Dieses neue Zentrum bietet Patienten im Rhein-Main-Gebiet eine hochspezialisierte und interdisziplinäre Versorgung bei Erkrankungen des Herz-Lungen-Systems.

Das Herz-Lungen-Zentrum zeichnet sich durch seine umfassende Notfallversorgung und eine Vielzahl spezialisierter Sprechstunden aus, die insbesondere auf Krankheitsbilder abzielen, bei denen Herz und Lunge eng miteinander verbunden sind. So umfasst das Angebot die Notfallversorgung bei akutem Koronarsyndrom, akuter Herzinsuffizienz, Lungenarterienembolie sowie der Exazerbation der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) und pulmonaler Hypertonie.

Neben der Notfallversorgung bietet das Zentrum spezialisierte Sprechstunden, die eine detaillierte Diagnostik und individuell abgestimmte Therapieansätze ermöglichen. In einer Sprechstunde für pulmonale Hypertonie werden etwa mittels moderner bildgebender Verfahren und spezifischer Laboruntersuchungen die Ursachen der Erkrankung differenziert, während in der Herzinsuffizienz-Sprechstunde fortschrittliche Untersuchungsmethoden wie die Rechtsherzkatheteruntersuchung mit Belastung zum Einsatz kommen. Ergänzt wird das Angebot durch eine kardio-onkologische Sprechstunde, in der Krebspatientinnen und -patienten während und nach der Krebstherapie umfassend betreut werden, um das Risiko kardiovaskulärer Komplikationen zu minimieren. Auch die Schlaganfall-Präventions-Sprechstunde, die kardiovaskuläre Ursachen eines Schlaganfalls frühzeitig erkennt und gezielt behandelt, sowie die Lipidambulanz, welche Fettstoffwechselstörungen diagnostiziert und therapiert, tragen zu einem ganzheitlichen Versorgungskonzept bei.

Die enge Verknüpfung von Herz- und Lungenerkrankungen macht einen integrierten Therapieansatz unerlässlich, da sich beide Organsysteme gegenseitig beeinflussen. Zahlen des Statistischen Bundesamtes belegen, dass Herz-Kreislauf-Erkrankungen im Jahr 2023 mit 33,9 Prozent die häufigste Todesursache in Deutschland darstellten, gefolgt von Krebserkrankungen mit 22,4 Prozent. Zudem stieg die Zahl der Todesfälle durch Grippe und Lungenentzündung um 13,1 Prozent auf knapp 20.900 an (bvmed.de). Diese Zahlen unterstreichen die Dringlichkeit einer spezialisierten, interdisziplinären Versorgung, die beide Organsysteme in den Blick nimmt.

Die Leitung des neuen Zentrums obliegt zwei herausragenden Experten: Prof. Dr. Khodr Tello, ein international anerkannter Spezialist für Lungenerkrankungen, insbesondere für die Diagnose und Behandlung der pulmonalen Hypertonie sowie für die Funktion des rechten Herzens, und Prof. Dr. Roland Klingenberg, ein erfahrener interventioneller Kardiologe, der sich auf Fettstoffwechselstörungen und zudem auf die Behandlung der Herzinsuffizienz und kardio-onkologische Erkrankungen spezialisiert hat. Beide Experten bringen umfangreiche Erfahrungen und innovative Ansätze in die interdisziplinäre Zusammenarbeit ein, wodurch eine patientenorientierte und ganzheitliche Betreuung gewährleistet ist.

Prof. Dr. Khodr Tello kommentiert: „Mit der Einrichtung dieses Zentrums eröffnen wir neue Perspektiven in der interdisziplinären Diagnostik und Versorgung, die im Rhein-Main-Gebiet einzigartig sind. Unsere Arbeit wird künftig auch verstärkt den Fokus auf die individualisierte Anpassung von Therapieprozessen legen – ein Ansatz, der den Patienten in den Mittelpunkt stellt und innovative Behandlungsstrategien fördert.“

Prof. Dr. Roland Klingenberg fügt hinzu: „Wir sind überzeugt, dass die Integration modernster diagnostischer Verfahren und therapeutischer Konzepte in einem gemeinsamen Versorgungsmodell nicht nur den klinischen Alltag bereichert, sondern auch neue Impulse für die kardiovaskuläre Forschung setzen wird. Unser Ziel ist es, den Herausforderungen komplexer Krankheitsbilder mit frischen, wissenschaftlich fundierten Lösungsansätzen zu begegnen.“

Mit der Eröffnung des Herz-Lungen-Zentrums setzt das Krankenhaus Nordwest einen bedeutenden Meilenstein in der medizinischen Versorgung des Rhein-Main-Gebiets und bekräftigt seinen Anspruch, eine führende Rolle in der Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Herz- und Lungenerkrankungen einzunehmen.