Innovation Conference Healthcare
09.06.2012 -
Innovation Conference Healthcare. Die vom TransAtlantic Business Dialogue (TABD) veranstaltete Innovation Conference Healthcare fand im Mai unter der Schirmherrschaft der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel statt, die transatlantische Innovationen zum Grundsatz der EU-Ratspräsidentschaft erklärt hat. Im Rahmen der Konferenz, auf der amerikanische und europäische Teilnehmer sowie politische Entscheidungsträger und wissenschaftliche Sachverständige zusammentrafen, wurden vier Empfehlungen zur Förderung von Innovationen im Gesundheitswesen sowie im Bereich der medizinischen Versorgung vorgelegt.
Die Referenten auf der TABD-Konferenz forderten die Europäische Union und die US-Regierung unter Verweis auf die alternden Bevölkerungen und Kostenexplosion im Gesundheitswesen auf beiden Seiten des Atlantiks zu folgenden Maßnahmen auf:
- Anerkennung des Gesundheitswesens als Bestandteil der lnfrastruktur, die zur Verbesserung von Gesundheit und Wohlbefinden der Menschen beiträgt und zugleich einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor darstellt;
- Schnellerer Einsatz von Innovationen im Gesundheitswesen durch Angleichung von Standards, Straffung von Genehmi- J J gungsprozessen und Schutz geistiger Eigentumsrechte;
- Förderung von Innovationen und Neuausrichtung finanzieller Anreize, um den Schwerpunkt auf die Vorbeugung, Früherkennung und Kontinuität der Versorgung zu verlagern;
- und Einsetzung einer Sachverständigengruppe für die Entwicklung von Benchmarks und Best Practices in Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission, der US-Regierung und der TABD-Arbeitsgruppe „Innovation“.
Laut einem Bericht von PricewaterhouseCoopers mit dem Titel „Health- Cast 2020: Creating a Sustainable Future“ werden sich die Kosten im Gesundheitswesen in den OECDLändern bis zum Jahr 2020 mehr als verdreifachen und auf rund 10 Billionen US-$ ansteigen. Dem Bericht zufolge werden die Entwicklungen im Gesundheitssektor von mehreren starken Trends bestimmt, zu denen die steigende Nachfrage, Kostensteigerungen, Qualitätsunterschiede und schlecht fokussierte Anreizsysteme gehören. „Durch die alternden Bevölkerungen und steigende Nachfrage nach einer qualitativ besseren Versorgung treten die Ineffizienzen im Gesundheitswesen immer deutlicher in Erscheinung“, sagte Klaus Kleinfeld, Vorstandsvorsitzender von Siemens AG und Mitvorsitzender der TABDArbeitsgruppe Innovation. „Deshalb J J müssen wir den Patienten in den Mittelpunkt eines verbesserten Gesundheitssystems rücken, indem wir Innovationen in der medizinischen Technik und bei den Versorgungsangeboten entwickeln und einführen.“ Richard T. Clark, Chairman, President und CEO von Merck & Co., Inc. (USA) und Mitvorsitzender der Arbeitsgruppe Innovation, forderte die Entwicklung neuer Denkansätze für Investitionen und Ausgaben im Gesundheitswesen.
„Die Fortschritte in der Medizintechnik und Patientenversorgung dienen als Wegbereiter für Versorgungsangebote, bei denen Vorbeugen statt Heilen im Vordergrund steht. Im Zuge dieser Schwerpunktverlagerung wollen wir Regierungen und andere Geldgeber dazu ermuntern, Ausgaben im Gesundheitswesen als förderungswürdige Investition in die Zukunft zu begreifen statt als Kosten, die es zu steuern gilt.” Zu den Referenten auf der Konferenz gehörten Annette Schavan, Bundesministerin für Bildung und Forschung; Günter Verheugen, Vizepräsident der Europäischen Kommission; David A. Sampson, stellvertretender Generalsekretär des US-Wirtschaftsministeriums; Hans Hoogervorst, ehemaliger Minister für Gesundheit, Wohlfahrt und Sport der Niederlande, und Newt Gingrich, Gründer des Center for Health Transformation und ehemaliger Sprecher des US-Repräsentantenhauses.