Hygiene

Gemeinsam gegen Infektionen

20.08.2010 -

Infolge von Tumorbehandlungen, entzündlichen Erkrankungen oder Organtransplantationen leben immer mehr Menschen mit einem geschwächten Immunsystem. Sie haben dadurch ein vielfach erhöhtes Risiko, an Infektionen zu erkranken. Die Forscher des ZIMM wollen nun im Detail verstehen lernen, wie das menschliche Immunsystem Infektionserreger bekämpft, und damit alternative Wege in der Kontrolle von Infektionserkrankungen beschreiten. Doch das beschreibt nur eines der Ziele, die die Forscher im ZIMM erreichen wollen.

Doch zunächst zum Zentrum selber: Was genau ist das ZIMM? Es ist eine übergreifende Einrichtung der Technischen Universität München (TUM) und der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) sowie ihrer Universitätskliniken in Partnerschaft mit dem Helmholtz Zentrum München. Sie entstand aus einer Gemeinschaftsinitiative der Fachdisziplinen Medizinische Mikrobiologie, Bakteriologie, Virologie, Immunologie und Tropenmedizin. Kliniken, Abteilungen oder andere Einrichtungen, die Infektionsforschung betreiben, können Mitglieder des Zentrums werden.

Im ZIMM sollen die infektiologische Kompetenz der Institutionen gebündelt und eine Plattform geschaffen werden, um Wissen auszutauschen und neue Ideen umzusetzen. Dabei stehen der Aufbau eines Kommunikationsnetzwerks, die Aus- und Weiterbildung in der Infektionsmedizin und die schnelle Umsetzung von Forschungsergebnissen in Dia-gnostik, Prävention und Therapie von Infektionserkrankungen im Mittelpunkt.

Die drei großen Herausforderungen für Infektionsforscher sind heute die zunehmende Entwicklung von Resistenzen, eine wachsende Anzahl von Menschen mit eingeschränktem Immunsystem und die Globalisierung von Krankheitserregern. Im neu gegründeten Zentrum wollen die beteiligten Institutionen der Komplexität dieser Entwicklungen Rechnung tragen und ihre langjährige Forschungszusammenarbeit auf eine neue Basis stellen.

Zunehmende Resistenzen erfordern neue Medikamente, sog. Antiinfektiva. Deren Entwicklung ist mühsam und mit hohen Kosten verbunden - viele Pharmaunternehmen schreckt das ab. Für neue Therapieansätze sind detaillierte Kenntnisse der Erregerstrategien und der Immunkontrolle erforderlich. Der Zusammenschluss der komplementär arbeitenden Institutionen im Zentrum für Infektionsmedizin München soll die Entwicklung neuer Antiinfektiva vorantreiben.

Infolge von Tumorbehandlungen, entzündlichen Erkrankungen oder Organtransplantationen leben immer mehr Menschen mit einem geschwächten Immunsystem. Sie haben dadurch ein vielfach erhöhtes Risiko, an Infektionen zu erkranken. Die Forscher des ZIMM wollen im Detail verstehen, wie das menschliche Immunsystem Infektionserreger bekämpft, und damit alternative Wege in der Kontrolle von Infektionserkrankungen beschreiten.

Krankheitserreger kennen keine Grenzen - spätestens die „Neue Grippe" hat uns das deutlich vor Augen geführt. Das Spektrum an pathogenen Bakterien, Viren, Parasiten und Pilzen, mit denen wir zu tun haben, verändert sich ständig. Sie passen sich rasch dem Wandel unserer Lebensgewohnheiten an und schaffen es genauso schnell, Resistenzen gegen Medikamente zu entwickeln. Eine optimale Kommunikation und Kooperation zwischen Ärzten, zuständigen Behörden und der Industrie ist die Voraussetzung dafür, Erkenntnisse der Infektionsforschung zu globalen Krankheitserregern direkt in die klinische Praxis umzusetzen.

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