Gesundheitsökonomie

Helios-Kliniken: Vorurteile der Klinik-Privatisierung verhindern

24.06.2011 -

Helios-Kliniken: Vorurteile der Klinik-Privatisierung verhindern. Privatisierungen sind für Kliniken, die durch jahrelange fachfremde politische Einflussnahmen und Unterfinanzierung tief in die roten Zahlen geraten sind, oft die einzige Überlebensmöglichkeit. Dennoch werden anstehende Übernahmen durch private Träger bei den Klinikmitarbeitern und in der Öffentlichkeit oft negativ bewertet – Vorurteile und Klischees verhindern ein objektives Urteil. Anlässlich eines Workshops in Berlin brachten Verantwortliche der Helios-Kliniken Licht in die „Blackbox Klinik- Privatisierung“.

Transparenz gilt bei Helios durchgängig als Voraussetzung für eine erfolgreiche Integration der übernommenen Kliniken. Sobald eine Übernahme feststeht, werden die Klinik-Mitarbeiter und die Öffentlichkeit umfassend und kontinuierlich informiert. Das Wissen über Beschäftigungssicherungen (oft Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen), medizinische Qualitätssicherung und umfassende Modernisierungs- und Neubauinvestitionen durch Helios motiviert die Mitarbeiter, deren Engagement für den Neuanfang zentral ist.

Die Helios-Kliniken-Gruppe gehört mit 61 eigenen Kliniken, darunter fünf Maximalversorgern, jährlich 530.000 stationären Patienten und 30.000 Mitarbeitern zu den großen privaten Krankenhaus-Trägern in Deutschland und will weiter expandieren. Dabei wird von folgenden Auswahlkriterien ausgegangen: Die zu übernehmende Klinik muss eine Mindestgröße haben (eine Jahresfallzahl von ca. 10.000), für die langfristige medizinische Versorgung in der Region bedeutsam sein und hochwertige Medizin anbieten, auch soll mit der zu übernehmenden Klinik der schon existierende Helios-Regionalverbund verstärkt werden, eine Mehrheitsbeteiligung (mindestens 51 %) ist zudem Grundvoraussetzung.

Folgende Kliniken wurden 2007 übernommen und sind zz. noch in der Integrationsphase in den Klinik- Konzern:

  • die Kliniken Krefeld und Krefeld- Hüls: Träger war bis Ende Oktober 2007 die Stadt Krefeld (der Oberbürgermeister wollte die Privatisierung, da beide Häuser wie viele Krankenhäuser in Nordrhein- Westfalen unter den völlig unzureichenden Investitionen durch das Land litten). Als wichtigstes Krankenhaus am linken Niederrhein mit mehreren herausragenden medizinischen Fachbereichen haben die beiden Kliniken eine langfristig positive Perspektive, bilden für Helios ein neues regionales Zentrum. Schon jetzt ist eine deutliche Erhöhung der Fallzahlen festzustellen, der Neubau des Klinikums ab Sommer 2009 ist beschlossen.
  • die Mariahilf Klinik Hamburg: Träger war bis 9. 7. 2007 die Kongregation der barmherzigen Schwestern, Hildesheim (wie in anderen Häusern unter konfessioneller Trägerschaft waren Nachwuchsprobleme entscheidend für die Übernahme), hier war die herausragende Akzeptanz in der Bevölkerung vor allem bei Geburten entscheidend, hinzu kam der ausdrückliche Wunsch der Mitarbeiter zur Übernahme durch Helios.
  • das Spital Überlingen: Träger war bis 27. 2. 2007 der „Spital und Spendenfonds Überlingen“, eine indirekte städtische Trägerschaft, auch hier war der ausdrückliche Wunsch im Stadt- und Betriebsrat zur Übernahme durch Helios von hoher Bedeutung, zudem wird durch dieses kleinere Krankenhaus die Helios-Region-Süd gut ergänzt. Im Vergleich zu 2006 ist bis heute eine Erhöhung der Fallzahlen um 8 % festzustellen, der Neubau eines Funktionstrakts und eines Facharztzentrums wird noch 2008 begonnen.

Das aufwendige, meist von Beratungsunternehmen (z. B. PwC, KPMG und HSH Nordbank) gesteuerte Privatisierungsverfahren reicht von einer Interessenbekundung über eine Vertraulichkeitsvereinbarung, eines Informationsmemorandums, dem indikativen Angebot mit medizinischem Konzept, der Due-Diligence- Prüfung bis zum verbindlichen Angebot, den Vertragsverhandlungen und der kartellrechtlichen Prüfung. In der Vergangenheit kam es immer wieder zu Untersagungen und Auflagen durch das Bundeskartellamt, allerdings auch zu einer Ministererlaubnis, die das Bundeskartellamt- Votum aufhob (Universitätsklinikum Greifswald). Dabei wird eine Marktbeherrschung schon bei einem regionalen Marktanteil von über einem Drittel angenommen.

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