Dr. med. Jürgen Hinkelmann
Referent des Ärztlichen Direktors und Vorstandsvorsitzenden
Geschäftsführer der ZSVA
Universitätsklinikum Frankfurt
Im Universitätsklinikum Frankfurt steht die „Patientensicherheit“ als strategisches Unternehmensziel stets in engem Zusammenhang mit einem qualifizierten Hygienemanagement, das kontinuierlich an gesetzliche Vorgaben und fachliche Richtlinien angepasst wird. Unter dieser Betrachtung bekommen technische Innovationen eine besondere Bedeutung.
Im Rahmen einer internen fachbereichsübergreifenden Analyse der Aufbereitung von Ultraschallsonden hat sich gezeigt, dass die manuelle Desinfektion heute keine zuverlässige und damit nachhaltige Option darstellt. Zielsetzung war es daher, bisherige Hygienestandards durch eine innovative Lösung – mit automatisierter und validierbarer High-Level-Desinfektion von Ultraschallsonden – zu ergänzen und einen neuen Standard in der Aufbereitung semikritischer Medizinprodukte zu setzen. Manuelle Verfahren sollen durch die neue Systemlösung zeitnah ersetzt werden.
Mit der Nutzung von trophon2 kann der Prozessablauf, einschließlich Rückverfolgbarkeit und rechtskonformer Archivierung, digital dokumentiert werden. Als Beitrag zu einem kontrollierten Risikomanagement können Folgekosten durch unerwünschte Ereignisse wie auch eine etwaige gesundheitliche Belastung des Patienten vermieden werden.
Zu Beginn des Implementierungsprozesses wurde nach Erhebung des Status quo (Standorte, derzeitige Aufbereitungsverfahren, Anwendungsbereiche/Indikationen, Klassifikation der Sonden) der Bedarf aller Fachbereiche ermittelt. Eine Teststellung einschließlich Einweisung und Begleitung der Mitarbeiter erfolgte über 4 Wochen. Während dieser Zeit wurden vorrangig die Alltagstauglichkeit und Praktikabilität geprüft, Rückmeldungen von Anwendern eingeholt sowie die Vor- und Nachteile den bisher genutzten Aufbereitungsverfahren gegenübergestellt. In der Hygienekommission wurde die Vermeidung klinischer Risiken (z.B. Übertragbarkeit von HPV und resistenten Erregern) diskutiert und nach Beschluss der Einführung ein entsprechender Hygieneplan erarbeitet. Die Einbindung des Beauftragten für Medizinproduktesicherheit zur Prüfung technischer Spezifikationen und der Gerätedokumentation wie auch die Einbindung der IT-Abteilung (Datentransfer Instacount, KIS) erfolgte zeitgleich.
Abschließend wurde der neue Aufbereitungsprozess im QM-System erfaßt. Die hohe Anwenderakzeptanz hat deutlich für die Einführung des trophon2 gesprochen, so dass die Ausstattung der Fachbereiche derzeit sukzessive erfolgt.
Lesen Sie dazu auch den Beitrag Bewusste Investition in Hygiene und Patientensicherheit
Weitere Links:
Teil 1 der Serie: Rechtliche An- und Herausforderungen bei der Aufarbeitung von Ultraschallsonden
Teil 3 der Serie: Validierung eines semi-automatisierten Aufbereitungsprozesses