Aus den Kliniken

Corona: kkvd fordert schnelle Klarheit über Schutzschirm für Krankenhäuser

18.03.2020 -

Der Katholische Krankenhausverband Deutschlands (kkvd) fordert einen unbürokratischen und umfassenden Schutzschirm für Krankenhäuser, der auch Reha-Kliniken sowie psychiatrischen Krankenhäusern und Fachabteilungen Sicherheit bietet.

Bis Ende 2020 sollten die Krankenhäuser über ein garantiertes Budget finanziert werden. Außerdem fordert der Verband eine konsequente Entlastung der Klinikteams von Bürokratie. Der kkvd unterstützt damit das von der Deutschen Krankenhausgesellschaft vorgelegte Konzept zur Finanzierung der Krankenhäuser angesichts der Corona-Krise.  

Ingo Morell, stellvertretender Vorsitzender des kkvd: „Derzeit arbeiten alle Krankenhäuser unter Hochdruck daran, verschiebbare medizinische Behandlungen auszusetzen und die Zahl der verfügbaren Intensivbetten soweit möglich zu erhöhen. Das ist wichtig für den Schutz der Bevölkerung und der Patienten. Diese Maßnahmen bringen die Kliniken in erhebliche wirtschaftliche Probleme. Wir brauchen jetzt schnell Klarheit, wie der Schutzschirm für die Krankenhäuser praktisch aussehen soll. Er darf sich keinesfalls als neues Bürokratiemonster für die Kliniken entpuppen. Und er muss so umfassend sein, dass auch Reha-Kliniken und Psychiatrien mit abgesichert sind. Die Krankenhäuser sollten bis zum Jahresende über ein garantiertes ausreichendes Budget finanziert werden. Zur Absicherung von Kliniken mit besonders großer Belastung sind außerdem auf Länderebene Notfallfonds einzurichten. Es ist unbedingt zu vermeiden, dass Krankenhäuser oder Reha-Kliniken wegen fehlender Liquidität oder wirtschaftlichen Schieflagen nicht mehr für die Versorgung zur Verfügung stehen. Jede Reserve ist wichtig, das gilt auch für Reha-Kliniken.“

Seit Anfang dieser Woche sind die Krankenhäuser aufgefordert, alle medizinisch vertretbar verschiebbaren Aufnahmen, Operationen und Eingriffe auszusetzen. Die Bundesregierung hat gesetzliche Maß-nahmen zugesagt, mit denen die wirtschaftlichen Folgen für die Krankenhäuser ausgeglichen werden und kein Krankenhaus ins Defizit kommt.

„Wir erwarten nun Vertrauen und Entgegenkommen von der Politik und den Krankenkassen in Bezug auf Nachweispflichten und Bürokratie. Sämtliche Personalvorgaben und bürokratische Dokumentationspflichten sollten zur Entlastung der Mitarbeiter für die Zeit der Krise ausgesetzt werden. Das Gebot der Stunde ist, den Teams in den Kliniken nun den Rücken freizuhalten. Das stärkt die Handlungsfähigkeit der Kliniken insgesamt und unterstützt eine schnelle und gute Versorgung der Patienten. In jedem Fall muss jetzt eine sehr schnelle Lösung für die Krankenhäuser gefunden werden“, so Morell abschließend.


 

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