Bauen, Einrichten & Versorgen

Lösungen für innovative Energieversorgung

Ein Contracting-Service ermöglicht eine wirkungsvolle Budgetentlastung

07.10.2010 -

Krankenhäuser bieten fast ideale Einsatzbedingungen für die Kraft-Wärme-Koppelung (KWK), weil sie Strom und Wärme in großen Mengen oft zeitgleich benötigen. Größtenteils werden hierfür Blockheizkraftwerke (BHKW) eingesetzt. Doch es stehen dafür auch andere Konzepte wie Mini-KWK Anlagen, Gasturbinen usw. zur Verfügung. In diesem Zusammenhang dürfen auch die Brennstoffzellen als Energie der Zukunft nicht vergessen werden.

Im BHKW wird Strom produziert und gleichzeitig die anfallende Wärme sinnvoll - etwa für die Heizwärmeerzeugung - verwendet. Zusätzlich kann Dampf sowie in Verbindung mit entsprechenden Aggregaten Kälte für die Raumklimatisierung und andere Kühlaufgaben bereitgestellt werden. Betreiben Krankenhäuser KWK-Anlagen nicht in Eigenregie, sondern als Contracting-Lösung, können sie von fiskalischen Vorteilen, einem zuverlässigen Betrieb der Energieanlagen, Planungssicherheit bei den Kosten, garantierten Energieeinsparungen und der Senkung von CO2-Emissionen profitieren.

Motorische Blockheizkraftwerke sind kompakte Anlagen zur Kraft-Wärme-Kopplung. Sie erzeugen aus einem flüssigen oder gasförmigen Brennstoff mechanische Energie und wandeln diese in einem Generator in Strom um. Die bei der Motorkühlung und in Form von Abgasen entstehende Abwärme wird über Wärmetauscher zur Gebäudebeheizung und Warmwasserbereitung, zur Erzeugung von Kälte oder Niederdruckdampf genutzt.

Im Vergleich zur getrennten Erzeugung von Strom in Großkraftwerken und Wärme verbraucht ein Blockheizkraftwerk rund 36% weniger Primärenergie. Blockheizkraftwerke werden überwiegend mit Erdgas betrieben.

Sie eignen sich vor allem für die dezentrale, verbrauchernahe Strom- und Wärmeerzeugung. Besonders sinnvoll sind sie dort, wo ein gleichzeitiger Bedarf an Wärme und Strom in weitgehend gleichbleibendem Verhältnis besteht. Der nicht selbst genutzte Strom lässt sich dabei in das Netz des öffentlichen Stromversorgers einspeisen. Die hohen Abgastemperaturen von mehr als 500 °C ermöglichen prinzipiell auch die Erzeugung von Dampf (bis 110 °C) sowie in Verbindung mit Absorptionskälteanlagen die Bereitstellung von Kälte für die Raumklimatisierung und andere Kühlzwecke.

BHKW realisieren wirtschaftliche und ökologische Vorteile
Damit bieten Blockheizkraftwerke Krankenhausbetreibern eine hervorragende Möglichkeit, den aufgrund ihres hohen Energiebedarfs steigenden Energiekosten wirkungsvoll zu begegnen. Aktuell soll der Anteil der Energiekosten an den Gesamtkosten von Krankenhäusern zwischen 2 und 3 % liegen, entsprechend 6 bis 9% der Sachkosten.

Untersuchungen zufolge - u. a. der Energieagentur NRW - besteht in vielen Krankenhäusern bei den Energiekosten ein Einsparpotential bis zu 40%. In absoluten Zahlen bedeutet dies für ein Haus mit rund 300 Betten etwa 200.000 € Einsparpotential pro Jahr, bei großen Krankenhäusern mit mehr als 500 Betten können die Entlastungen 400.000 € pro Jahr und mehr erreichen.

Durch effiziente Energienutzung senken Blockheizkraftwerke nicht nur die Kosten, sondern reduzieren außerdem Umwelt belastende Emissionen, vor allem die klimawirksamen CO2-Emission. Das honoriert der Gesetzgeber mit Investitionsbeihilfen, Steuervergünstigungen und Zuschlagszahlungen.

Einen besonders großen Beitrag zur Umweltentlastung leistet die Kraft-Wärme-Kopplung mit Erdgas, denn dieser Energieträger hat die niedrigsten CO2-Emissionen unter den fossilen Brennstoffen. Aber auch hinsichtlich Luft belastender Schadstoffemissionen weist Erdgas eine positive Bilanz auf: Es verbrennt vergleichsweise „sauber", d.h., bei seiner Verbrennung entstehen praktisch keine Staub- und Schwefeldioxidemissionen.

