Heinz Gloor im Interview: GE Healthcare auf dem ECR
09.06.2012 -
Heinz Gloor im Interview: GE Healthcare auf dem ECR. Ulrich Rothgerber sprach mit Heinz Gloor, Vice President Ultrasound & PCD, GE Healthcare, Clinical Systems über die jüngsten Neuheiten des Unternehmens im Bereich Ultraschall. Ort des Geschehens war der European Congress of Radiology 2007 (ECR) vom 9.–13. März in Wien.
Management & Krankenhaus: Womit beschäftigt sich der Geschäftsbereich Clinical Systems?
Heinz Gloor: GE Healthcare Clinical Systems bietet Ärzten und Beschäftigten des Gesundheitswesens ein breites Spektrum von Technologien und Dienstleistungen zur Verbesserung der Kontinuität, Qualität und Effizienz der Patientenversorgung. Durch Ultraschalltechnologie, EKG, Densitometrie, Patientenüberwachung, Inkubatoren und Wärmebettchen, Beatmung, Anästhesiemanagement und viele andere Produkte und Dienstleistungen befähigt Clinical Systems Mediziner verschiedenster Fachrichtungen, die tägliche Versorgung von Patienten zu verbessern – vom Rehatraining über verbesserte Diagnosemöglichkeiten bis hin zu lebensrettenden Maßnahmen.
Management & Krankenhaus: Welche Neuheiten gibt es im Bereich Ultraschall und welchen Nutzen haben die Patienten und die behandelnden Ärzte?
Heinz Gloor: GE Healthcare stellte auf dem Europäischen Radiologiekongress in Wien drei neue Produkte im Bereich Ultraschall vor. Das neue „Breakthrough 2007 Logiq 9 Premium“-Ultraschallsystem mit einem neuen hochauflösenden 19“ LCD Monitor. Damit können Ärzte unter ergonomischen Gesichtspunkten schneller und präziser als bisher Ultraschalluntersuchungen in nahezu allen Anwendungsbereichen wie der Abdominalsonographie, der Small-Parts-Sonographie und der Gefäßdiagnostik durchführen.
Die „Speckle Reduction Imaging in High Definition (SRI-HD)“-Technologie des Logiq 9 verringert die bei Ultraschallaufnahmen sonst übliche „Körnigkeit“ der Darstellung und sorgt somit für eine überragende Bildqualität und führt zu einer erheblich höheren Diagnosesicherheit. Durch einen neuen detaillierten Bildgebungsprozess, der in Abhängigkeit vom jeweiligen Gewebetyp arbeitet und so zu einer besseren Kontrastauflösung und Randschärfe führt, eignet sich die neue Technologie besonders für die organspezifische Bildgebung. Das Logiq 9 enthält eine weitere Neuerung- Tomographic Ultrasound Imaging (TUI). Damit können Ärzte in ähnlicher Weise wie bei der Magnetresonanz (MR) oder der Computertomographie (CT) simultan mehrere Schnitte eines Volumendatensatzes gleichzeitig betrachten, wobei die Position jedes Schnittes individuell einstellbar ist.
Dadurch ist z.B. der intratumorale Gefäßverlauf auf mehreren Parallelschnitten exakt zu verfolgen. Der Arbeitsablauf bei einer Ultraschallinterpretation mit TUI entspricht nun in etwa dem vertrauter MR- und CT-Verfahren. Des Weiteren bietet das Logiq 9 ein vollständiges Patientendatenmanagement – angefangen bei der Diagnose bis hin zur Nachbehandlung. Die Kombination von Volumenbildung, Quantifikation und Contrast- Enhanced Ultrasound – die beiden letzteren Funktionen stehen sowohl online als auch offline zur Verfügung – verbessert den Arbeitsfluss und unterstützt Ärzte bei der Therapieplanung. Ebenfalls neu – Logiqworks TM 3.0, eine neue Ultraschall-Workstation, mit der Ärzte Zeit und Ressourcen sparend ihre Diagnosesicherheit steigern und gleichzeitig die Patientenversorgung durch einen optimierten Arbeitsfluss verbessern können. Logiqworks 3.0 kombiniert die Logiq- Software mit der bewährten Centricity Multi-Modality Dicom-Workstation von GE Healthcare.
Damit steht nun ein integriertes System zur Verfügung, das sich durch eine bislang unübertroffene Effizienz und Flexibilität im klinischen Alltag auszeichnet. Sie bietet zuverlässige DICOM-Funktionalität sowie anspruchsvolle Verfahren zur Bearbeitung von Ultraschallbildern. Somit gestattet Logiqworks Zugriff auf alle relevanten Bildbearbeitungs-Algorithmen der Logiq Ultraschallsysteme und ermöglicht sowohl Ultraschallbilder und Sequenzen der Logiqs zu bearbeiten als auch in Volumendatensätzen zu navigieren. Der Untersucher kann problemlos aus jeder Ebene eines 3D- oder 4DDatensatzes Dicom-Multiframes erstellen und verbessern damit den Arbeitsfluss beim Volumenultraschall. Tomographic Ultrasound Imaging (TUI) ist ein weiteres Feature. Mit Multi-Vendor 3-D lassen sich Dicom-Ultraschall-Multiframes in ein 3-D-Volumen umwandeln, um rasch Volumenultraschallprüfungen in jeder Ebene vornehmen zu können.
