Prostatakrebs: Mit 1.550 Operationen größtes Spezialzentrum weltweit
17.11.2010 -
Auf dem Campus des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) ist das größte Prostatakrebszentrum der Welt entstanden: Mit 1.550 Operationen in diesem Jahr haben die Martini-Klinik und die Urologie des UKE gemeinsam Patienten mit Prostatakarzinom operativ versorgt. „Nach unserer Kenntnis wird dieses Operation an keinem anderen Zentrum so häufig durchgeführt", so Prof. Hartwig Huland, Chefarzt der Martini-Klinik am UKE. Selbst die Mayo-Klinik in Rochester und die Johns Hopkins Klinik in Baltimore erreichen diese OP-Zahl nicht.
In der Martini-Klinik werden mittlerweile an vier OP-Tischen acht Prostataeingriffe pro Tag vorgenommen. Jeder dritte Patient ist gesetzlich versichert. Versorgungsverträge hat das 100-prozentige Tochterunternehmen des Universitäts-Klinikums mit der DAK, TK, HEK und der Hamburg-Münchener Krankenkasse, mit weiteren Kassen steht ein Vertragsabschluss unmittelbar bevor.
Für den Erfolg macht Huland das Konzept verantwortlich: Vor vier Jahren hatte der renommierte Spezialist für die nervschonende Entfernung der Prostata (Prostatektomie) selbst die Idee, ein hoch spezialisiertes Zentrum ausschließlich für die Diagnose und Behandlung des Tumors zu gründen.
Seit dem 1. Dezember 2008 ist er ausschließlich als Chefarzt der Martini-Klinik am UKE tätig, zuvor war er auch als Klinikdirektor für die Urologie des UKE zuständig. Der 66-jährige Prostatakrebsexperte will die Klinik weiter nach vorne bringen: „Wir wollen weiterhin nicht nur Patienten aus Deutschland, sondern vermehrt auch Patienten aus den Nachbarländern behandeln. Wir stellen zunehmend Interesse von Patienten aus den Mittelmeerländern und aus Osteuropa fest. Der Grundstein ist mit unser wissenschaftlich-fachlichen Kompetenz und unserer Datenbank mit mehr als 8.000 Patienten aus ganz Europa gelegt."