Erstmals Weltkongress von Studierenden für Studierende
23.10.2023 - Erkrankungen der Wirbelsäule sowie Hirnverletzungen nehmen deutlich zu, gleichzeitig gehen die Zahlen gut ausgebildeter Mediziner zurück.
Die Experten, darunter zahlreiche neurochirurgische Klinikdirektoren aus vielen Ländern, waren sich bei dem jetzt erstmals in Deutschland von Studierenden organisierten Kongress „Medical Student World Congress of Neurosurgery“ einig, dass hier dringend ein Handeln erforderlich sei.
Die UMCH-Universitätsmedizin war jetzt Gastgeber des Kongresses mit 300 teilnehmenden Studierenden aus über 40 Nationen, den die Walter E. Dandy Neurosurgical Society St. Louis/Missouri ausrichtete.
Die Mediziner und Krankenhausentscheider aus aller Welt erläuterten neue Entwicklungen in der Diagnose und Therapie neurochirurgischer Krankheitsbilder: Einblicke gaben unter anderem Prof. Dr. Jens Gempt (Direktor der Klinik für Neurochirurgie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf UKE), Prof. Dr. Walter Stummer (Direktor der Klinik für Neurochirurgie am Universitätsklinikum Münster und Chefarzt der Klinik für Neurochirurgie am Klinikum Osnabrück sowie ehemaliger Präsident der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie), Prof. Dr. Veerle Visser-Vandewalle (Direktorin der Klinik für Stereotaxie und Funktionelle Neurochirurgie an der Uniklinik Köln), Prof. Dr. Dietmar Krex (Neurochirurg an der Uniklinik Dresden), Prof. Dr. Jaroslaw Maciaczyk (Stereotaktische und Funktionelle Neurochirurgie der Universität Bonn), Prof. Dr. Jörg-Christian Tonn (Leiter des Neuroonkologischen Zentrums am Klinikum der Uni München), Prof. Dr. Bernhard Meyer (Lehrstuhl für Neurochirurgie der Technischen Universität München). Prof. Jürgen Beck (Ärztlicher Direktor der Klinik für Neurochirurgie, Universität und Universitätsklinikum Freiburg) und Prof. Dr. Thomas Kapapa (Leitender Oberarzt am Universitätsklinikum Ulm).
Neben dem wissenschaftlichen Programm des Kongresses gab es für die Studierenden Austauschmöglichkeiten mit den internationalen Experten: „Sie konnten alles fragen, was sie bewegte. Das ist sehr selten. Es ist sowohl für die Studierenden als auch für die renommierten Mediziner in dieser Form Neuland und eine große Bereicherung gewesen“, sagt Hakim Dziri vom Organisationsteam des Kongresses. Gemeinsam seien Herausforderungen und Lösungsansätze besprochen worden. Auch in diesem Punkt sei die UMCH-Universitätsmedizin ein Zukunftsmodell für die deutsche Medizinerausbildung. So finde die Praxiseinbindung der Studierenden anders als üblicherweise bereits im sechsten Semester und nicht erst mit dem deutlich späteren Praktischen Jahr statt. Studierende trügen frühzeitig für Entlastung im Klinikalltag bei.
„Für unsere medizinische Fakultät ist es eine große Ehre, als Gastgeber des internationalen Kongresses ausgewählt worden zu sein“, so Hon.-Prof Dirk Naumann (Geschäftsleitung der UMCH-Universitätsmedizin).
Als internationaler Campus Hamburg bietet die UMCH-Universitätsmedizin jedes Jahr rund 200 Studierenden die Möglichkeit, ein englischsprachiges Medizinstudium zu beginnen, unabhängig von ihren Schulnoten. „Folglich stellt der Kongress die optimale Ergänzung zur internationalen Ausrichtung dar“, erläutert Hon.-Prof Dirk Naumann.
Das Programm des Kongresses umfasste neben wissenschaftlichen Vorträgen eine Vielzahl praxisnaher Workshops sowie Austauschmöglichkeiten und Mentorship-Sessions mit den internationalen Experten. In den Workshops konnten Studierende unter anderem chirurgische Simulationen mit dem OP-Mikroskop erleben, Wirbelsäulenoperationen durchführen, Tumormodelle resezieren, das innovative Gebiet der Tumor-Therapiefelder kennenlernen und VR-Technologien nutzen, um ihr medizinisches Wissen zu erweitern. Die Veranstaltung hatte viele Unterstützer, darunter Zeiss, Stryker, Signus, Söring und Braun.