Radiofrequenz-Ablation des Barrett-Ösophagus
Die Radiofrequenz-Ablation des Barrett-Ösophagus mit dem HALO-System hat mit 77.000 durchgeführten Eingriffen und über 50 Veröffentlichungen in maßgeblichen Publikationen seine Tauglichkeit längst unter Beweis gestellt.
Vor allem in den USA ist die Radiofrequenz-Prozedur als effektives Verfahren etabliert, doch auch deutsche Mediziner haben die Vorzüge der schonenden und schnellen Technologie für sich entdeckt. Als exklusiver Vertriebspartner für den amerikanischen Hersteller BÂRRX im deutschsprachigen Raum zeigte Olympus das innovative System auf der Medica und informierte über die Technik und ihren Einsatz.
Für die Therapie des Barrett-Ösophagus ist das HALO-System die effektive Ergänzung eines erfolgreichen Maßnahmenpakets. Nach der endoskopischen Diagnose und Resektion von sichtbaren Läsionen kann damit eine komplette Ablation der verbliebenen Barrett-Areale durchgeführt werden.
Dafür nutzt das System die Radiofrequenz-Technologie. Sie abladiert gezielt das Barrett-Epithel, schont jedoch die tieferen Schleimhautschichten. Klinische Studien zeigen die Effektivität des Verfahrens: Nach vier bis acht Wochen ist an der behandelten Stelle in 70% der Fälle neue, gesunde Schleimhaut entstanden. Bei 30% der Patienten muss eine zweite Behandlung durchgeführt werden. Fünf Jahre nach der Behandlung sind 92% der Patienten frei von Barrett. Die verbleibenden 8% können erneut abladiert werden.
Rundum effektiv: Ablationselektrode HALO360
Das HALO-System verfügt über verschiedene Komponenten. Nachdem endoskopisch die Position und Länge des Barrett-Epithels bestimmt sind, startet der HALO-Einsatz mit einem Messballon, der über einen Führungsdraht eingeführt wird. Gesteuert über den Haloflex-Generator, misst dieser Ballon den Durchmesser des Ösophagus an der zu behandelnden Stelle. Orientiert am kleinsten Durchmesser, wird dann der passende HALO360-Ablationskatheter gewählt, der aus einem vier Zentimeter langen Ballon besteht. Seinen Mittelteil umgibt eine drei Zentimeter lange bipolare Radiofrequenz-Elektrode. Über diese 360 °-Elektrode wird ein kurzer Stromimpuls an das Zielgebiet gegeben, der das Gewebe dünnschichtig koaguliert. Nach vollständiger Ablation des Barrett-Areals wird der Ballon zurückgezogen und das koagulierte Gewebe mit einer auf das Gastroskop aufgesetzten Kappe von der Ösophaguswand entfernt.
Individuell nachbehandeln: Mit HALO90
Sowohl für eine eventuell notwendige Sekundärbehandlung von verbliebenen Barrett-Inseln, aber auch für die alleinige Behandlung kleinerer Zungen und Läsionen bietet das HALO90-System eine passende Ergänzung. Seine abwinkelbare Ablationselektrode lässt sich mit einer Aufsatzkappe an einem Gastroskop befestigen. Nach Identifikation der zu behandelnden Stelle wird die Elektrode in Kontakt mit dem Zielgebiet gebracht.
Eindeutige Ergebnisse: Effektivität plus Komfort
Verschiedene europäische Multicenter-Studien bestätigen die Effektivität der Radiofrequenz-Ablation. Bei Patienten mit hochgradigen Dysplasien oder einem Frühkarzinom des Ösophagus wurde sie nach der endoskopischen Resektion eingesetzt. In dieser Studie betrug die Rate des vollständigen Ansprechens über 95%. Neben der Effektivität ist auch der Patientenkomfort im Vergleich zu den bekannten und deutlich invasiveren chirurgischen Eingriffen höher. So können die Behandelten schon nachmittags wieder trinken und am nächsten Tag essen.