Aus den Kliniken

Weltkrebstag 2023: Krebsvorsorge nicht vernachlässigen, Risikofaktoren reduzieren

02.02.2023 - Anlässlich des Weltkrebstages mahnt das Centrum für Integrierte Onkologie Bonn (CIO Bonn) am Universitätsklinikum Bonn (UKB), die Krebsvorsorge ernst zu nehmen, sowie die Gefahren, die zur Krebsentstehung führen können, zu verringern.

Dazu zählt vor allem der Lebensstil, der häufig eine ungesunde Ernährung, wenig Bewegung, das Rauchen und den Alkoholkonsum beinhaltet.

 

„Wenn wir auf einige krebsauslösende Faktoren selbst einwirken können, sollten wir es auch tun!“, sagt Prof. Peter Brossart, Direktor der Medizinischen Klinik und Poliklinik III mit den Schwerpunkten für Onkologie, Hämatologie, Immunonkologie und Rheumatologie. „Dazu zählt eine gesündere Ernährung mit viel Gemüse, Obst, Vollkornprodukten sowie Hülsenfrüchten. Die regelmäßige körperliche Aktivität gehört ebenfalls dazu. Verzichten Sie nach Möglichkeit ganz auf den Alkohol. Und es ist nie zu spät, mit dem Rauchen aufzuhören“, ergänzt Prof. Brossart. 

Auch bestimmte Viren können eine Krebserkrankung begünstigen. Laut Deutschem Krebsforschungszentrum zählen dazu Epstein-Barr-Virus, Humanes Herpesvirus 8 oder Kaposi-Sarkom-Herpesvirus, Hepatitis-B- und -C-Virus, Humanes T-Zell-Leukämie-Virus Typ 1, HIV, Merkelzell-Polyoma-Virus sowie Humane Papillomviren. Gegen die letzteren gibt es aber eine bis zu 100 Prozent wirksame Impfung. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt daher die Impfung gegen humane Papillomviren für alle Mädchen und Jungen im Alter von 9 bis 14 Jahren.

Prävention bei erblich bedingtem Krebs

Gar keinen Einfluss hat man dagegen auf eine genetische Veranlagung. Prof. Stefan Aretz, stellvertretender Direktor des Instituts für Humangenetik am UKB, führt aus: „Bei sehr früh auftretendem Krebs, sehr seltenen Krebsformen, mehreren Tumoren bei einer Person oder einer familiären Häufung von Tumoren kann eine erbliche Veranlagung vorliegen, die dann mit deutlich erhöhten Krebsrisiken verbunden sein kann. In diesem Fall empfehlen wir die Vorstellung in einer humangenetischen Sprechstunde zur weiteren Einordnung und Abklärung.“ Die Familiengeschichte und/oder die genetischen Testergebnisse geben Anhaltspunkte dafür, wie die jeweiligen Betroffenen ihr persönliches Krebsrisiko verringern können. 

Neben der Vorsorge (Prävention) gilt es zudem auch, die unterstützenden Angebote für die bereits erkrankten Personen in den Fokus zu rücken. „Eine individuell auf die Patienten abgestimmte Therapie festzulegen ist unsere primäre Aufgabe, sobald die Diagnose gesichert ist. Im Verlauf der Behandlung möchten die meisten Betroffenen dennoch wissen, wie sie ihr Leben gestalten können, wo sie Hilfsmittel bekommen und wie sie mit der psychischen Belastung umgehen“, erörtert Prof. Ingo Schmidt-Wolf, Direktor der Abteilung für Integrierte Onkologie am UKB. Am Centrum für Integrierte Onkologie am UKB umfasst das Maßnahmenspektrum zur Unterstützung der Patientinnen und Patienten mit Krebserkrankung sowohl die Psychoonkologie, die Kunsttherapie, die Ernährung, den Sport sowie die Palliativmedizin bis hin zu den Selbsthilfegruppen.

Prof. Franziska Geiser, Direktorin der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am UKB, betont: „Ein wichtiger Bestandteil der Krebstherapie sind die supportiven Hilfsangebote, die den betroffenen Menschen, aber auch deren Familien in dieser schwierigen Zeit Halt und Orientierung geben.“

Kontakt

Universitätsklinikum Bonn (UKB)

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