Tausende Klinikärzte im Streik
02.02.2024 - Rund 5.000 Streikende in Hannover - Hunderte bei dezentralen Veranstaltungen
Mehrere Tausend Ärztinnen und Ärzte haben am Dienstag an Universitätskliniken ihre Arbeit niedergelegt. Allein zur zentralen Warnstreik-Kundgebung des Marburger Bundes in Hannover kamen rund 5.000 Streikende aus dem ganzen Bundesgebiet. Jeweils mehrere Hundert Ärztinnen und Ärzte nahmen zudem an dezentralen Aktionen in Freiburg, Tübingen, Ulm, Heidelberg, München, Aachen, Köln und Düsseldorf teil.
Der 2. Vorsitzende des Marburger Bundes, Dr. Andreas Botzlar, forderte die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) auf, sich in den Tarifverhandlungen endlich einen Ruck zu geben. „Es kann nicht sein, dass von den Ärztinnen und Ärzten in den Universitätskliniken ein Spitzenplatz in der Medizin erwartet wird, ihnen aber im Gehaltsgefüge der Tabellenkeller zugewiesen wird. Die Länder müssen jetzt endlich aus dem Knick kommen und in den Verhandlungen die Bereitschaft zeigen, mit uns grundlegende Verbesserungen zu vereinbaren“, forderte Botzlar.
Der Marburger Bund fordert in dieser Tarifrunde höhere Zuschläge für Regelarbeit in der Nacht, an Wochenenden und Feiertagen. Auch vor dem Hintergrund der weiterhin spürbaren Preissteigerungen fordert er linear 12,5 Prozent mehr Gehalt bezogen auf ein Jahr. Der Zunahme von Schicht- und Wechselschichtarbeit will er mit Begrenzungen begegnen. Der in Rede stehende Tarifvertrag (TV-Ärzte) erstreckt sich auf mehr als 20.000 Ärztinnen und Ärzte in bundesweit 23 Universitätsklinika. Auf eine Reihe von Unikliniken findet der TV-Ärzte keine Anwendung, weil dort andere Tarifverträge für die Ärztinnen und Ärzte gelten. Hierzu gehören Berlin, Hamburg und Hessen. Haustarifverträge gelten für die Unikliniken in Dresden und Mainz; sie werden von den entsprechenden Landesverbänden des Marburger Bundes verhandelt.