Management & Krankenhaus: Welche Rolle spielt Logiqworks im klinischen Alltag?
Heinz Gloor: Logiqworks spielt im klinischen Alltag eine sehr wichtige Rolle bei der Prüfung von Aufnahmeprozessen sowie bei der Quantifizierung und beim Vergleich von Untersuchungen. Hier lässt sich der Workflow in der Patientenverwaltung und in der Reproduzierbarkeit von Ergebnissen deutlich verbessern. Die Klarheit und Vielseitigkeit von Volumenbildern kann sich auf ganz unterschiedliche Aspekte des Diagnoseprozesses positiv auswirken. Am wichtigsten ist aber die Möglichkeit, eine „virtuelle Nachuntersuchung” durchzuführen. Der Untersucher kann die Bilder drehen, zoomen, kolorieren, neue Ansichten erstellen und die Logiq-Rohdaten auf andere Weise manipulieren, um die Anatomie und das umgebende Gewebe zu beurteilen und eventuelle Unsicherheiten auszuräumen. Damit bleiben dem Patienten weitere radiologische Untersuchungen erspart. Ein weiterer Vorteil ist, dass auf Grundlage der Rohdaten mehrere Expertenmeinungen eingeholt werden können, ohne dass hierzu Wiederholungsuntersuchungen vor Ort erforderlich sind.
Management & Krankenhaus: Sie sprachen von einer dritten Neuheit…?
Heinz Gloor: Die dritte Neuheit ist Logiq P5 ein neues Ultraschallsystem, das mit den neuesten Technologien ausgestattet ist und höchste Leistungsfähigkeit in einem kleineren und kompakteren Format bietet. Das Gerät ist halb so schwer und halb so groß wie die meisten Konsolengeräte – damit ist auch in engen Behandlungsräumen eine gute Handhabung gewährleistet. Dazu gehören bedienerfreundliche Features wie eine weitgehende Automatisierung verschiedener Einstellungsparameter und ein intuitiv erfassbares Bedienpanel mit Funktionstasten und benutzerdefinierbaren Tasten. Es liefert nicht nur die gleiche hervorragende Bildqualität wie die führenden Logiq-Systeme von GE, sondern zeichnet sich auch durch Schnelligkeit, hohe Produktivität und Zuverlässigkeit aus.
Aufgrund seiner Leistungsmerkmale eignet sich das Logiq P5 ideal für den mobilen Einsatz in allen medizinischen Teilbereichen wo wenig Platz zur Verfügung steht. Das System bietet darüber hinaus weitere überragende Bildqualität-Features: High Definition Speckle Reduction Imaging ( HD-SRI) erkennt die für das Ultraschallbild typische, durch Schallinterferenzen verursachte Körnigkeit der Gewebedarstellung und eliminiert jegliche artifizielle Struktur. Parenchyminhomogenitäten, die bislang von diesem Echoraster maskiert wurden, kommen dank SRI jetzt in einer Deutlichkeit zur Darstellung, die bislang dem MRT vorbehalten war. Bei CrossXBeam Spatial Compounding wird mit einem exklusiven Spatial Compounding Erfassungs- und Verarbeitungsverfahren die Differenzierung von Gewebe und Grenzflächen verbessert. Mit der 4D-Bildgebung werden dreidimensionale Bilder in Echtzeit erfasst, um anatomische Details in verblüffender Deutlichkeit sichtbar zu machen.
TruScan ermöglicht die Speicherung von Rohdaten in einem frühen Stadium der Bildverarbeitungskette und eröffnet somit umfangreiche Nachbearbeitungs- und Analysemöglichkeiten. Mit dem Zugriff auf Rohechodaten sind Ärzte in der Lage, Schwankungen bei der Bilderfassung auszugleichen und zuverlässigere Diagnosen zu stellen. Wir machen damit Ultraschallgeräte und deren hochmoderne Technik einem breiten Kreis von Anwendern zugänglich – vom niedergelassenen Allgemeinmediziner bis hin zur spezialisierten Fachabteilung.
Management & Krankenhaus: Welche Vision treibt Sie an?
Heinz Gloor: Wir von GE Healthcare möchten einen tieferen Einblick in das Leben erhalten. Unser Ziel ist es, eine immer frühere Erkennung, Diagnose, Information und Therapie von Krankheiten zu ermöglichen – damit jeder Mensch sein Leben voll ausschöpfen kann. Unsere Zukunftsvision ist ein neues „early health“- Modell, das auf eine frühzeitigere Diagnose, die Erkennung von Krankheitsbildern vor dem Auftreten erster Symptome sowie eine effiziente Vorbeugung ausgerichtet ist.