Dies ist ein Plus für die Behandlung, das dank digitaler Tools beim Patienten ankommt. Next Generation Sequencing (NGS) verbessert in der Tumorbehandlung Analyse, Diagnostik und Therapie onkologischer Patienten. Für den Arzt erhöhen sich damit jedoch auch das Datenvolumen und die Komplexität der Therapieentscheidung. „Wir haben eine Komplexität an Informationen, die wir so in der molekularen Diagnostik noch nie vorher hatten”, betont Prof. h.c. Dr.
Markus Tiemann, Leiter des Instituts für Hämatopathologie Hamburg. Um diese zu nutzen, schließen sich Experten in molekularen Tumorboards (MTB) zusammen. Dabei bilden der digitale Zugang zu strukturierten Informationen und Studien sowie eine nahtlose Kooperation den Rahmen für erfolgreiche Therapien. „Weil NGS-Befunde nicht so einfach zu interpretieren sind, brauchen wir molekulare Tumorboards“, beschreibt Tiemann und vernetzt sich mit Experten, um die NGS-Befunde auszuwerten.

Maßgeschneiderte Therapie

Dabei habe die Anzahl der NGS-Befunde im Tumorboard stetig zugenommen, erklärt er weiter. „Das hat sich gewandelt innerhalb der letzten fünf Jahre.“ Im NGS charakterisieren Experten Tumore mittels molekularer Marker, um darauf basierend eine maßgeschneiderte Therapie für die jeweiligen Patienten zu ermöglichen. In einer einzigen Probe lassen sich gleichzeitig mehrere hundert potenziell krankheitsrelevante Gene sequenzieren.
Für Tiemann ein sinnvoller Weg: „Es war der Wunsch, in der gleichen Zeit mehr Informationen aus gleich viel Material herauszuholen.” Analog erweitern und vertiefen sich dadurch Reichweite und Wirkung der individuellen Therapie. Dies revolutionierte die Tumordiagnostik und -behandlung.

Das Wissen der Vielen

Im MTB bearbeiten die Beteiligten hochkonzentriert die eingereichten Krankheitsfälle; interdisziplinär und organübergreifend. Es bietet Ärzten überregional ein Netzwerk der Kompetenz für Patienten, deren Therapie gemäß Leitlinien keinen Erfolg mehr zeigt oder die mit geringer bis keiner Aussicht auf Genesung eingeschätzt werden. Tiemann verweist auf die Vorteile für schwierig behandelbare Krankheitsbilder: „Da sehe ich auch, dass Patienten signifikant längere Überlebenszeiten erreichen können.“ Der Molekularpathologe begrüßt zudem Umfang und Exaktheit des NGS: „Wir können viel mehr Gene in einem Ansatz analysieren. Wir sehen Genveränderungen, die wir vorher noch nicht mal in Büchern oder Papers gelesen haben.“ Um diesen Grad an Komplexität zu nutzen und sich mit Kollegen international auszutauschen, gründete er das MTB Nord-Deutschland und entschied sich für das NAVIFY Tumor Board von Roche. Die Cloud-basierte Softwarelösung strukturiert und koordiniert relevante und aggregierte Daten, die den Behandlungsteams weltweit zur Verfügung stehen. Für Tiemann ein spürbarer Gewinn: „Wenn wir eine digitalisierte Plattform haben, bei der wir aktuelle Informationen gut strukturiert abgreifen können, dann ist das ein riesen Vorteil.”

Zugang niedrigschwellig

Da das NAVIFY Tumor Board als cloud-basierte Lösung funktioniert, reichen rein technisch Internetzugang und Browser, um die Vorteile des interdisziplinären Austausch zu nutzen. Datenaustausch und Kommunikation finden im spezifisch für Gesundheitsanwendungen gesicherten Raum statt und folgen entsprechend hohen Sicherheitsanforderungen. Die integrierte App ‚Clinical Trial Match‘ beschleunigt das Auffinden relevanter Studien. Ärzte gewinnen dadurch Zeit und ermöglichen Patienten den Einschluss in Studien, welche die Behandlung mit innovativen Therapien ermöglichen und die klinische Forschung unterstützen.

Partner auf Augenhöhe

Diagnose und Therapieansatz durchgängig zu digitalisieren, ist in jeder Phase des MTB signifikant spürbar und erleichtert das Engagement aller Beteiligten. Tiemann vertraut auf Roche als einen Partner, der die NAVIFY Tumor Board-Lösung entwickelt und umgesetzt hat: „Diese Entscheider haben visionär die Möglichkeiten des Systems erkannt, als es erst in Ansätzen erkennbar war. Das bedeutet soziale Intelligenz und hohes Verantwortungsbewusstsein. Das sind für mich die richtigen Partner.“