BKG: Fast jedes zweite Krankenhaus in Bayern schreibt rote Zahlen
28.01.2013 -
Die bayerischen Krankenhäuser steuern in ein ausgesprochen schwieriges Jahr 2013. Die finanzielle Lage, die sich bereits im Jahr 2012 besorgniserregend entwickelte, droht sich in 2013 weiter zu verschlechtern. Die Bayerische Krankenhausgesellschaft (BKG) fragt mit dem „Bayerischen Krankenhaustrend" regelmäßig zum Jahreswechsel die aktuelle wirtschaftliche Lage und die Stimmung in den bayerischen Kliniken ab. Die Umfrage zum Jahresende 2012 ergab ein alarmierendes Bild:
Die finanzielle Situation der Krankenhäuser spitzt sich dramatisch zu und die Stimmung wird schlechter. Während im Jahr 2010 rund 20 % der Kliniken ein negatives Ergebnis zu verzeichnen hatten, rechnen im Jahr 2012 ca. 47 % der Häuser mit einem Defizit (2011: 39 %).
Im Jahr 2010 konnten noch knapp 80 % der Kliniken in Bayern ein positives oder wenigstens ausgeglichenes Betriebsergebnis erreichen. Dieser Anteil sank in 2012 auf nur noch 46 %.
Auf die Frage nach der Entwicklung ihrer Klinik in den kommenden zwei Jahren, gaben lediglich 17 % der Krankenhauschefs an, dass sie diese positiv einschätzen.
Dies ist der niedrigste Wert, den die BKG bislang erfasst hat.
„Es ist nicht länger hinnehmbar, dass Krankenhäuser Personal- und Sachkostensteigerungen nicht finanzieren können. Die im vergangenen Jahr von der Bundesregierung versprochene finanzielle Hilfe ist ausgebleiben. Es bleibt somit im Wahljahr 2013 die zentrale Forderung der Krankenhäuser an die Politik, eine faire Finanzierung zu schaffen und die Fehlanreize im Vergütungssystem zu beheben" sagt der Geschäftsführer der bayerischen Krankenhausgesellschaft Siegfried Hasenbein.
Kritik, dass die Umfrage ein zu düsteres Bild male und „interessensgeleitet" sei, lässt der BKG-Geschäftsführer nicht gelten. An der repräsentativen Umfrage zum Bayerischen Krankenhaustrend 2012 der BKG beteiligten sich fast zwei Drittel der Krankenhäuser aller Trägergruppen, Versorgungsstufen und Größenordnungen. In den Jahren 2009 und 2010 habe man auch die positive Entwicklung publiziert. „Die aktuellen Ergebnisse sind eindeutig und lassen keinen anderen Schluss zu: Es besteht dringender Handlungsbedarf, um die Krankenhausversorgung zu stabilisieren" so Hasenbein.
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