Blutzuckermessung im Klinikum
04.07.2012 -
Blutzuckermessung im Klinikum. Die Messung des Blutglukosespiegels mit sog. Teststreifen- Systemen hat sich in deutschen Kliniken durchgesetzt. Dabei spielen insbesondere die Vorteile der einfachen Handhabung und schnellen Verfügbarkeit der Ergebnisse für Patienten und Anwender eine wesentliche Rolle. Diese positiven Aspekte überlagern die im Vergleich zur Labordiagnostik etwas höheren Kosten deutlich. Den Patienten wird eine geringe Menge Blut entnommen und die Glukosekonzentration mit einem kleinen Messgerät direkt auf der Station bestimmt. Die Messung ist wesentlich sanfter und schonender für den Patienten – insbesondere dann, wenn der Glukosespiegel in regelmäßigen Intervallen bestimmt werden muss. Ein weiterer Nutzen liegt darin, dass das Testergebnis innerhalb von Sekunden vorliegt; somit kann die erforderliche Therapie sofort und ohne Zeitverzögerung eingeleitet werden. Probentransport sowie Ergebnisübermittlung entfallen, womit mögliche Fehlerquellen und die Gefahr von Verwechslungen deutlich reduziert sind.
Vor dem Hintergrund von mehreren Millionen Blutzuckermessungen jährlich allein in deutschen Krankenhäusern wird deutlich, welche bedeutende Rolle Glukosemessungen und die daraus resultierenden Therapien besitzen. Deshalb ist es wichtig, Systeme zu verwenden, die eine hohe Messpräzision besitzen und deren Design und Handhabung speziell auf die Bedürfnisse des Klinikalltags angepasst sind. Im Herbst 2007 bringt Roche Diagnostics mit Accu-Chek Performa ein neues Blutzuckermessgerät für den stationären Bereich in der Klinik auf den Markt, das diesen vielfältigen Ansprüchen Rechnung trägt. Das Gerät löst seinen Vorgänger, Accu-Chek Sensor, ab – das bewährte und am meisten genutzte Blutzuckermessgerät im Bereich der professionellen Anwendung in deutschen Kliniken. Ein Kernelement des neuen Systems ist eine sehr kurze Messzeit von nur fünf Sekunden bis zum Erhalt des diagnostischen Ergebnisses. Zusätzlich führt die Reduktion des benötigten Blutvolumens auf nur 0,6 μl – ein Zwanzigstel eines Bluttropfens – zu einer Verkürzung des gesamten Messaufwands, da damit in der Regel bei der ersten Blutabnahme ausreichend Material für die Messung zur Verfügung steht. Dies ist auch zum Wohle des Patienten, dem eine wiederholte Blutentnahme erspart bleibt. Bei Accu-Chek Performa erfolgt die Auftragung des Blutes auf den Teststreifen außerhalb des Gerätes. Aus hygienischen Gesichtspunkten ist dies besonders bei einem Gerät für den professionellen Gebrauch wichtig, das bei verschiedenen Patienten auf einer Station benutzt wird. Dabei wird das Blut durch Kapillarkraft im Teststreifen aufgesaugt. Das Gerät startet die Messung bei ausreichendem Probenvolumen automatisch.
Bei der Entwicklung von Accu- Chek Performa lag ein Hauptaugenmerk auf dem professionellen Einsatz in der Klinik. Dementsprechend besitzt das Gerät viele Eigenschaften, die es flexibel und somit gleichzeitig für eine Vielzahl verschiedener Patienten einsetzbar macht. So zeichnet sich das neue System durch eine hohe Messzuverlässigkeit auch bei Blut mit extremen Hämatokrit- Werten (10–70 % Hct) aus. Zudem kann mit Accu-Chek Performa neben kapillarem, arteriellem und venösem auch neonatales Blut gemessen werden, wodurch das Gerät sowohl für AST (alternative site testing) als auch für die Glukosemessung bei Neugeborenen geeignet ist. Ebenso problemlos bestimmt das neue Blutzuckermessgerät die Blutzuckerkonzentration von Patienten mit Hyperventilation oder solchen, die künstlich beatmet werden, da die verwendete Messmethode mit dem Enzym Glukose-Dehydrogenase von einem erhöhten Sauerstoffgehalt im Blut unabhängig ist. Accu- Chek Performa kompensiert den Einfluss der Temperatur und der Luftfeuchte auf die Messung. Eine weitere nützliche Eigenschaft des neuen Accu-Chek Performa ist die Speicherung von bis zu 500 Messwerten mit Datum und Zeit, was eine zusätzliche Absicherung der Daten ermöglicht. Neben dem eigentlichen Gerät stand auch bei der Entwicklung der neuen Teststreifen für Accu-Chek Performa eine robuste und einfache Bedienbarkeit im Vordergrund. So haben Berührungen der Teststreifen- Oberfläche keinen Einfluss auf die Messergebnisse, da das Messfeld geschützt ist. 50 solcher Teststreifen werden in einem Flip-top Container (Deckel ist einseitig befestigt) aufbewahrt, der problemlos und schnell vom Pflegepersonal mit nur einer Hand geöffnet und wieder verschlossen werden kann. Bezüglich Präzision und Messbereich (10–600 mg/dl, bzw. 0,6–33,3 mmol/l) erfüllt der neue Accu-Chek Performa hohe klinische Qualitätsstandards. Dies gilt ebenso für die Rückführbarkeit auf eine Referenzmethode der Kalibration, die mit der Verwendung von IFCC Plasma dem international empfohlenem Standard folgt.
Um die Qualitätssicherung im Bereich der stationären Blutzuckermessung weiter zu verbessern, sind zusätzliche Maßnahmen erforderlich. Neben dem Einsatz von hochwertiger technischer Ausrüstung und klar strukturierten organisatorische Rahmenbedingungen tragen Vernetzungslösungen dazu bei, dass die Anforderungen der RiliBÄK erfüllt werden. Deshalb sollten vor allem Kliniken, die noch nicht auf vernetzte Systeme umsteigen können, eine einheitliche Geräteplattform benutzen, die vom Pflegepersonal mit hoher Kompetenz bedient werden kann. Richtige und umfassende Dokumentation der Ergebnisse von Patienten- und Kontrollmessungen sind ebenfalls von großer Bedeutung. Roche Diagnostics hat sich seit vielen Jahren als kompetenter Partner und Berater der Kliniken auf diesen Gebieten fest etabliert.