Dilemma des preisorientierten Einkaufs
23.05.2014 -
Dilemma des preisorientierten Einkaufs. In einer Studie zum Risikomanagement im Krankenhaus berichtet Prof. Dr. Dr. Wilfried von Eiff, Leiter des Centrums für Krankenhaus-Management (Universität Münster), über das „Dilemma des preisorientierten Einkaufs“.
Das Risiko für den Patienten bei laparaskopischen Eingriffen, eine innere Organverletzung zu erleiden, ist bei der Verwendung eines Stahltrokars gegenüber dem Einsatz eines Einmaltrokars um das 30- bis 40-fache höher. Dies konnte durch die Anwendung einer Fehler-Möglichkeiten- und-Einfluss-Analyse (FMEA) in einer Studie nachgewiesen werden.
Dennoch werden Einkaufsentscheidungen über die Beschaffung von Medikalprodukten in Krankenhäusern fast ausschließlich auf der Basis von Preisvergleichen getroffen.
Prozesskosten, Handhabbarkeit von Produkten, Produkt-typische Gebrauchsrisiken und versteckte Infrastrukturkosten beeinflussen die Einkaufsentscheidungen kaum.
Zwei Ursachen sind für dieses Beschaffungsverhalten offenbar maßgebend:
a) Wirtschaftlicher Druck und daraus abgeleiteter Zwang zu kurzfristigen Einsparungen;
b) Informations- und Wissenslücken bzgl. der Bedeutung handhabungskritischer Medikalprodukte für die Effizienz von medizinischen Leistungsprozessen sowie für den Risikograd eines Eingriffs.
Weitere Informationen zu Thema Risikomanagement und Medikalprodukte unter www.krankenhaus-management.de.
Kontakt:
Prof. Dr. Dr.Wilfried von Eiff
Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Institut für Betriebswirtschaftslehre,
insbesondere Krankenhaus-Management
D-Münster
Tel.: 0251/83-31441
Fax: 0251/83-31446
ikm@wiwi.uni-muenster.de
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