Labor & Diagnostik

Forschungsförderung für Tübinger Neurologen

10.02.2012 -

Forschungsförderung für Tübinger Neurologen. Der unter Federführung des Hertie- Instituts für klinische Hirnforschung im Nationalen Genomforschungsnetz „NGFNplus“ gestellte Konsortiumsantrag „Functional Genomics of Parkinson’s disease“ wurde positiv begutachtet und soll in vollem Umfang gefördert werden. Das Fördervolumen beläuft sich auf insgesamt rund 10 Mio. € über einen Förderzeitraum von fünf Jahren.

Hiervon werden Arbeitsgruppen der Universität Tübingen etwa 3,6 Mio. € erhalten, von diesem Betrag wiederum gehen 2,4 Mio. € an Wissenschaftler des Hertie-Instituts für klinische Hirnforschung. Weitere beteiligte Arbeitsgruppen in Tübingen sind die Abteilung für Medizinische Genetik und das Zentrum für Bioinformatik am Wilhelm-Schickardt- Institut. Ziel der Mitglieder dieses Konsortiums ist es, in insgesamt 16 Teilprojekten die molekularen und genetischen Grundlagen der Parkinson- Krankheit zu identifizieren und in ihrem Wechselspiel in verschiedenen Tiermodellen zu analysieren.

Langfristig soll eine Gesamtschau des komplexen Wirkungsgeflechts verschiedener genetischer und nicht-genetischer Teilursachen erstellt werden („systems biology“), um auf dieser Basis neue Therapieansätze zu entwickeln. Unter der Führung der Universität Tübingen sind an dem Konsortium auch die Universitäten in Bochum, Frankfurt, Göttingen, Heidelberg, Lübeck, Marburg, München und Ulm beteiligt. Im Nationalen Genomforschungsnetz (NGFN) arbeiten Forscher aus den unterschiedlichsten Fachrichtungen eng zusammen, um Krankheitsursachen zu erkennen und neue Therapiemöglichkeiten zu entwickeln.

In diesem weltweit einzigartigen Großprojekt ist es gelungen, zahlreiche wissenschaftliche Gruppen zu vernetzen. Der gemeinsame Strang, aus dem das Genomnetz geflochten ist, besteht aus dem Bemühen, diejenigen Krankheiten zu erforschen, die in Deutschland häufig vorkommen oder durch anhaltendes Leid und frühen Tod der Betroffenen von besonderer gesundheitspolitischer Bedeutung sind. In den beiden bisherigen, jeweils dreijährigen Förderperioden (NGFN1 und 2) wurde die Erforschung verschiedener neurologischer und psychiatrischer Erkrankungen, darunter auch der Parkinson-Krankheit, als „Subnetze“ im Rahmen eines großen Netzwerkes („NeuroNetz“) gefördert.

Die jetzt bewilligte Fortsetzungsförderung „NGFNplus“ wird hingegen Konsortien fördern, die sich auf die Erforschung einer einzigen bedeutenden Erkrankung fokussieren. Die Bewilligung des Konsortiumsantrags „Functional Genomics of Parkinson’s disease“, des bislang größten Verbundes im Bereich der Parkinson- Grundlagenforschung in Deutschland, wird dazu beitragen die bestehende international sichtbare Kompetenz in diesem Bereich zu stärken.

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