Zufriedene Mitarbeiter dank Technologiepartnerschaft
30.10.2019 -
Partnerschaften zwischen Krankenhäusern und der Industrie sollen die Qualität und Effizienz der Versorgung verbessern. Aber profitieren auch die Mitarbeiter? Im Katholischen Klinikum Mainz hat man nachgefragt.
Krankenhäuser sind heute einem hohen Kosten- und Wettbewerbsdruck ausgesetzt. Hinzu kommt die Forderung nach mehr Qualität und Patientenorientierung bei gleichzeitig immer kürzeren Innovationszyklen in der Medizintechnik und ausbleibender Investitionsfinanzierung. Vor diesem Hintergrund können Technologiepartnerschaften Entscheidern im Krankenhaus finanzielle Planungssicherheit geben und strategische Investitionsentscheidungen ermöglichen. Darüber hinaus bieten sie ideale Voraussetzungen, um durch Prozessoptimierung und -standardisierung Leistungssteigerungen zu erzielen. Wie das Beispiel des Katholischen Klinikums Mainz zeigt, ist die Verbesserung der Mitarbeiterzufriedenheit dabei weit mehr als nur ein willkommener Nebeneffekt.
Die singuläre Ad-hoc-Beschaffung ist passé
Anders als traditionelle Lieferanten-Kunden-Beziehungen beinhalten Partnerschaftsmodelle Technologiekonzepte, Serviceangebote, Schulungsprogramme, Finanzierungslösungen und vor allem Beratungsleistungen. Ende 2015 hat das Katholische Klinikum Mainz, ein Haus der Schwerpunktversorgung mit 600 Betten und rund 1.500 Mitarbeitern, mit Philips eine achtjährige Zusammenarbeit für den Bereich Ultraschall vereinbart. „Rein preis-orientierte Ad-hoc-Beschaffungen reichen einfach nicht, um auf kosteneffiziente Weise eine qualitativ hochwertige Diagnostik sicherzustellen. Wir wollten eine maßgeschneiderte, bedarfsgerechte Ausstattung, und zwar nicht nur kurzfristig, sondern dauerhaft“, sagt Dr. Patrick Frey, MBA, Geschäftsführer des Katholischen Klinikums Mainz.
Technologiepartnerschaft im Bereich Ultraschall
Die Sonografie ist das am häufigsten eingesetzte bildgebende Verfahren. Der Nutzen einer Technologiepartnerschaft bleibt deshalb nicht einem bestimmten Fach vorbehalten, sondern wird von Mitarbeitern in nahezu allen Bereichen eines Hauses wahrgenommen. „Der Weg zu einem zukunftsfähigen, bedarfsgerechten Gerätepark führt über konsequente Standardisierung, datenbasierte Prozessoptimierungen und kontinuierliche Innovation“, erklärt Bastian Werminghoff,
Director Business Group Ultrasound Philips DACH. Der erste Schritt ist die Analyse: „Wie sind die Ultraschallsysteme ausgelastet? Welche Sonden werden tatsächlich genutzt? Welche Leistungsschwerpunkte hat ein Haus? Mit diesen und vielen anderen Fragen befassen wir uns, bevor wir eine Empfehlung zu Umfang und Funktionalitäten aussprechen“, so Werminghoff. Gemeinsam mit dem Kunden wird dann ein individueller, an der Strategie des Hauses orientierter Leistungsumfang erarbeitet.
Positive Auswirkungen auf die Versorgungsqualität
Im Katholischen Klinikum Mainz befanden sich zu Beginn der Partnerschaft im Jahr 2015 40 Ultraschallsysteme von acht Herstellern im Einsatz. 55 % waren älter als acht Jahre, 28 % älter als zehn Jahre. 2019 wurden Chefärzte, Abteilungsleiter und Anwender durch ein unabhängiges Institut befragt. Die Ergebnisse sind eindeutig: Auf einer Bewertungsskala von 1 bis 10 (1 = überhaupt nicht zufrieden, 10 = absolut zufrieden) liegt die durchschnittliche Zufriedenheit bei 8,2. 100 % der Teilnehmer geben an, dass sich die Versorgungsqualität durch die Technologiepartnerschaft erhöht habe. Ebenso viele sehen positive Auswirkungen auf die Wirtschaftlichkeit. Obwohl zehn Systeme ausgesondert und nur drei neue installiert worden sind, empfinden fast alle Anwender, dass sie mit dem jetzigen Gerätepark besser arbeiten können als vor drei Jahren. „Durch die bessere Verfügbarkeit weniger, aber dafür leistungsfähiger Systeme können wir eine schnellere, präzisere Diagnostik anbieten und obendrein die Total Cost of Ownership reduzieren“, so Frey. Als weitere Vorteile nennen die Befragten die gleiche Bedienung, die hohe Sondenkompatibilität und die daraus resultierende vereinfachte interdisziplinäre Nutzung. Auch die Schulungen von Philips schneiden sehr gut ab. 90 % der Anwender empfinden die Trainings als hilfreich für die tägliche Arbeit.
Der Erfolgsfaktor ist Prozessorientierung
Dass Technologiepartnerschaften für Krankenhäuser immer attraktiver werden, führt Frey vor allem darauf zurück, dass sie im Rahmen eines ganzheitlichen Ansatzes die Prozesse ins Visier nehmen. „Prozessoptimierung und -standardisierung sind universelle Hebel für die Steigerung von Patientenorientierung, Qualität und Wirtschaftlichkeit im Krankenhaus“, erklärt der Geschäftsführer des Katholischen Klinikums Mainz. Das steht nicht im Widerspruch zur Mitarbeiterzufriedenheit. Im Gegenteil: Mitarbeiter profitieren von reibungslosen Abläufen, die sie idealerweise selbst mitgestalten. Sie werden von überflüssigen Arbeitsschritten entlastet und gewinnen mehr Zeit für die Patienten. Dieser sinnstiftende Aspekt ist für ein Haus wie das Katholische Klinikum Mainz von besonderer Bedeutung. „Zufriedene Mitarbeiter sind motivierter, sorgen für eine bessere Außenwirkung und senken die Fluktuationsrate. In Zeiten des Fachkräftemangels kann Mitarbeiterzufriedenheit als Erfolgsfaktor dazu beitragen, im ,War for talents‘ die Nase vorn zu haben“, resümiert Frey.
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