IT & Kommunikation

Bremer Archivtage

01.06.2012 -

Bremer Archivtage. Am 31. Mai und 1. Juni finden die Bremer Archivtage – das 25. Treffen der Arbeitsgruppe „Archivierung von Krankenunterlagen“ der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (GMDS) – im Klinikum Links der Weser in Bremen statt. Veranstaltungsort ist das visit Hotel Links der Weser. Die Bremer Archivtage dienen primär zum Erfahrungsaustausch über neue Methoden, Konzepte, Entwicklungen, Erfahrungen und Tendenzen im Rahmen des rechnerunterstützten Dokumentenmanagements und der digitalen Archivierung im Gesundheitswesen.

Die Schwerpunkte der Tagung konzentrieren sich auf Elektronische Patientenakten, Portale, elektronische Dokumentenmanagement- und Archivierungssysteme, die Medizinische Dokumentation sowie die einrichtungs- und sektorenübergreifende Kommunikation, Archiv- und IT-Konzepte, Scannlösungen, Speichertechnologien, ITInfrastrukturen, die Integration von IT-Systemen, digitale Signaturverfahren bei der elektronischen Dokumentation, Kommunikation und Archivierung, die Revisionsund Rechtssicherheit bei der Archivierung digital erzeugter und gescannter Dokumente, die inhaltliche Erschließung von elektronischen Dokumenten und Praxisberichte zu elektronischen Archivlösungen. Außerdem findet eine Präsentation von Komponenten des rechnerunterstützten Informationssystems des Bremer Klinikums Links der Weser mit den Schwerpunkten Dokumentation und Archivierung statt.

Der erste Tag wird mit einer Dampferfahrt und einem gemütlichen Beisammensein auf der Weser beendet. Zu Beginn der Veranstaltung werden das digitale Archivierungskonzept für die Krankenhäuser des Bremer Klinikverbundes Gesundheit Nord und seine Realisierung vorgestellt. Dabei wird auch der Workflow beim Scannen von Patientenakten präsentiert. In Form von Praxisberichten werden weitere digitale Archivlösungen aus den Krankenhäusern in Feldkirch (Österreich) und Heidelberg (Privatklinik ATOS) vorgestellt. Zur Unterstützung der Integrierten Versorgung und des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung (MDK) werden digitale Portale eingesetzt. Deren Architekturen, Techniken und Funktionen stehen im Mittelpunkt von zwei weiteren Vorträgen. In den letzten Jahren stellte sich immer wieder die zentrale Frage, ob die digital erzeugten und gespeicherten Dokumente entsprechend der Papierform ihrer rechtlichen Funktion uneingeschränkt gerecht werden und die Unversehrtheit der digitalen Dokumente über einen sehr langen Zeitraum nachgewiesen werden kann. Seit einigen Jahren erlaubt die Rechtsprechung hierzu Lösungen auf Basis digitaler Signaturen.

In diesem Zusammenhang stellt das Universitätsklinikum Tübingen die mit Spannung erwarteten Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie zur klinikumsweiten Einführung digitaler Signaturen vor. Ein weiterer Vortrag beschäftigt sich mit Fragestellungen zur Rechtssicherheit beim Scannen der Papierdokumente von Patientenakten. Hier bestehen heute noch einige rechtliche Unsicherheiten. Das Klinikum Braunschweig setzt aus diesem Grunde beim Scannen Massensignaturen ein. Über die ersten Erfahrungen wird berichtet. Ein weiterer Schwerpunkt der Tagung ist die Volltextrecherche in digitalen Archivbeständen sowie die inhaltliche Erschließung von Arztbriefen und Befunden.

Die rechnerunterstützte Erschließbarkeit wird anhand von 20 anonymisierten Beispieldokumenten zu zwei verschiedenen medizinischen Fällen nachgewiesen. Außerdem wird gezeigt, wie mit Hilfe Service orientierter Architekturen (SOA) und zukunftssicherer Standards aus ökonomischer Sicht interessante elektronische Dokumentenmanagement- und Archivierungssysteme entwickelt werden können. Weitere Vorträge beschäftigen sich mit Lösungsansätzen zur „lebenslangen“ wirtschaftlichen Aufbewahrung von digital erzeugten Dokumenten und Bildern. Nähere Informationen zur Tagung können auf den Internetseiten der Arbeitsgruppe „Archivierung von Krankenunterlagen (AKU)“ (sh. unten) nachgelesen werden.

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