Superstar beim Energiesparen
Das Vinzenz von Paul Hospital erhielt eine Urkunde als „Energie sparendes Krankenhaus“ vom Bund für Umwelt und Naturschutz.
Damit ehrt der BUND das kontinuierliche Engagement der Klinik für den Einsatz beim Klimaschutz: Die Landesvorsitzende Baden-Württemberg Dr. Brigitte Dahlbender überreichte das Siegel an Thomas Brobeil, den Geschäftsführer der psychiatrisch-neurologischen Einrichtung.
Das Haus mit seinen 467 stationären Betten ist damit weiterhin eine der ersten Adressen unter Baden Württembergs Kliniken, wenn es um eine besonders ökologische und umweltbewusste Betriebsweise geht. Seit der letzten Gütesiegelverlängerung im Jahr 2011 modernisierte das Hospital verschiedene Gebäude. Dabei setzte sich Dieter Grimm, Technischer Leiter, für zahlreiche zusätzliche Energiesparmaßnahmen ein. Alleine durch den Einbau von hocheffizienten Pumpen sank der Verbrauch um 10.000 Kilowattstunden (kWh) in einem Gebäude. Danach folgte die Erneuerung der Gebäudeleittechnik (GLT) für die Wärmeübergabestation und Heizungsverteilung in zwei weiteren Bauten. Dies senkte den Energiezähler um 12.000 kWh im Jahr 2013 und um weitere 8 kWh im Jahr 2014.
Auch das neue Modul für das erdgasbetriebene Blockheizkraftwerk (BHKW) erzeugt heute Strom und Wärme noch klimaschonender. Die gleiche Wirkung haben die Lüftungsanlagen, die in zwei Gebäuden auf den neuesten Stand gebracht worden sind, indem eine moderne GLT und effizientere Ventilatoren zum Einsatz kommen.
Begeisterung für den Klimaschutz
Andere Maßnahmen wie der Einbau von Isolierglasfenstern im Bereich Holztherapie, Schreinerei und Schlosserei ermöglichten zusätzliche Einsparungen von ca. 10.000 kWh.
Das Vinzenz von Paul Hospital minimierte dank des Engagements der technischen Abteilung mit Unterstützung des Geschäftsführung den Ausstoß an Kohlenstoffdioxid um 16% gegenüber 2011. Dies entspricht 370 t klimaschädlicher Emissionen. Gleichzeitig werden 1,3 Mio. kWh Wärme und Strom weniger benötigt und der Energiebedarf liegt 61% unter dem Verbrauch anderer Kliniken mit ähnlicher Bettenzahl (vergleiche VDI-Richtlinie 3807, Summe von Wärme und Strom).
Auch wirkt sich das Vorhaben positiv auf das Klinikbudget aus. Die jährlichen Betriebskosten sanken um gut 130.000 €. Dieses Geld steht dem Haus nun für Reinvestitionen zur Verfügung.
2006 erhielt das Vinzenz von Paul Hospital als erstes Krankenhaus Baden-Württembergs das BUND-Zertifikat. Zuvor investierte der Krankenhausträger 2,8 Mio. € und erneuerte umfänglich die Wärmeerzeugungs- und Wärmeverteilungsanlagen. Das Hospital stellte die Grundlastversorgung auf ein gasbetriebenes BHKW mit zwei Modulen von 720 Kilowatt (kW) thermischer und 490 kW elektrischer Gesamtleistung um. Die alten Dampfkessel aus den 70er Jahren wurden damals durch zwei Niedertemperaturkessel ersetzt. Die ursprünglich zentrale Warmwasserbereitung läuft heute dezentral. Die installierte GLT ermöglicht die zentrale Steuerung und Überwachung der technischen Anlagen vor allem bei der Wärmeversorgung. Die Aufzeichnung der detaillierten Verbrauchswerte ist die Basis für ein fortschrittliches Energiecontrolling.
Zukünftige Maßnahmen
Neben dem BHKW erzeugt die Einrichtung auch erneuerbare Energie, denn die 2008 errichtete Photovoltaikanlage produziert jährlich rund 160.000 kWh Solarstrom.
Die Einrichtung ist weiterhin offen für den Klimaschutz und nimmt dafür kontinuierlich Anstrengungen in Angriff: Das zweite Modul beim BHKW soll in den kommenden Jahren ersetzt werden. Außerdem ist die Umrüstung der alten GLT für die Stationen auf ein neues System geplant. Sukzessive sollen veraltete Pumpen und Ventilatoren durch energieeffiziente Produkte ausgetauscht werden.
Kontakt
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