Gesundheitsökonomie

Hohe Auszeichnung für die Gailtal-Klinik und das LKH Laas

16.01.2019 -

In der Gailtal-Klinik und im LKH Laas werden mit Hilfe der „Kinaesthetics“ Mitarbeiter, Patienten und Angehörige in ihrer Selbstbestimmung über die eigene Gesundheit gestärkt. 2014 wurde den beiden Spitälern als erste Österreichs die Auszeichnung der European Kinaesthetics Association verliehen. Nun erfolgte die Rezertifizierung.

Kinaesthetics ist eine Erfahrungswissenschaft, die sich mit der Stärkung der Bewegungskompetenz beschäftigt. Pflegemitarbeiter lernen ihre Bewegung in der Arbeit so einzusetzen, dass sie die eigene Gesundheit nicht gefährden. Den Patienten lehren sie, ihre eigenen Fähigkeiten zu entdecken und so ihre Selbstständigkeit weitgehend zu erhalten bzw. wieder zu erlangen. Ältere Menschen weisen oft eine Verarmung der Bewegungsmuster auf, die nicht altersbedingt, sondern auf (Ver-)Lernprozessen beruhen. Menschen schränken z.B. im Alter ihre Tätigkeit ein, weil sie Angst davor haben zu stürzen. Durch den entspannten Umgang zwischen Pflegenden und Patienten verlieren sie diese Angst.

Kinaesthetics – was ist das?
Eine Pflegekraft „rollt“ ihre Patientin in eine neue Position. Mit wenigen Handgriffen gelingt es ihr, die Patientin im Bett nach oben zu positionieren. „Früher brauchte es dazu manchmal zwei Pflegekräfte und oft noch ein Hebetuch als Hilfsmittel. Das kostete Kraft, bescherte dem Pflegepersonal oft Rückenbeschwerden und war für den Patienten wenig angenehm“, erklären die Pflegedirektoren Doris Kazianka-Diensthuber, Gailtal-Klinik, und Markus Grollitsch, LKH Laas.

„Es hat viel mit Selbsterfahrung zu tun“, betont die Pflegekraft. Erst wenn man es an sich selbst spürt, wird man für die Bewegung sensibilisiert und achtet auch beim Patienten darauf. Im LKH Laas und in der Gailtal-Klinik wird seit 2006 nach dem Konzept der Kinaesthetics gearbeitet und die Basis des neuen Verständnisses geschaffen.

Angst bei Patienten individuell abbauen
Der Patient entscheidet, wo er Unterstützung benötigt und so wird sie immer auf die Situation angepasst und der Patient nicht überfordert. Pflegekräfte werden durch Kinaesthetics sensibler für die Abläufe und lernen, ihre eigenen Bewegungsmuster zu beachten. So gelingt es, dass trotz Reduktion von Hilfsmitteln wie Hebelifter, weniger Rückenbeschwerden entstehen.
 

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