Auszeichnungen

Methode, um krankmachende Proteine und neue Wirkstoffe gegen diese zu finden

23.08.2024 - Proteine sind die Bausteine des Lebens. Sie ermöglichen und steuern die chemischen Reaktionen des Körpers.

Benjamin F. Cravatt will verstehen, wie und welche Proteine zu Krankheiten beitragen, um diese dann besser behandeln zu können. Dafür hat er eine bahnbrechende Technologie erfunden, die für die vielen tausend Proteine einer Zelle gleichzeitig misst, wann sie aktiv sind. Das Activity-based Protein Profiling, kurz ABPP, wird in vielen Instituten weltweit angewandt und hat es ermöglicht neue Medikamente zu entwickeln. Der Professor am Scripps Research Institut in La Jolla, USA, erhält den seit diesem Jahr mit 250.000 Euro dotierten Heinrich-Wieland-Preis der Boehringer Ingelheim Stiftung.

Dreh- und Angelpunkt von ABPP sind kleine Moleküle (Sonden), die gezielt chemisch aktive Stellen von Proteinen erkennen und sich irreversibel daran anheften. Die Sonden müssen so auf das aktive Zentrum eines Proteintyps zugeschnitten sein, dass sie diesen nur erkennen, während er sich im aktiven Zustand befindet. Die so markierten Proteine können nun von ihren inaktiven Kopien und allen anderen Proteinen in einer Zelle unterschieden und unter-sucht werden. Auch krankhaft veränderte Proteine kann man auf diese Weise identifizieren. ABPP wird mittlerweile weltweit eingesetzt, sowohl in der Grundlagenforschung, aber auch in der Entwicklung neuer Medikamente, für die diese Technologie ganz neue Möglichkeiten eröffnet hat.

Aus der Jurybegründung: „Benjamin Cravatts bahnbrechende Technologien ermöglichten es, grundlegende Mechanismen der menschlichen Physiologie aufzudecken und haben die Art und Weise revolutioniert, wie neue Wirkstoffe gefunden und erforscht werden. Seine Forschung bildete die Grundlage für mehrere neue Medikamente, die derzeit in klinischen Studien zur Behandlung von Krebs und neurologischen Erkrankungen erprobt werden.“ (Prof. Franz-Ulrich Hartl, Vorsitzender des Auswahlkomitees für den Heinrich-Wieland-Preis).

Christoph Boehringer, der Vorsitzende des Vorstands der Boehringer Ingelheim Stiftung, ergänzt: „Benjamin Cravatt verdeutlicht mit seinen Arbeiten, was erreichbar wird, wenn man erfolgreich Brücken zwischen den Disziplinen baut und gemeinsam und mit langem Atem den Bogen von der Grundlagenforschung bis zur klinischen Forschung spannt.“

Der Heinrich-Wieland-Preis

Der Heinrich-Wieland-Preis gehört zu den bedeutendsten Auszeichnungen in den Lebenswissenschaften, die von einer deutschen Stiftung vergeben werden. Bereits seit 1964 ehrt er jährlich weltweit herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für ihre bahn-brechende Forschung in der Chemie, Biochemie, Biologie und Physiologie. Anlässlich des 60-jährigen Jubiläums erhöht die Boehringer Ingelheim Stiftung in diesem Jahr das Preisgeld von 100.000 Euro auf 250.000 Euro. Damit gehört der Heinrich-Wieland-Preis zu den höchstdotierten Preisen für lebenswissenschaftliche Grundlagenforschung in Europa.

Die Preisverleihung

Am 24. Oktober wird der Heinrich-Wieland-Preis 2024 verliehen. Die festliche Zeremonie auf Schloss Nymphenburg in München wird gerahmt von einem Fachsymposium. Der fachliche Austausch zwischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus der Chemischen Biologie, Biochemie, Biologie und Medizin ist öffentlich. Neben dem Preisträger sind international renommierte Gastrednerinnen und Redner geladen, darunter der Nobelpreisträger James E. Rothman von der Yale University in den USA. Interessierte sind herzlich eingeladen, an der Preisverleihung und dem Symposium teilzunehmen.

Kontakt

Boehringer Ingelheim Stiftung

Schusterstraße 46 - 48
55116 Mainz
Deutschland

+49 6131 / 27 508-12

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