Am Universitätsklinikum Bonn lernen PJ-Studierende und ATA-Auszubildende gemeinsam
01.08.2023 - Interprofessionelles Lernen hat sich bereits in vielen Bereichen am Universitätsklinikum Bonn (UKB) bewährt.
Nun erweitert auch die Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin deren Lehrkonzept und bringt Medizinstudierende im Praktischen Jahr (PJ) und Auszubildende zur Anästhesietechnischen Assistenz (ATAs) zusammen. Ziel des Projektes iPAPA (interprofessionelle Ausbildung von PJ-Studierenden und ATA-Auszubildenden) ist es, die zukünftigen Fachkräfte auf die interdisziplinäre Zusammenarbeit auf höchstem Qualitätsniveau vorzubereiten.
„Gute Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Professionen ist im medizinischen Alltag unerlässlich, um ein hohes Maß an Patientensicherheit und -zufriedenheit zu erreichen. Um dies im Bereich der Anästhesiologie zu befördern, wurde das Projekt iPAPA ins Leben gerufen“, erläutert Dr. Gregor Massoth, Projektverantwortlicher im Team Lehre der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin am UKB. Hierbei lernen ATA-Auszubildende und PJ-Studierende in gemeinsamen Veranstaltungen in Theorie- und praktischen Simulationseinheiten von- und miteinander die sichere Narkoseeinleitung von Patientinnen und Patienten. „Mit diesem Projekt werde der Grundstein für eine spätere enge und professionelle Zusammenarbeit auf hohem fachlichem Niveau im beruflichen Arbeitsalltag am UKB gelegt“, so Andrea Tölle, Projektverantwortliche der kooperierenden ATA-Schule des UKB.
Gemeinsam erlernte Fertigkeiten werden in der Praxis umgesetzt
iPAPA besteht aus bis zu drei Lehreinheiten, die jeweils im Zeitraum von fünf Wochen stattfinden. Die Auftaktveranstaltung brachte jetzt acht Teilnehmerinnen und Teilnehmer zusammen. Die jungen Nachwuchskräfte haben zunächst an einem interaktiven Seminar teilgenommen, wobei sie grundlegende Prinzipien der Narkoseführung erlernt und ihr gegenseitiges Rollenverständnis weiterentwickelt haben. Anschließend haben sie die zuvor erlernten Fertigkeiten im Skillslab des Bildungszentrums am UKB in interprofessionellen Simulationsszenarien unter der Instruktion von Johannes Biedermann, Assistenzarzt der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin des UKB, und Andreas Jurkscheit von der ATA-Schule des UKB trainiert und vertieft.
„Im weiteren Kursverlauf werden die Teilnehmenden Kommunikationstechniken und Prinzipien der Teamstruktur auf Basis des TeamSTEPPS-2.0-Programms erlernen und in Simulationsszenarien anwenden können“, so Dr. Achilles Delis, Lehrkoordinator im Team Lehre der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin am UKB.
Bestandteil des Lehrprojekts ist neben den Lehrveranstaltungen auch eine engmaschige Begleitung im OP: „Ziel ist es, dass die neu erworbenen Fertigkeiten auch in der Praxis angewendet werden, sodass unsere Patientinnen und Patienten auch direkt hiervon profitieren können“, resümiert Barbara Conraths, Anästhesiepflegekoordinatorin am UKB.
„Das gemeinsame Lernen unterschiedlicher Professionen am UKB ist ein wichtiger Baustein, um die Patientensicherheit langfristig zu verbessern, und wird schon seit langem erfolgreich praktiziert. Dementsprechend haben wir diese Konzepte auch in der Lehre der Anästhesiologie implementiert und streben kontinuierlich danach, diese weiterzuentwickeln. Das überragende Feedback der Teilnehmenden hat uns einmal mehr gezeigt, dass wir uns auf dem richtigen Weg befinden“, führt Professor Maria Wittmann, Lehrbeauftragte der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin am UKB, aus.