Bauen, Einrichten & Versorgen

AKG-Preisverleihung 2019

16.09.2019 -

In diesem Jahr vergeben die Architekten für Krankenhausbau und Gesundheitswesen (AKG) zum dritten Mal den AKG-Preis für herausragende Gesundheitsbauten. Der Preis wurde erstmals 2013 ausgelobt und wird alle drei Jahre verliehen. Ausgezeichnet werden heraus­ragende Beiträge der Architektur im Krankenhausbau und im Gesundheitswesen.

Der AKG-Preis ist ein Ehrenpreis, der mit einer Urkunde und einer Plakette für das Gebäude honoriert wird. Teilnahmeberechtigt waren alle von den Kammern zugelassenen Architekten mit ihren Bauherren aus dem deutschsprachigen Raum. Die eingereichten Projekte mussten bereits realisiert und durften nicht älter als fünf Jahre sein.

Die AKG möchten mit der Verleihung des Preises die Öffentlichkeit auf die Bedeutung guter und qualifizierter Architektur im Sozial- und Gesundheitswesen und auf die Ziele des Vereins (Wahrung, Sicherung und Förderung der Qualitäten aktueller und zukünftiger Bauaufgaben) aufmerksam machen.

Insgesamt haben sich 21 Architekturbüros aus ganz Deutschland auf den Preis beworben. Eine hochkarätig besetzte, fünfköpfige Jury beurteilte unter der Leitung von Prof. Dr. Falk Jaeger in der Jurysitzung am 20. Mai 2019 an der TU Berlin die eingereichten Arbeiten.

Den Preis erhielt die Planungsgesellschaft Arcass aus Stutt-gart mit dem Bauherrn Land Baden-Württemberg vertreten durch Vermögen und Bau, Amt Tübingen für das Projekt Neubau der Augenklinik und dem Forschungsinstitut für Augenheilkunde der Universität Tübingen.

Gelobt wurde vor allem die Art und Weise, wie der Erweiterungsbau an den kammartigen Baukörper der bestehenden HNO-Klinik angedockt wurde. Hervorzuheben sind die ineinandergreifenden, pavillonartigen Aufbauten der Klinik, die sich durch Struktur und Fassadengestaltung deutlich vom Sockel abheben. Durch den Versatz und die enorme Auskragung scheinen die Aufbauten zu schweben. Mit dem Neubau der Augenklinik ist es gelungen, eine individuelle, durchgehend qualitätvolle Lösung zu realisieren und der Monotonie großer Krankenhausbauten zu entfliehen.

Die vier Anerkennungen wurden für folgende ­Projekte vergeben:
Kliniken an der Paar, Krankenhaus Aichach
Architekturbüro:
a|sh sander.hofrichter architekten, Ludwigshafen
Bauherr: Kliniken an der Paar, Krankenhaus Aichach
Gute personal- und ablaufbezogene Anbindungen sind gerade bei kleineren Krankenhäusern wie dem Krankenhaus Aichach von großer Bedeutung. Deshalb ist hier die gelungene Verknüpfung der sehr kleinen Funktionsstellen besonders hervorzuheben. Große, fast bodentiefe Verglasungen zum Sterilflur bieten dem OP-Personal einen attraktiven Ort zum Operieren. Neben den funktions- und prozessorientierten Zusammenhängen sind auch die Gestaltung und das Design aller Innenräume hervorzuheben.

Alters- und Pflegezentrum Zollikofen, Schweiz
Architekturbüro:
Feddersen Gesellschaft von Architekten, Berlin
Bauherr: MEG Bernstraße
Das Altenzentrum mit 169 Pflegeplätzen und 57 Altenwohnungen ist zwischen einem kleinteiligen Wohngebiet und den großformatigen Gewerbebauten verortet. Durch seine Gliederung in sechs Kuben und die individuelle wohnbaunahe Gestaltung gibt das Gebäude den Bewohnern das Gefühl, in einer eleganten Apartmentanlage zu wohnen. Den Architekten ist es sichtlich gelungen, durch die kommunikative Struktur des Gebäudes, das Heim optimal in das Quartier einzubinden.

Universitätsklinikum Bonn, Zentrum für Neurologie, ­Psychiatrie und Psychosomatik (NPP)
Architekturbüro: HDR
Bauherr: Universitätsklinikum Bonn
Der Neubau nimmt den Hochpunkt der Bestandsgebäude geschickt in die Blickachse des neuen Eingangshofes und schafft ein maßstäbliches Entree. Der mehrgeschossige, transparente Eingangsbereich, die neue Adresse für die drei Kliniken der Gesamtanlage, erweitert diesen „cour d’honneur“ in den Innenraum. Gute Blickbeziehungen von innen nach außen ermöglichen den Einfall von Tageslicht. Die Patientenzimmer sind mit großformatigen Fenstern und einer Sitznische ausgestattet und stellen den direkten Bezug zur Natur her. Die hochwertige Fassade verleiht der großen Baumasse eine angenehme Selbstverständlichkeit und wertet durch das geschickte Gesamtkonzept die Qualität des Altbestandes mit auf.

Neubau Hospiz der DRK-Kliniken, Berlin-Köpenick
Architekturbüro:
Heinle, Wischer und Partner Freie ­Architekten, Berlin
Bauherr: DRK-Kliniken Berlin-Köpenick
Die Architekten von Heinle, Wischer und Partner haben das Hospiz in Form eines Wohn-Bungalows mitten ins Grüne gesetzt. Es bietet den Patienten eine wunderbare, ruhige Wohnatmosphäre. Bis zum Boden verglaste, großflächige Fenster erlauben einen weiten Blick in die umgebende Parklandschaft. Der kleine, gutbelichtete Innenhof ist Treffpunkt und Wohnbereich zugleich. Das Holzhaus ist ökologisch und bietet eine hohe Aufenthaltsqualität. Ruhe und elegante Zurückhaltung zeichnen dieses Projekt aus.

 

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