Deutsche Gesellschaft für Senologie: Brustkrebsfrüherkennung
28.09.2012 -
Deutsche Gesellschaft für Senologie: Brustkrebsfrüherkennung. Ende nächsten Jahres soll das Mammographie-Screening zur Brustkrebsfrüherkennung in Deutschland flächendeckend etabliert sein. Frauen zwischen dem 50. und 69. Lebensjahr haben dann alle zwei Jahre Anspruch auf eine Röntgenuntersuchung der Brust.
Experten rechnen in dieser Altersgruppe durch das Mammographie- Screening mit einer Reduktion der Mortalität um ca. 30 %. Etwa 20 % der Brusttumoren bei Frauen treten jedoch vor dem 50. Lebensjahr auf, etwa 30 % jenseits des 69. Lebensjahres. Rund 75 % der Mammakarzinome werden daher innerhalb der sog. kurativen Versorgung diagnostiziert. „Eine Senkung der Mortalität, aber auch Morbidität kann nur durch ein ganzheitliches und strukturiertes Qualitätssicherungskonzept erreicht werden. Ein strukturiertes Früherkennungskonzept muss auch jegliche andere diagnostische Versorgung außerhalb des Screenings beinhalten“, forderte Prof. Dr. Ingrid Schreer, stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Senologie während der 26. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Senologie in Dresden. Die Sensitivität einer Mammographie wird maßgeblich durch die Art des Brustgewebes der Frau beeinflusst. Schnell wachsende, aggressive Tumore sind in vielen Fällen dafür verantwortlich, dass das Mammographie-Screening versagt: Das Brustgewebe ist außerdem mitunter zu dicht, als dass es die Röntgenstrahlen diagnostisch zuverlässig durchdringen könnten. Die Treffsicherheit der Mammographie ist dadurch eingeschränkt. In diesem Fall ergänzt eine Ultraschalluntersuchung die Früherkennung. Nur wenn alle diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen qualitätsgesichert greifen können, ist auch der optimale Nutzen der Früherkennung voll ausschöpfbar. „Wichtig ist außerdem, parallele Strukturen zu verhindern. Denn diese behindern einander spätestens bei der notwendigen Abklärung histologische Befundsicherung und Therapie“, so Prof. Schreer.