Paracelsus Klinik wird Lehrkrankenhaus der MHH
10.05.2023 - Die Medizinische Hochschule Hannover und Paracelsus Klinik am Silbersee Langenhagen verstärken die Zusammenarbeit.
Die Paracelsus Klinik am Silbersee Langenhagen darf sich ab sofort Akademisches Lehrkrankenhaus der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) nennen. Das haben die Geschäftsführung der Paracelsus Klinik und die Leitung der Hochschule offiziell vereinbart. Schon ab dem Wintersemester 2023/2024 sollen nach der bereits vorliegenden Zusage des Landesprüfungsamtes angehende Mediziner der MHH ins zehn Kilometer entfernte Langenhagen kommen und dort in der Praxis für ihren späteren Beruf lernen. „Wir sind sehr stolz darauf, diesen Titel führen zu dürfen“, erklärt Prof. Dr. med. Christian H. Siebert, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Orthopädie an der Klinik. „Er ist auch eine Anerkennung der hohen Qualität der medizinischen Versorgung, die wir hier in Langenhagen leisten.“
Aus langjähriger Zusammenarbeit erwachsen
Die Paracelsus Klinik am Silbersee Langenhagen und die Medizinische Hochschule Hannover können bereits auf eine rund zehnjährige Kooperation zurückschauen. Sie umfasste bisher, dass permanent zwei angehende Ärzte der MHH in der kardiologischen Abteilung der Klinik arbeiteten. Für jeweils sechs Monate konnten die jungen Mediziner dort in der Praxis als Stationsärzte erste Erfahrungen mit internistischen Fällen sammeln. „Aus dieser Tradition heraus bestand schon lange die Absicht, die Paracelsus Klinik fest als Lehrkrankenhaus an die MHH anzubinden“, erklärt dazu Dr. med. Tom Steinmetz, Chefarzt der Inneren Medizin an der Paracelsus Klinik. „Es war mir darüber hinaus auch ein persönliches Anliegen, mehr für die gute Ausbildung angehender Ärzte zu tun.“ Mit seinem Dienstantritt im Juli 2022 brachte der Chefarzt, der lange Jahre als Berater und Betreuer der Studenten im Praktischen Jahr an der MHH tätig war, seine bestehenden Kontakte zum Dekanat der Hochschule ein und warb dort vor dem Hintergrund steigender Studentenzahlen erfolgreich für eine offizielle Einbindung und Anerkennung seiner Klinik als Lehrkrankenhaus.
Vorteile für alle Seiten
Die jetzt gestartete Kooperation umfasst die Fachbereiche Innere Medizin, Anästhesie und Orthopädie. Bis zu fünf Studenten im Praktischen Jahr (PJ) – drei in der Inneren Medizin und jeweils einer als Wahlfach in der Anästhesie und Orthopädie – werden ab 1. Oktober zum Beginn des Wintersemesters in der Paracelsus Klinik erwartet. Darüber hinaus ist ein weiterer Austausch mit Studenten höherer Semester in der Inneren Medizin geplant.
Das Praktische Jahr ist ein Pflichtbestandteil der medizinischen Ausbildung in Deutschland und ein klinisches Ausbildungsjahr, in dem die Studenten unter Anleitung praktische Erfahrungen in verschiedenen medizinischen Fachrichtungen sammeln und ihre theoretischen Kenntnisse in der klinischen Praxis anwenden können. Die Zusammenarbeit zwischen medizinischen Fakultäten und Krankenhäusern bietet dabei den Vorteil, dass die Studenten von erfahrenen Fachleuten lernen können und gleichzeitig eine hervorragende Patientenversorgung gewährleistet ist. „Darüber hinaus tragen Lehrkrankenhäuser durch den intensiven Austausch zwischen Theorie und Praxis auch zur Entwicklung neuer medizinischer Verfahren und Technologien bei und haben einen wichtigen Einfluss auf die Qualitätsverbesserung in der Gesundheitsversorgung“, erklärt Dr. Steinmetz. „Wir haben als Klinik dadurch die Chance, uns kontinuierlich weiter zu verbessern und freuen uns sehr auf die Kooperation. Möglicherweise erwächst daraus sogar eine weitere Zusammenarbeit bei Studien und Forschungen.“ Darüber hinaus sind regelmäßige Fortbildungsveranstaltungen für alle Ärzte vorgesehen, die eine zusätzliche Steigerung der Behandlungsqualität versprechen.