Neues Bündnis für elektronische Patientenakten
25.03.2010 -
Vorteile gemeinsam nutzen und die Weiterentwicklung der Einrichtung verbindenden elektronischen Patientenakte in Deutschland mit vereintem Know-how noch effizienter vorantreiben: Das sind die Ziele der neuen Kooperation zwischen der Initiative EPA.nrw des Landes Nordrhein-Westfalen und dem Verein elektronische FallAkte.
Die Grundsteinlegung für eine Erfolg versprechende Zusammenarbeit, bei der fortan zwei große Initiativen Hand in Hand gehen, war, dass auf der diesjährigen Medica Rainer Beckers, Geschäftsführer ZTG Zentrum für Telematik im Gesundheitswesen, und Volker Lowitsch, 1. Vorsitzender des Vereins elektronische FAllAkte (eFA) und IT-Direktor des Universitätsklinikums Aachen, den Kooperationsvertrag unterzeichneten.
Dieser Schritt wurde von NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann begrüßt, der anlässlich eines Empfangs auf dem Messestand der Landesregierung von Nordrhein-Westfalen betonte, dass mit den elektronischen Patientenakten eine zentrale, Nutzen stiftende Anwendung des vernetzten Gesundheitswesens geschaffen werde.
Die ZTG ist das neutrale Kompetenzzentrum für Telematik im Gesundheitswesen. Das im November 1999 auf Initiative der NRW-Landesregierung in Public Private Partnership gegründete, bundesweit einzigartige Unternehmen verfolgt das Ziel, durch die flächendeckende Einführung moderner Informations- und Kommunikationstechnologien ins Gesundheitswesen die Behandlungsqualität bei begrenzten Ressourcen zu sichern bzw. zu verbessern, neuen Anwendungen Perspektiven im Gesundheitswesen zu eröffnen, innovative Entwicklungen in der Branche nachhaltig voranzutreiben und diese auf künftige Herausforderungen vorzubereiten.
Das ZTG Kompetenzzentrum wird die Etablierung der eFA unterstützen und steht mit seiner profunden fachlichen Erfahrung auf diesem Gebiet zur Seite. Das EPA-Projekt betrachtet den Prozess der Aktenverwaltung im Gegensatz zum Fallakten-Ansatz wesentlich umfassender. Der eFA-Nutzen soll neutral analysiert, bewertet und publiziert werden. EPA.nrw wird künftig auf technische Konzepte wie etwa die Implementierung der Sicherheitsarchitektur der eFA-Spezifikation aufsetzen. Unter Leitung des ZTG werden zwei gemeinsame Arbeitsgruppen neu gebildet, in denen die Experten Aspekte der Semantik und des Datenschutzes bearbeiten. Beckers zeigt sich erfreut über diese Allianz: „Durch die Interoperabilität der Lösungen entscheiden zukünftig ausschließlich Kosten-Nutzen-Erwägungen darüber, welche Konzeption man favorisiert." Das ZTG wird deshalb ab 2010 den Anwendern eine individuelle Kosten-Nutzen-Analyse bzw. entsprechende Beratung in Abstimmung mit FallAkte anbieten.