Labor & Diagnostik

Dynamik statt Standards: Zum 56. Kongress der DGGG

22.08.2014 -

Dynamik statt Standards: Zum 56. Kongress der DGGG. Frauenheilkunde und Geburtshilfe umfassen die Geschlechts-spezifische Medizin der Frau von der Geschlechtsreife bis zum Senium.
Der 56. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) vom 19. bis 22. September 2006 vermittelt sowohl wissenschaftliche als auch praktische Inhalte.

Perinatalmedizin
Am Anfang des Lebens, in der Pränatalmedizin, wird die black box Schwangerschaft zunehmend früher transparent.
Die Möglichkeiten nicht-invasiver Diagnostik sind noch lange nicht ausgeschöpft.
Und nicht zuletzt werden Perspektiven und Einsatz von Genomics und Proteomics die Diskussion der nächsten Zeit mitbestimmen: Wer darf, wer soll, wer muss wissen, was in seinen Genen steckt – und welche Resultate sind zu erwarten?

Geburtsmedizin
Die Zukunft der Geburtsmedizin liegt in Interprofessionalität und Interdisziplinarität. Schwangere werden auf Basis pränataler Prognostik immer individueller risikogerecht betreut werden.
Aus organisatorischen und finanziellen Gründen wird es zunehmend zu einer Konzentration perinatalmedizinischer Angebote kommen.
Mit Rücksicht auf den gesellschaftlichen Wandel einerseits und die kontinuierliche Größenzunahme der Feten andererseits wird der Diskussion um die optimale Geburtsform fortgesetzt werden.

Reproduktionsmedizin
Hier regulieren gesellschaftlich-legalistische, aber auch finanzielle Vorgaben die medizinischen Möglichkeiten einerseits und die Zugänglichkeit andererseits.
Die Zunahme höhergradiger Mehrlinge ist diesbezüglich als kritisches Ergebnis zu bewerten. Europäisch einheitliche Regelungen zur Fortpflanzungsmedizin könnten den Schwangerschaftstourismus limitieren.
In wieweit die In-vitro-Maturation (IVM) von Eizellen einen alternativen Zwischenerfolg darstellt ist unklar.

Endokrinologie
In der Endokrinologie steht neben der Antikonzeption nach wie vor die Postmenopause im Vordergrund des Geschehens.
Klassische Hormone, SERMs und Phytohormone werden in der Öffentlichkeit nicht nur unter dem Gesichtspunkt ihrer Wirkung, sondern insbesondere auch ihrer Folgen diskutiert.

Gynäkologische Onkologie
Das Mamma-Carcinom steht nach wie vor im Zentrum des Interesses – und dies nicht nur wegen der Auswirkungen neuer Versorgungsstrukturen, insbesondere der Brustzentren, über deren Vor- und Nachteile noch keine objektiven Daten vorliegen.
Das Mammographie-Screening befindet sich in den Startblöcken.
Beim Management des Ovarialkarzinoms wird speziell die Wirksamkeit einer intraperitonealen Chemotherapie diskutiert.

Operative Gynäkologie
Neben neuen Methoden auch bei Standardoperationen werden insbesondere auch Alternativen zur Operation zu besprechen sein, wie beispielsweise verschiedene Therapieansätze beim Uterus myomatosus, wie nicht-invasive Destruktionsmethoden

Urogynäkologie
Dieses Fach und die rekonstruktive Beckenbodenchirurgie haben in den letzten Jahren eine Reihe innovativer Konzepte umgesetzt.
Die spannungsfrei eingelegten Bänder haben sich so flächendeckend durchgesetzt, dass der Eindruck entstehen könnte, sie gehörten zu den klassischen Standardtherapien.
Aber vor der Einführung des TVT für jede Frau bedarf es noch erheblicher Erkenntnisse über ihre langfristigen Folgen.
Ein innovativer Ansatz wird das Leben der Frauen wie der Männer in Zukunft verändern, und zwar eine Impfung gegen Viren, die u.a. Gebärmutterhalskrebs auslösen können.
Wenn es tatsächlich gelingen sollte, diese Krankheit, die nicht nur ältere Frauen betrifft, in den Griff zu bekommen, bzw. sie zu verhindern, wäre dies ein revolutionärer Schritt der Medizin.
Das Modell der infektiös ausgelösten Krebserkrankung wurde insbesondere in Deutschland am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg unter Leitung von Prof. Harald zur Hausen als Grundlage der Impfung gegen onkogene humane Papillomviren beforscht.
Dem Kongressthema „Frauen – Medizin – Kommunikation – Professionalität im 21. Jahrhundert“ sind u.a. drei zentrale Veranstaltungen gewidmet.
Sie behandeln neben der Entscheidungssicherheit in der Medizin und ihrer Kontrolle die ärztliche Professionalität zum Thema, genauso wie die ärztliche Kommunikation und die Psychosomatik.
Vier Themenschwerpunkte unseres Fachgebiets werden von internationalen Kapazitäten in Form von KeyNote Lectures dargestellt. Es handelt sich um die Perspektiven der Urogynäkologie, der Fetalchirurgie, der Fertilitätsbehandlung und der Therapie des Mamma-Carcinoms.

Kontakt:
Prof. Dr. Klaus Vetter
Vivantes Klinikum Neukölln
Klinik für Geburtsmedizin
Perinatalzentrum
D-Berlin
Tel.: 030/6004-8486 oder -8487
klaus.vetter@vivantes.de
knk.geburtsmedizin@vivantes.de
www.dggg-kongress.de

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