Gesundheitsökonomie

Welthospiztag: „Weil Du wichtig bist“

14.01.2019 -

Der Bayerische Hospiz- und Palliativverband erinnerte an ihre Hospiz- und Palliativangebote, da Betroffene und Angehörige meist unzureichend über entsprechende Angebote Bescheid wissen.

Der Welthospiztag am 13. Oktober ist eine gute Möglichkeit, um wichtige Aufklärungsarbeit zu leisten und den Ängsten vieler Menschen am Lebensende zu begegnen, etwa der Angst vor Schmerzen und dem Alleinsein“, erklärt Dr. Erich Rösch, Geschäftsführer des Bayerischen Hospiz- und Palliativverbandes.

Der Welthospiztag 2018 stand unter dem Motto „Weil du wichtig bist!“ und stellt damit die gelebte Erfahrung von schwerstkranken und sterbenden Menschen in den Fokus. Der Leitgedanke basiert auf einem der bekanntesten Aussprüche von Cicley Saunders, Krankenschwester, Sozialarbeiterin, Ärztin, Hospizbegründerin und Palliativmedizinerin. Sie wäre in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden. „You matter because you are you and you matter until the end of your life.“ (Du zählst, weil Du du bist. Und du wirst bis zum letzten Augenblick deines Lebens eine Bedeutung haben).

Welche Erfahrungen im Sterbeprozess und in der Begleitung gesammelt werden, hängt von verschiedensten Faktoren ab – u.a. auch vom Sterbeort. Die Betreuung und die Pflege sind in Hospizen beispielsweise anders als in stationären Pflegeeinrichtungen. In der Hospiz- und Palliativarbeit geht es darum, ein menschenwürdiges Sterben zu ermöglichen. Das heißt, die Sicherung der Lebensqualität und das Ermöglichen von Teilhabe und Wertschätzung.

„Seit den Anfängen der Hospizarbeit in den 1980er Jahren haben sich die Voraussetzungen für eine würdevolle hospizliche Begleitung und gute palliative Versorgung stark verbessert. Durch die Regelungen des vor drei Jahren in Kraft getretenen Hospiz- und Palliativgesetzes wird die Arbeit ambulanter Hospizdienste einerseits erleichtert. So werden neben den Personal- jetzt auch die Sachkosten gefördert. Andererseits sind Pflegeheime nun verpflichtet, mit Hospiz- und Palliativnetzwerken zusammenzuarbeiten, wodurch sich die Aufgabenfelder der ambulanten Hospizdienste stark erweitert haben“, äußert sich Konrad Göller, erster Vorsitzender des Bayerischen Hospiz- und Palliativverbandes.

Das Bayerischen Hospiz- und Palliativbündnis hat in Kooperation mit der Hanns-Seidel-Stiftung die Frage der stationären sowie ambulanten Hospiz- und Palliativpflege in diesem Jahr in den Fokus gestellt. Die Teilnehmenden Versorger aus den verschiedenen Bereichen konnten der anwesenden Staatsministerin Melanie Huml mitteilen, welche Veränderungen sie sich im Bereich der Hospiz- und Palliativversorgung und der Pflege wünschen. Dabei kam unter anderem zum Ausdruck, dass sich in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen ein Palliativbeauftragter gewünscht wird, der die Strukturen der Palliativversorgung etabliert und aufrechterhält sowie die Palliativversorgung koordiniert, um den Bedürfnissen und dem Bedarf der Patienten in den jeweiligen Einrichtungen gerecht zu werden. Weiterhin soll eine gesetzlich bindende Fachkraftquote für die Palliativpflege angeregt werden, um den pflegerischen Aufwand auch weiterhin bewältigen zu können.

Um Hospizkultur und Palliativkompetenz nachhaltig zu implementieren ist ein Wandel in den Einrichtungen notwendig. Eine Etablierung von Hospizkultur und Palliativkompetenz ist ohne entsprechende finanzielle Förderungen oder gesetzliche Neuausrichtungen schwer umsetzbar. Daher hat das Bayerische Hospiz- und Palliativbündnis ausgehend von den Erfahrungen der versorgenden Akteure notwendige Änderungen und Wünsche Betroffener zusammengefasst und diese an die entsprechenden Stellen und Institutionen weitergeleitet.

„Im Mittelpunkt der Versorgung steht der schwerstkranke und sterbende Mensch, mit seinen Bedürfnissen und seinen Erfahrungen. An diesen sollte sich auch die Versorgung orientieren. Stationäre Pflegeeinrichtungen kümmern sich schon immer mit hohem Einsatz und pflegebedürftige Menschen und darum, die Situation schwerstkranken und sterbenden Menschen und deren Angehörigen in Ihren Einrichtungen stetig zu verbessern. Damit leisten sie einen wichtigen Beitrag zu deren Versorgung am Lebensende“, betont Göller.
 

Kontakt

Bayrischer Hospiz- u. Palliativver-<band (BHPV) u. (BHPB)

Innere Regensburger Str. 13
84034 Landshut

+49 871-9750730
+49 871-9750742

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