Gesundheitsökonomie

Dringend benötigt, aber nicht existent: Professionelles Ambulantes Operieren

26.04.2014 -

Dringend benötigt, aber nicht existent: Professionelles Ambulantes Operieren. Die Situation ist nach wie vor erstaunlich: Professionelles Ambulantes Operieren ist an deutschen Kliniken kaum zu finden.
An dieser Tatsache, die schon zu Seehofers Zeiten beklagt wurde, hat sich bis heute kaum etwas geändert. Nicht nur in Fachzeitschriften wird sie seit geraumer Zeit immer wieder erwähnt.
Viel zu wenig werden dabei aber die Fragen nach den Gründen diskutiert, und darüber, wie hier etwas geändert werden könnte.
Reden wir nur über die für alle Krankenhäuser ähnlich relevanten Gründe: Geld, Denken, und Know-how.

Das Geld
Die Vergütung ambulant durchgeführter Eingriffe ist im Vergleich mit stationären zu schlecht, als dass Ambulantes Operieren für ein Krankenhaus interessant sein könnte.
In der Konsequenz bleiben Ambulante Eingriffe aus betriebswirtschaftlichen Gründen die Ausnahme, oft nur dann durchgeführt, wenn der Patient darauf besteht.

Das Denken
Der nächste Grund, Ambulantes Operieren nicht einzuführen, ist das in den deutschen Krankenhäusern immer noch sehr stark verhaftete Denken in der Tradition stationärer operativer Behandlung.
Ambulantes Operieren verlangt von allen Beteiligten ein radikales Umdenken – und das trifft immer auf Widerstand, auf allen Ebenen.

Das Know-how
Ein dritter mit entscheidender Grund ist die Erkenntnis, dass professionelles Ambulantes Operieren keine Variante des Stationären Operierens ist, sondern etwas gänzlich anderes – und dass das Know-how hierfür im eigenen Hause fehlt.
Fatalerweise kommt diese Erkenntnis häufig erst, nachdem schon erhebliche Anstrengungen gemacht wurden.
Jedoch: Eine wesentliche Betonung Ambulanten Operierens gegenüber Stationärem ist nicht nur ein Trend, sondern aus medizinischen, ethischen und volkswirtschaftlichen Gründen - und trotz aller Beharrungstendenzen – der zukünftige Weg. Den hat auch der Gesetzgeber begonnen vorzuzeichnen.
An diesem Weg kommt keine Krankenhausleitung mehr vorbei.

Lösungsansätze
Die Vergütung ambulant durchgeführter OPs wird sich nicht spürbar verbessern. Darauf zu hoffen, wäre töricht. Es bleibt die Möglichkeit, Kosten zu senken – aber wie?
Ambulante OPs, die im Gross-Kontext Stationärer OPs durchgeführt werden, verursachen unverhältnismäßig hohe Kosten. Sie stören die Abläufe des stationären OP-Betriebes, weil sie weder in deren bauliche noch organisatorische Realität passen.
Wenn man in der Konsequenz Parallel-Strukturen schafft, die den Anforderungen Ambulanten Operierens besser entsprechen, und damit die Ambulanten OPs aus dem Betrieb Stationären Operierens herausnimmt, hat man die Voraussetzungen, um Kosten zu senken.
Gleichzeitig verschafft man sich damit die wichtige Chance, die im Ambulanten Operieren schlummernden Ressourcen besser nutzen zu können.
Nicht unterschätzt werden darf die Bedeutung des Um-Denkens, welches der erfolgreichen Einführung Ambulanten Operierens zugrunde liegen muss.
Dieses „andere“ Denken betrifft alle – Patienten, ärztliche Mitarbeiter und nicht-ärztliche vom OP bis zum Sekretariat.
Die Krankenhausleitung muss dafür Sorge tragen, dass das Bewusstsein um andere organisatorische Prinzipien vor allem bei den eigenen Mitarbeitern geweckt und gepflegt wird.
Dazu sind Informations- und Fortbildungsveranstaltungen nötig, denn dieses andere Denken ergibt sich nicht von alleine über Nacht.

Fazit
Alles Know-how in den Krankenhäusern fußt auf der traditionellen stationären operativen Behandlung. Um Ambulantes Operieren ernsthaft und effektiv einführen zu können, bedarf es völlig anderer, neuer Ansätze.
Und um es effektiv durchführen zu können, bedarf es anderen, speziellen Know-hows. Und hier geht es nicht nur um das ärztliche Know-how, also das des Chirurgen und des Anästhesisten.
Hier geht es ebenso und zwingend um das Know-how, um bauliche und organisatorische Voraussetzungen. Dieses Ambulantes Operieren-spezifische Know-how kann sich ein Krankenhaus erarbeiten.
Bis das Ambulante Operieren eine reibungslose Maschinerie geworden ist, vergehen erfahrungsgemäß allerdings Jahre.
Viel Zeit und Geld kann gespart werden, wenn dieses Know-how von Außen eingekauft wird.

Kontakt:
Dr. Richard Humburg
Tagesklinik für Ambulante Operationen
D-Frankfurt/Main
Tel.: 069/310070
dr.richard.humburg@t-online.de
www.tagesklinik-hoechst.de

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