Auszeichnungen

Höchste wissenschaftliche Nephrologen-Auszeichnung für Prof. Dr. Wilhelm Kriz

14.01.2011 -

Große internationale Anerkennung für den Anatom Prof. Dr. med. Wilhelm Kriz: Der kommissarische Direktor des Forschungsbereichs Anatomie und Entwicklungsbiologie der Medizinischen Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg ist mit dem höchsten Preis, den die Nephrologie zu vergeben hat, dem Homer W. Smith Award, ausgezeichnet worden.

Mit dem Preis würdigt die führende Fachgesellschaft auf dem Gebiet der Nierenheilkunde, die American Society of Nephrology, die grundlegenden Arbeiten des Wissenschaftlers auf dem Gebiet der Nierenanatomie und speziell seine bahnbrechenden Arbeiten zu den physiologischen Veränderungen beim chronischen Nierenversagen. Besonders hervorgehoben wird, dass Professor Kriz als erster die kritische Rolle der so genannten Podozyten, „Füßchenzellen", bei der Entwicklung eines chronischen Nierenversagens gezeigt hat. Der mit 10.000 US-Dollar dotierte Homer W. Smith Award wurde Professor Kriz am 19. November 2010 auf dem Kongress der American Society of Nephrology in Denver überreicht.

Professor Kriz ist Emeritus des Instituts für Anatomie und Zellbiologie der Universität Heidelberg, das er über 30 Jahre leitete. Der Forscherdrang des 74-jährigen Mediziners ist jedoch ungebrochen und „Ruhestand" ihm unbekannt. Seit der Gründung des Zentrums für Biomedizin und Medizintechnik (CBTM) der Medizinischen Fakultät Mannheim im Jahr 2006 leitet er dort als kommissarischer Direktor den Forschungsbereich Anatomie und Entwicklungsbiologie.

Professor Kriz hat wesentlich zum Verständnis der Nierenfunktion beigetragen. Vor allem die Morphologie und speziell die Korrelation zwischen der Struktur und der Funktion der Säugetier-Niere, wie auch die Pathologie der fortschreitenden Nierenerkrankung fesseln sein Forscherinteresse. Mit dem Namensgeber des Preises gemein hat Professor Kriz sein spezielles Interesse an der glomerulären Filtration und der Rolle der Fehlfiltration bei chronischen Nierenerkrankungen.

Die glomeruläre Filtration findet in den Nierenkörperchen statt, kugelförmigen Gebilden der Niere, die aus einer Kapsel und einem darin eingestülpten, feinen Kapillarknäuel, dem Glomerulus, bestehen. In den Nierenkörperchen beginnt die Harnbildung, indem aus dem permanent hindurchströmenden Blut vor allem Blutzellen und größere Einweißmoleküle zurückgehalten werden. Was die Filter passieren kann ist der so genannte Primärharn. Das Blut passiert im Glomerulus drei Filtersysteme unterschiedlicher Porengröße. Das dritte Filtersystem stellen die Podozyten dar, die vor allem das Hindurchtreten von größeren Eiweißmolekülen verhindern. Beim Versagen der Podozyten kommt es zu einer Proteinurie, einer Ausscheidung von Eiweiß in den Harn.

Dass es diese Podozyten sind, denen bei der Entwicklung eines chronischen Nierenversagens eine besondere Bedeutung zukommt, hat Professor Kriz erkannt und damit einen Paradigmenwechsel eingeleitet. Denn lange Zeit wurden so genannte mesangeliale Zellen für chronische Krankheitsprozesse in den Glomeruli verantwortlich gemacht, die damit unangefochten als Ursache der Nierenfibrose und, durch Chronifizierung, des Nierenversagens galten.

Die besondere Expertise in der Nephrologie hat Tradition an der Universitätsmedizin Mannheim. Professor Dr. Franz Volhard, „Nestor" der deutschen Nephrologie, wurde 1908 Direktor an der städtischen Krankenanstalt Mannheim, um hier eine neue Klinik aufzubauen, die er bis 1918 leitete. Sein besonderes Interesse galt den Erkrankungen der Nieren, der klinischen Nephrologie, die er zu einem eigenständigen Fachgebiet in Deutschland entwickelte. Seine grundlegenden Arbeiten auf dem Gebiet der Nierenerkrankungen stammen aus seiner Mannheimer Zeit. Im Jahr 1914 brachte er eine erste große zusammenfassende Arbeit über Nierenerkrankungen heraus, in der er Nierenfunktionsstörungen ausführlich behandelte.


Gerne stellen wir Ihnen ein druckfähiges Portraitfoto des Preisträgers, Prof. Dr. Wilhelm Kriz, zur Verfügung. Bitte bei Bedarf anfordern.

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