IT & Kommunikation

Inselspital Bern und Meierhofer Schweiz: eMedX Software für Sicherheit bei der Medikation

31.05.2011 -

Inselspital Bern und Meierhofer Schweiz: eMedX Software für Sicherheit bei der Medikation. In Deutschland verursachen unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW) mehr Todesopfer als beispielsweise Verkehrsunfälle, AIDS oder Brustkrebs. Unabhängigen Studien zufolge sterben jährlich rund 24.000 Menschen an den Folgen von Medikationsfehlern. Für mehr Sicherheit im Medikationsprozess sorgt ab sofort eine neue Software, die Ärzte des Inselspitals Bern gemeinsam mit Meierhofer Schweiz entwickelt haben. Angepasst an nationale Gegebenheiten wird das System nun auch in Deutschland und Österreich Verordnungsprozesse optimieren und die Behandlungsqualität verbessern.

Ursache dafür, dass UAW bereits bei jedem fünften Patienten auftreten, sind Dosierungsfehler sowohl auf Arzt- als auch Patientenseite, Missachtung von Kontraindikationen, Interaktionen von Medikamenten (oftmals Dosierungsproblematik) und nicht zuletzt unleserliche Verordnungen. Die möglichen Folgen sind nicht zu unterschätzen. Sie reichen von bleibenden gesundheitlichen Schäden bis zu Komplikationen im Genesungsprozess und ziehen schlimmstenfalls den Tod des Patienten nach sich. Auch die ökonomischen Nebenwirkungen von UAW sind enorm: Kosten für längere Krankenhausaufenthalte und für die Versorgung chronischer Gesundheitsschäden belasten das Gesundheitssystem zunehmend.

eMedX für Sicherheit im Verordnungsprozess

Die Lösung für mehr Sicherheit im Medikationsprozess bietet eine Software zum Medikamentenmanagement. Bereits seit 2005 forschen Ärzte des Inselspitals in Bern gemeinsam mit den Entwicklern von Meierhofer Schweiz (ehemals Qualidoc), wie IT die Akteure in Gesundheitseinrichtungen bei der Verabreichung von Arzneimitteln aktiv unterstützen kann. Das Ergebnis ist das Produkt „eMedX“.

Das System erfüllt vier wesentliche Funktionen: Es erleichtert die Suche nach dem passenden Medikament, es prüft Dosisangaben, liefert Informationen zu bestimmten Wirkstoffen und visualisiert Wechselwirkungen zwischen mehreren Präparaten. Der behandelnde Arzt wird bei der Neuverordnung eines Produktes aktiv gewarnt, sollte es zu unerwünschten Interaktionen mit bereits verabreichten Medikamenten kommen. Abgestimmt auf die jeweiligen nationalen Gegebenheiten sind neben den individuellen Hauskatalogen auch Medikamenten- und Generika-Listen eingebunden. Auch gleicht das Produkt die angeforderten Medikamente mit dem System für die Materialwirtschaft ab und erlaubt so eine wesentlich effizientere Verwaltung des Arzneimittelbestandes.

Medikationssoftware im Einsatz?

Dr. Michael Wilke, Geschäftsführer der Dr. Wilke GmbH, sieht in der Einführung von Medikationssoftware eine logische Konsequenz. „Die häufigste Ursache für unerwünschte Arzneimittelwirkungen sind Fehler bei der Verordnung, sie machen bereits rund 50 Prozent der Medikationsfehler aus. Führend sind hier Fehler bei der Dosierung, beispielsweise für Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion und nicht berücksichtigte Arzneimittelinteraktionen. Bei über 10.000 zugelassenen Substanzen in Deutschland kann kein Arzt einen vollständigen Überblick behalten. Mit 10–20 % folgen dann Übertragungsfehler, verursacht z. B. durch schlecht leserliche Handschrift. Deshalb sei Software zu Unterstützung von Verordnungsprozessen für Krankenhäuser unverzichtbar“, so Wilke. Durch die Digitalisierung der Verordnung werden Schreibfehler zu 100 % vermieden, bei Wechselwirkungen und Dosierungsfehlern wird der Arzt gewarnt. „Durch die Einführung von Produkten wie eMedX wird die Patientensicherheit verbessert Kosten werden reduziert. Eine einzige UAW kostet immerhin zwischen 4.000 und 10.000 €“, weiß Wilke, Mitglied im Aktionsbündnis Patientensicherheit.

Da mit der Einführung einer Medikationssoftware jedoch Veränderungen in klinischen Arbeitsabläufen einhergehen, zögern deutsche Einrichtungen mit der Installation. Um diesen Bedenken entgegen zu wirken, entwickelt Meierhofer das Produkt gemeinsam mit Ärzten. Die Anforderungen kommen aus dem Klinikalltag, die Funktionen von eMedX werden am Arbeitsprozess von Arzt und Pflege ausgerichtet. Mit einer intuitiv bedienbaren Oberfläche reduziert sich die Schulungszeit auf ca. 30 Minuten.

Eingebunden in ein KIS bietet eMedX eine klinische Entscheidungshilfe, die Prozesse und Workflows optimal unterstützt und so neben der Wirtschaftlichkeit vor allem die Qualität der medizinischen Behandlung erheblich erhöht.

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