Medizin & Technik

Neue Dimension der Endoskopie

15.07.2015 -

Olympus präsentierte auf dem Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Endoskopie und bildgebende Verfahren (DGE-BV) herausragende Technologien für Gastroenterologie und Chirurgie wie Narrow Band Imaging (NBI) und 3-D-Bildgebung.

Der Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Endoskopie und bildgebende Verfahren (DGE-BV) ist einer der wichtigsten Branchentreffs. Zum 45. Mal kamen Spezialisten aus Deutschland und Nachbarländern zusammen, um Erkenntnisse auszutauschen, aktuelle Entwicklungen zu diskutieren und neue Verfahren kennenzulernen. Wie interdisziplinär der Kongress angelegt war, zeigt die große Zahl der kooperierenden Fachgesellschaften und Arbeitsgemeinschaften, wie etwa Chirurgische Arbeitsgemeinschaft Endoskopie und Sonografie (CAES), Deutsche Gesellschaft für Endoskopiefachberufe (DEGEA) oder Deutsche interdisziplinäre Gesellschaft für Dysphagie (DGD), um nur einige zu nennen.

Die Welt der Endoskopie ist in einem stetigen Umbruch. Das verwundert nicht, ist sie als Hightech-Disziplin doch geradezu prädestiniert für Technologiesprünge. Ein solcher scheint gerade bevorzustehen, wenn man Prof. Hans-Dieter Allescher folgen möchte. Der Gastgeber des diesjährigen Kongresses hob genau das auf den Titel der Veranstaltung und als Schwerpunkt ins Programm: „Aufbruch in eine neue Dimension“. Gemeint ist damit wortwörtlich eine neue Dimension der Bildgebung, nämlich die Einführung erster 3-DSysteme in die endoskopische Praxis und damit völlig neue Möglichkeiten für Diagnose und Therapie.

Einer der Pioniere auf diesem Feld ist der Hersteller Olympus. Seit der Erfindung der Gastrokamera in den 1950er Jahren stellt das Unternehmen regelmäßig neue und wegweisende Innovationen für die optoelektronische Medizintechnik vor. So war Olympus etwa der erste Anbieter, der mit der Serie EVIS EXERA II im Jahr 2005 den hochauflösenden HDTV-Standard in die Endoskopieräume und Operationssäle brachte. Heute ist das Unternehmen nicht nur Marktführer in der flexiblen Endoskopie, sondern bietet als Komplettanbieter eine einzigartig umfangreiche Produktpalette für diese Disziplin an. Dazu gehören nicht nur Endoskope, Lichtquellen und Videoprozessoren, sondern auch ein vielfältiges Spektrum von ET-Instrumenten, modernste Aufbereitungssysteme und ein Portfolio zur Systemintegration inklusive Video- und Datenmanagement oder intelligenter Arbeitsplatzsteuerung. Olympus bietet alles aus einer Hand für die endoskopische Arbeit in Fachbereichen wie Gastroenterologie, Pulmologie, HNO u. v. a.

Spannende Einblicke: Hightech-Portfolio von Olympus

Der Kongress als Technologieschau: Für das Fachpublikum brachte Olympus einen Querschnitt seines aktuellen Produktportfolios mit auf den Kongress. So konnten sich die Besucher etwa von den Vorzügen der aktuellen Videoendoskopie-Serie EVIS EXERA III überzeugen. Für eine präzise Diagnostik in der Gastroenterologie bietet EVIS EXERA III neben innovativen Bildgebungstechnologien wie dem Dual Focus auch die umfassend verbesserte optisch-digitale Kontrastverstärkung Narrow Band Imaging (NBI).

NBI hebt Gefäße vom umliegenden Gewebe stärker hervor und unterstützt so den Gastroenterologen bei der Diagnosestellung. Auch wurde der neue Ultraschallprozessor EU-ME2 vorgestellt, der als Allroundgerät zahlreiche Darstellungsmodi und Ausbaustufen bietet. Weitere innovative Technologien wie die Kapselendoskopie für patientenschonende Diagnostik des Dünndarms oder Peripheriegeräte wie das Aufbereitungssystem ETD4 oder der Trockenschrank EDC für Endoskope wurden ebenfalls vorgestellt.