Hervorragende Voraussetzungen für den BHKW-Einsatz
Durch ihre spezifische Versorgungsstruktur sind Krankenhäuser prädestiniert für den Einsatz von Blockheizkraftwerken. Entscheidende Kriterien dafür sind:

  • hoher Raumwärmebedarf,
  • ganzjähriger Wärmebedarf für Warmwasserbereitung,
  • hoher Strombedarf mit sich regelmäßig wiederholendem Tagesgang und konstanter Grundlast,
  • ausreichende Gleichzeitigkeit von Wärme- und Strombedarf,
  • steigender Kältebedarf zur Raumklimatisierung,
  • Nutzung der BHKW-Anlage als Ersatzstromaggregat und
  • meist räumlich günstige Installationsbedingungen.

Die Investitionen in ein BHKW können sich nach etwa vier bis sechs Jahren durch die erzielten Einsparungen amortisieren. Nach Ablauf dieser Zeit ergeben sich Kostenvorteile von ca. 20% gegenüber der konventionellen Energieversorgung durch Vollstrombezug und separater Wärmeerzeugung. Weitere Details über die Vorteile des BHKW-Einsatzes in Krankenhäusern hat die ASUE in ihrer neuen Broschüre „Blockheizkraftwerke in Krankenhäusern" zusammengefasst.

Finanzierung und Betreibermodelle
In Zeiten knapper Haushaltsmittel haben Betreiber von Krankenhäusern voraussichtlich wenig Interesse, Eigenkapital in ein BHKW zu investieren, das für das Krankenhaus ein Nebenbetrieb zur Aufrechterhaltung des eigentlichen Betriebs darstellt. Alternativ kommt eine Fremdfinanzierung - z.B. durch Banken - in Betracht.

Unter Umständen ist ein Betreibermodell wie das Contract¬ing eine wirtschaftlich interessante Alternative. Hierbei kann ein Dritter, der Contractor, die Investition sowie den vollständigen Betrieb der Anlage übernehmen. Das Krankenhaus erspart sich so, finanzielle Mittel, personelle Ressourcen für den Betrieb und den damit verbundenen Aufgaben bereitzustellen.

Der Contractor verfügt über die erforderlichen Kenntnisse und Erfahrungen und kann eine effiziente Betriebsführung des BHKW sicherstellen. Als Vergütung für die erbrachte Dienstleistung erhält er vom Krankenhaus ein Entgelt für die gelieferten, messtechnisch zu erfassenden Wärme- und Strommengen. Betreibermodelle sind in vielfältiger Form gestaltbar, bezüglich weiterer Einzelheiten sei auf die ASUE-Broschüre verwiesen.

Zusätzliche Nutzenpotentiale durch Contracting
Die Vorfinanzierung der neuen Energieversorgungslösung durch den Contracting-Anbieter ist nur einer der Erfolgsfaktoren, die sich aus Anwendersicht mit einem solchen Projekt verbinden. Contracting bietet weiterhin die Option zur effizienten und nachhaltigen Energiebewirtschaftung, bei der alle Erzeugungs-, Verteilungs- und Verbrauchskomponenten aufeinander abgestimmt und bedarfsgerecht ausgelegt sind. Dies schließt die Nutzung regenerativer Energiequellen mit ein.

Zudem garantiert der Contracting-Anbieter in der Regel eine quantifizierbare Energieeinsparung und Effizienzsteigerung. Nicht zuletzt profitiert der Contracting-Nehmer von einer organisatorischen und versicherungstechnischen Entlastung: Bei diesen Projekten übernimmt der Anbieter langfristig das Betriebsrisiko der Energieanlage, einschließlich des „Maschinenbruchrisikos", also der Erneuerung von nicht mehr funktionsfähigen Anlagen oder Anlagenteilen.

Daher muss es im Interesse der Anbieter liegen, für einen sicheren und störungsfreien Betrieb der Anlagen Sorge zu tragen, u. a. durch:

  • den Einbau moderner, qualitativ hochwertiger Anlagentechnik,
  • die regelmäßige Wartung und Instandsetzung der Anlagen,
  • die laufende technische Überwachung (z. B. Anbindung an die zentrale Leitwarte des Energieversorgers, automatische Störmeldeweiterleitung, Ferndiagnose) sowie
  • einen 24-Stunden-Bereitschaftsdienst.

Daraus ergeben sich für den Contracting-Nehmer eine umfassende Sicherheit sowie eine hohe Transparenz bei den Verbrauchswerten und den Kosten. Darüber hinaus führt die Senkung Klima und Umwelt belastender Emissionen zu einer merklichen Umweltentlastung und einem Imagegewinn, wenn diese Maßnahmen entsprechend kommuniziert werden.

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