Medizin & Technik

Cardiohelp: Herz-Lungen-Maschine von Maquet Cardiovascular rettet Leben

08.05.2011 -

Cardiohelp: Herz-Lungen-Maschine von Maquet Cardiovascular rettet Leben. Tag für Tag sterben in Deutschland mehr als 1.000 Menschen an den Folgen eines Herz-Kreislaufversagens. Viele Menschen erleiden dabei einen kardiogenen Schock, da lebenswichtige Organe nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden. Mit dem schnellen Anschluss an eine mechanische Kreislaufversorgung kann diese Todesspirale gestoppt werden, Ärzte gewinnen mit Cardiohelp wertvolle Zeit und können Menschenleben retten. Das System wird erstmals auf der Medica präsentiert.

Maquet Cardiovascular hat zusammen mit erfahrenen Medizinern und Kardiotechnikern ein umfassendes Lebenserhaltungskonzept entwickelt, das mobil und schnell bei verschiedensten Indikationen der Herzchirurgie, Kardiologie, Intensiv- und Notfallmedizin einsetzbar ist. „Das Gerät ist ein hochmobiles System, das sich für alle Krankheitsbilder mit schwerem Herz- und Lungenversagen eignet. Patienten, die im kardiogenen Schock sind und für die es noch eine weitere Behandlungsoption gibt, kann man damit temporär sehr gut unterstützen“, erklärt Prof. Dr. Christof Schmid, Direktor der Klinik und Poliklinik für Herz-, Thorax- und herznahe Gefäßchirurgie, Klinikum der Universität Regensburg.

Diese Herz-Lungen-Maschine ist mit 10 kg die weltweit kleinste und leichteste. Sie ersetzt extrakorporal den Kreislauf des Menschen und garantiert die ausreichende Sauerstoffversorgung aller lebenswichtigen Organe. Dies verhindert das nach einer Unterversorgung häufig diagnostizierte Multiorganversagen.

Therapeutische Maßnahmen zur Behandlung von akuten Ausfällen der körpereigenen Sauerstoffversorgung sind meist nur in spezialisierten medizinischen Zentren möglich. Besonders in ländlichen Regionen ist die ärztliche Versorgung für Notfallpatienten oft unzureichend.

„Das System ist aufgrund der kleinen Packmaße und der hochmodernen Technologie so flexibel, dass es unabhängig von herzchirurgischen Einrichtungen ortsunabhängig eingesetzt werden kann und somit auch für Patienten an kleinen Krankenhäusern zur Verfügung steht“, erklärt Dr. Matthias Arlt, Oberarzt an der Klinik für Anästhesiologie, Klinikum der Universität Regensburg.

Die mobile Herz-Lungen-Maschine gewährleistet während des inter- und intrahospitalen Transports eine ausreichende Versorgung des Patienten mit Sauerstoff und stabilisiert dessen Kreislauf. Es ist leicht genug, um von einer Person getragen und kompakt genug (50 cm lang, 26 cm breit und 30 cm hoch), um von einem Hubschrauber oder einem Fahrzeug an Bord genommen zu werden. Das Gerät eröffnet nicht nur im Rettungswesen neue Möglichkeiten, sondern ermöglicht nach Ansicht von Experten einen Paradigmenwechsel in der Intensivmedizin. Die Herz und Lunge ersetzende extrakorporale Zirkulation eröffnet neue Therapien, die den Patienten weit geringer belasten und im Vergleich zu bestehenden Therapieformen auch deutlich kostengünstiger sind. Die kompakte Bauform und die einfache Bedienbarkeit, mit einem einzigen Dreh- und Drückknopf und einem Touchscreen, ermöglichen dem Pflegepersonal ohne spezielle kardiotechnische Ausbildung den Einsatz auf der Intensivstation.

Bei Lungenversagen empfiehlt sich das System in einer Kombitherapie als Ergänzung zu einer mechanischen Beatmung. Der extrakorporale Kreislauf ermöglicht hier insbesondere eine schonende Unterstützung der geschädigten Lunge und ist vor allem bei einer länger andauernden Behandlung von ARDS (Acute Respiratory Distress Syndrome), septischem Schock und Multiorganversagen geeignet. Auch bei der Behandlung von reanimationspflichtigen Patienten eröffnet Cardiohelp neue Chancen. Das System eignet sich zur Sauerstoffversorgung bei akutem Herzstillstand und unterstützt die Herz- Lungen-Wiederbelebung. Maßnahmen wie die Herzdruckmassage oder der Einsatz eines Defibrillators sind des Öfteren nicht erfolgreich und führen entsprechend zu dauerhaften Schäden beim Patienten.

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