Aus den Kliniken

Ambulanz zur Behandlung von COVID-19-Patienten ausgebaut

25.01.2022 - Am Universitätsklinikum Bonn ist jetzt die Versorgung von bis zu 40 Patienten pro Woche möglich.

Die frühe Behandlung von COVID-19-Patienten mit einer Antikörperinfusion oder mit antiviral wirksamen Tabletten kann sich positiv auf die Schwere des Krankheitsverlaufs auswirken. Am Universitätsklinikum Bonn (UKB) werden in der COVID-19-Ambulanz der Medizinischen Klinik und Poliklinik I aktuell Therapien mit monoklonalen Antikörpern und antiviral wirksamen Medikamenten bei ambulanten Patienten mit nachgewiesener SARS-CoV-2-Infektion und Risikofaktoren für einen schweren COVID-19-Verlauf durchgeführt.

Monoklonale Antikörper docken - je nach Virusvariante - gezielt an das Coronavirus an und verhindern so, dass das Virus mit seinen Oberflächen-Proteinen menschliche Zellen befallen kann.
Die antiviral wirksamen Medikamente hemmen direkt die Vermehrung von SARS-CoV-2.

Antikörper-Therapien gegen COVID-19 erfolgreich angewendet

„Der Einsatz monoklonaler Antikörper oder antiviral wirksamer Medikamente in der frühen Infektionsphase, also bis sieben Tage nach dem Nachweis einer SARS-CoV2-Infektion, ist bei Risikopatienten ohne oder mit unzureichendem Impfschutz sinnvoll, da auf diesem Wege vor allem in dieser Phase ein höherer Schutz vor einem schweren COVID-19-Verlauf zu erwarten ist“, sagt Priv.-Doz. Dr. Christoph Boesecke, Oberarzt in der Infektiologie der Medizinischen Klinik und Poliklinik I, der die Ambulanz betreut. Die Behandlung wird nur Personen empfohlen, deren nachgewiesene SARS-CoV-2-Infektion mittels PCR-Test nicht länger als sieben Tage zurückliegt und die keine bzw. bisher nur milde COVID-19 Symptome haben.

Bei mehreren Hundert Patienten hat das UKB in den vergangenen 12 Monaten die Antikörper-Therapien gegen COVID-19 bereits erfolgreich angewendet: „Es hat sich gezeigt, dass die meisten Patientinnen und Patienten, die bei uns eine Antikörper-Therapie erhalten haben, davon profitiert haben und die Krankheit milder verlaufen ist“, erklärt Prof. Christian Strassburg, Direktor der Medizinischen Klinik und Poliklinik I am UKB. Dank des Ausbaus der Ambulanz kann deren Zahl nun deutlich erhöht werden: „Es ist dem großen Engagements unseres COVID-Ambulanzteams in der Medizinischen Klinik und Poliklinik I zu verdanken, dass wir nun pro Woche rund 40 COVID-19- Patienten ambulant versorgen können. Die Behandlung ist ein wichtiger Baustein im Kampf gegen das Coronavirus und bietet uns die Möglichkeit, die Normal- und Intensivstationen zu entlasten“, sagt Prof. Dr. Wolfgang Holzgreve, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des UKB.

Gemäß der aktuellen Empfehlung des Robert Koch Instituts (RKI) ist der ambulante Einsatz monoklonaler Antikörper und der antiviral wirksamen Medikamente in der frühen Infektionsphase sinnvoll bei Risikopatienten und Vorerkrankten ohne bzw. mit nicht ausreichendem Impfschutz. Dazu gehören zum Beispiel Patienten über 60 Jahre, Patienten mit Lungen- oder Herzkreislauferkrankungen, Diabetes mellitus, Tumor-Patienten, Erkrankte mit Nieren- oder Leberschäden oder auch Patienten mit Trisomie 21 und Dialyse-Patienten.

Seit Beginn der Corona-Pandemie wurden am Universitätsklinikum Bonn bereits über 1.000 Corona- Patienten behandelt. Stand 18. Januar werden am UKB insgesamt 32 Patienten mit einer COVID-19-Erkrankung versorgt. Einige davon auch an der ECMO. Am UKB stehen alle Formen der künstlichen Beatmung zur Verfügung, einschließlich der ECMO-Therapie. Für diese spezielle Form der Intensivtherapie ist das UKB eines der europäischen Zentren. Weitere Informationen zur Antikörper-Ambulanz finden Sie hier.

 

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