Gesundheitsökonomie

Die Blutbahn startet in Bielefeld

16.03.2018 -

Mehr als 150 mögliche Lebensretter kann die einmalige blutrote Stadtbahn von moBiel aufnehmen. So originell wirbt der Uni.Blutspendedienst OWL jetzt für das Blutspenden.

„Alle sind sich darin einig, dass bei einer schweren Erkrankung oder im Notfall schnell und sicher Blutkonserven zur Verfügung stehen müssen“, sagt Prof. Dr. Cornelius Knabbe, Direktor des Instituts für Laboratoriums- und Transfusionsmedizin am Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen. „Und doch geht die Bereitschaft zum Blutspenden zurück – und das nicht nur in der Sommerzeit.“

Dagegen will der Mediziner, der über sein Institut einen der größten universitären Blutspendedienste in Deutschland leitet, etwas tun. Rechtzeitig vor dem Weltblutspendetag am 14. Juni startete eine neue Blutspendekampagne für Bielefeld. Im Mittelpunkt: Die rote Blutbahn, die ab sofort unterwegs ist und mit einer kessen Botschaft ein Anliegen vermittelt, dass sich die Bürger zu Herzen nehmen sollen. „Wir transportieren gerade bis zu 391 l potentielles Spenderblut“, so lautet der Aufdruck an der Längsseite.

Weltblutspendetag
Vier bis sechs Mal pro Jahr könnte jeder gesunde Mensch Vollblut spenden. Blutplättchen- oder Plasmaspenden sind sogar noch häufiger möglich. Die an den Uni.Blutspendedienst OWL angeschlossenen Spendeeinrichtungen, sechs davon allein in der Region, zwei in Bielefeld, verzeichnen 30.000 Spender jährlich. „Einige wenige spenden regelmäßig, der Bedarf innerhalb der Region wird aber nicht gedeckt,“ sagt Knabbe.

Das Blut der Spender wird im Bad Oeynhausener Institut sorgfältig aufbereitet und steht den Kliniken in Ostwestfalen-Lippe danach als Konzentrate roter Blutkörperchen und Blutplättchen oder als Blutplasmapräparate zur Versorgung von Unfallopfern, schwer Kranken und verletzten Menschen zur Verfügung. „Die Blutsprodukte benötigen Krebs- und Nachsorgepatienten ebenso wie Unfallopfer oder Menschen, die sich z.B. einer großen Herzoperation unterziehen müssen,“ erläutert Knabbe und verweist auf das HDZ NRW mit seinem Transplantationszentrum und der größten Herzchirurgischen Klinik in Deutschland. „Die Blutbahn soll auch daran erinnern, dass jeder von uns einmal auf Spenderblut angewiesen sein kann. Das erfordert eine selbstlose Spendenbereitschaft.“

Die originelle Idee, die von der Agentur Hoch5 (Bünde) und der Ströer Gruppe in Bielefeld entwickelt und umgesetzt sowie von moBiel und dem Herz- und Diabeteszentrum NRW unterstützt wird, könnte Schule machen. Eine unverbindliche Information zum Thema Blutspenden lohne sich in jedem Fall, betont Knabbe. Am Weltblutspendetag wurden die Bielefelder Spender am Oberntorwall und auch in allen anderen Blutspendeeinrichtungen des HDZ NRW zudem mit einer kleinen Überraschung bedacht.

Kontakt

Herz- und Diabeteszentrum NRW

Georgstr. 11
32545 Bad Oeynhausen

+49 551/5034-0
+49 5731/97-2300

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