Depressionen bei chronischen Herzinsuffizienz-Patienten
20.07.2011 -
Depressionen bei chronischen Herzinsuffizienz-Patienten. Die Möglichkeit einer gleichzeitig bestehenden Depression bei Patienten mit chronischer Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz, HI) wird in der medizinischen Praxis viel zu wenig beachtet, so ein Expertenteam um Dr. Hermann Faller von der Universität Würzburg. Eine Untersuchung von 598 HI-Patienten zeigte, dass 24 % an einer Depression (Major Depression) und 15 % an einer depressiven Verstimmung (Minor Depression) litten, hieß es auf der 74. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie vom 27. bis 29. März in Mannheim.
Bei 70 % der Patienten war die Depression zum Untersuchungszeitpunkt nicht bekannt gewesen. Die Häufigkeit einer Major Depression war bei Frauen höher als bei Männern. Eine weitere Untersuchung von Dr. Thomas Müller- Tasch (Heidelberg) kommt zum Ergebnis, dass die Schwere der HI für die Häufigkeit von Depressionen verantwortlich ist. Von daher müsse wissenschaftlich weiter untersucht werden, ob z. B. entzündliche Prozesse, soziodemografische Faktoren oder die individuelle Krankheitsverarbeitung bei HI-Patienten in einem ursächlichen Zusammenhang mit der Entstehung einer Depression stehen.