Um auch den Teilnehmern der DGD einen Einblick in die Olympus-Lösungenzu geben, wurden auch Produktefür die HNO vorgestellt. Hierfür bietet das Unternehmen ein umfangreiches Portfolio, zu dem etwa eine große Zahl verschiedener starrer Optiken und auch flexible Rhino-Laryngo-Fiberskope gehören, die HD-Bildqualität mit Langlebigkeit und hohem Bedienkomfort vereinen. Ein Beispiel: Das ENF-XP ist mit einem extrem schlanken Einführungsschlauch von 2,2 mm Durchmesser ausgestattet und damit ideal für die Betrachtung von Nasennebenhöhlen, Larynx und Pharynx geeignet – bei Erwachsenen und natürlich besonders bei Kindern.

3-D in der Endoskopie: Das neue Raumgefühl

Der Schwerpunkt des Kongresses fand sich auch in verschiedenen Programmpunkten wieder, etwa stereoskopischen 3-D-Sitzungen oder verschiedenen „State-of-the-Art“-Vorträgen. Bei einer der Sitzungen kam auch das 3-D-System von Olympus zum Einsatz, um Machbarkeit und Möglichkeiten der 3-D-Bildgebung zu demonstrieren. Im Zuge dessen führte Prof. Hans-Dieter Allescher 3-D-Aufnahmen aus dem Magen-Darm-Trakt vor und inspizierte zudem vor dem Plenum mit dem Olympus 3-D-Endoskop live ein Kolon-Modell. „Auch in meinem Fachbereich halte ich die 3-D-Technik für die interventionelle Endoskopie für vielversprechend“, so Allescher.

Bereits heute wird die Olympus 3-D-Technik in der minimalinvasiven Chirurgie erfolgreich eingesetzt. Sie ermöglicht den Operateuren das schnelle Zurechtfinden in der Anatomie und erleichtert so die Arbeit. Derzeit sind die Geräte von Olympus die einzigen mit veränderbarer Blickrichtung für noch bessere Orientierung. Überdies sind sie mit bestehenden 2-D-Systemen kompatibel.

Experten sind sich einig: NBI als Hilfe

Ebenfalls um innovative Bildgebung ging es bei einem Lunchsymposium am ersten Kongresstag: „Verbessert Narrow Band Imaging die Diagnostik bei der ÖGD?“ war die Kernfrage der einstündigen Veranstaltung, zu der die beeindruckende Zahl von rund 250 Teilnehmern gekommen war. NBI wurde dort als eine innovative Form der Diagnostikunterstützung für die Gastroenterologie präsentiert und von namhaften Referenten diskutiert.

So befand etwa Prof. Dr. Jürgen Pohl, Chefarzt der Klinik für Gastroenterologie & Interventionelle Endoskopie am Berliner Klinikum im Friedrichshain, dass NBI bei der Diagnostik des Plattenepithelkarzinoms unabdingbar Vorteile biete. Es gebe, so schlussfolgerte Pohl, eine klare Evidenz für eine optimierte Detektion und Demarkation mit NBI und Lugol ohne Magnifikation sowie eine optimierte Infiltrationstiefe mit NBI und Magnifikation. Somit sei der Einsatz von NBI vor der endoskopischen Resektion ein Muss.

Um das Einsatzgebiet der Dysplasien des Barrett-Ösophagus ging es beim folgenden Vortrag von Priv.-Doz. Dr. Oliver Pech, dem Chefarzt der Klinik für Gastroenterologie und interventionelle Endoskopie im Krankenhaus Barmherzige Brüder in Regensburg. Er wies darauf hin, dass Detektion und Delineation von frühen Barrett-Neoplasien mit einer zunehmenden optischen Qualität deutlich verbessert würden. Hier würden NBI und Dual Focus sowohl die Sensitivität und die Spezifität der Detektion erhöhen, so Pech. Ein Fazit, das auch der dritte Redner des Symposiums teilte: Andreas Probst, Leitender Oberarzt der III. Medizinischen Klinik am Klinikum Augsburg, beschäftigte sich mit der Diagnostik des Magenfrühkarzinoms, die ebenfalls durch NBI verbessert würde.

Für eine weiter gehende Wissensvermittlung rund um den Einsatz von NBI bietet Olympus spezielle Fortbildungsveranstaltungen u. a. in den Universitätskliniken München rechts der Isar und Frankfurt am Main an, aber auch ein innovatives Online-Training unter www.nbi-training.eu.

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