Gesundheitspolitik

Krankenhausüberlastung in der Corona-Krise vorbeugen: Neues System soll Patiententransporte optimieren

14.04.2020 -

Forschungsteam aus Bevölkerungsschutz, Katastrophenhilfe und Medizinern der Akkon Hochschule für Humanwissenschaften legt innovatives Konzept zur Transportlogistik von Intensivpatienten vor.

Die Corona-Krise bringt Kliniken und Krankenhäuser personell wie logistisch an ihre Grenzen. Um eine Überforderung der am stärksten betroffenen Krankenhäuser zu verhindern, wie es in Italien, Spanien und Frankreich vielfach geschehen ist, hat ein Forschungsteam der Akkon Hochschule für Humanwissenschaften in Berlin ein innovatives interdisziplinäres Konzept für die die Verlegung von Intensivpatienten zwischen den Krankenhäusern erarbeitet. So bezieht das moderne Hilfeleistungssystem der Forschergruppe neben den Rettungs- und Krankentransporten z.B. auch die Transportkapazitäten der Bundeswehr und des Katastrophenschutzes mit ein. 

Unter der Leitung von Andreas Kling, Dozent für Logistik und Bevölkerungsschutz, haben 20 Praxisexperten und Studierende, die „Management in der Gefahrenabwehr“ und „Internationale Not- und Katastrophenhilfe“ an der Akkon Hochschule für Humanwissenschaften studieren, insgesamt vier zentrale Handlungsempfehlungen für ein bundesweites System zur Verlegung von COVID-19-Patienten entwickelt, die eine intensivmedizinische Betreuung benötigen. Wissenschaftlich begleitet wurde das Projekt durch Prof. Dr. Henning Goersch vom Lehrstuhl für Bevölkerungsschutz und Katastrophenmanagement, Prof. Dr. Dr. Timo Ulrichs vom Lehrstuhl für Internationale Katastrophenhilfe und Prof. Dr. Andreas Flemming, der an der privaten Hochschule Intensiv- und Notfallmedizin unterrichtet.

Katastrophen wie die aktuelle Covid-19-Epidemie betreffen zwar das gesamte bundesdeutsche Gebiet, im zeitlichen Verlauf ist bei der Intensität der Ausbreitung der Krankheitsfälle allerdings mit geografischen Unterschieden zu rechnen. Auf Grundlage dieser Erkenntnis zeigt das Konzept der Forschungsgruppe auf, wie Ressourcen im Gesundheitssystem deutschlandweit über Bundeslandgrenzen hinweg am besten genutzt werden können, wenn regional Belastungsspitzen entstehen. 

Um eine hohe Anzahl an Infektionstransporten und Intensivverlegungen zu ermöglichen, müssen laut der Studie vier Arbeitsbereiche – Transportorganisation (Koordination, Sichtungskategorien etc.), Transportmittel (Einsatzfahrzeuge, Tunnelrettungszüge, Bundeswehrfahrzeuge, Luftrettung etc.), Personal (Einsatzkräfte, fachfremde Helfende etc.) und die Bedarfserfassung (Meldesysteme, IVENA etc.) – verzahnt werden. Alle Details zur Studie sowie die Handlungsempfehlungen des Konzepts für die vier Felder können im Ergebnisbericht eingesehen werden. 

Die Zusammenfassung des Ergebnisberichts steht zum Download zur Verfügung.

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