Bauen, Einrichten & Versorgen

Interdisziplinäre Tagesklinik und Hämatologische und Onkologische Ambulanz in neuen Räumen eröffnet

16.07.2024 - Klinikum Ernst von Bergmann, Potsdam: Individualisierte Krebstherapien finden in behaglicher Umgebung statt. Vorhandene Therapieplätze wurden ausgebaut.

Im Beisein von Vertreter*innen der Landespolitik, der Landeshauptstadt Potsdam, der Geschäftsführung des Klinikum EvB sowie Mitarbeitenden des Klinikums und weiteren Gästen haben die Klinik für Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin sowie die Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe die neuen Räumlichkeiten der interdisziplinären Tagesklinik/ Hämatologischen und Onkologischen Ambulanz feierlich eröffnet. Die interdisziplinäre Tagesklinik und Ambulanz befindet sich künftig in der zweiten Ebene des Haus O und ist die zentrale Anlaufstelle für Krebspatient*innen, die eine Chemo-, Immun- oder Antikörpertherapie erhalten. In Haus O befinden sich bereits die Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie sowie die Praxis für Strahlentherapie. Damit vereint das Klinikum EvB im Haus O für Tumorpatient*innen eine der größten Strukturen für die ambulante spezialfachärztliche Versorgung (ASV) bundesweit und setzt so neue Maßstäbe speziell in der ambulanten Behandlung von Tumorerkrankungen.

„Wir eröffnen die umgebaute onkologische Ambulanz und Tagesklinik, die als Anlaufpunkt für die Betroffenen ein wichtiges Bindeglied darstellt zwischen der ambulanten, stationären, tagesklinischen Versorgung und der Vor- und Nachsorge“, so Michael Zaske, Abteilungsleiter Gesundheit, Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg. „Das Klinikum EvB gehört als Schwerpunktversorger in der onkologischen Versorgung bereits mit zu den medizinischen Leuchttürmen in der Gesundheitsversorgung im Land Brandenburg. Auch im Rahmen der neuen Krankenhausreform wird das Klinikum EvB eine sehr wichtige Rolle in der Region spielen – fachlich und als Onkologisches Zentrum. Insofern alles Gute in diesen neuen Räumlichkeiten.“

Brigitte Meier, Aufsichtsratsvorsitzende und Beigeordnete für Ordnung, Sicherheit, Soziales und Gesundheit der Landeshauptstadt Potsdam: „Kein anderes Krankenhaus in Brandenburg verfügt mit zehn zertifizierten Krebszentren über diese Expertise an einem Ort. Auf die onkologische Versorgung hier in der Landeshauptstadt Potsdam können wir sehr stolz sein. “

„Unsere Patien*tinnen finden in den neuen Räumlichkeiten einen Ort mit Atmosphäre, der in erster Linie nicht an ein Krankenhaus denken lässt. Gerade in einer medizinisch belastenden Lebenssituation mit anstrengenden, mehrstündigen Therapieeinheiten über Monate hinweg ist ein behagliches, angenehmes und modernes Umfeld sehr wichtig. In unserer neuen Tagesklinik und Ambulanz bieten wir unseren Patientinnen und Patienten beides: modernste, individualisierte Krebstherapien und ein Umfeld zum Wohlfühlen“, erläutert Prof. Dr. Karin Jordan, Chefärztin der Klinik für Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin sowie Leiterin des zertifizierten Onkologischen Zentrums.

„Das Vertrauen unserer Patientinnen und Patienten mit Brustkrebs oder gynäkologischen Krebserkrankungen in ihr interdisziplinär und individuell abgestimmtes Therapiekonzept ist die Grundlage unserer Arbeit. Dabei ist es uns ein besonderes Anliegen, neue vielversprechende Therapien möglichst frühzeitig auch im Rahmen von Studien anbieten zu können. Auf die empathische, menschlich zugewandte Begleitung legen wir dabei höchsten Wert. Ich freue mich sehr, dass die neuen Räumlichkeiten mit ihrer freundlichen und offenen Ausstrahlung nun die Behandlungszeiten angenehmer machen können“, so Prof. Dr. med. Dorothea Fischer, Chefärztin der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe sowie Leiterin des Brustzentrums und des Gynäkologischen Krebszentrums.

Individualisierte Krebstherapien in behaglicher Umgebung

Nach 15 Monaten Bauzeit stehen auf der mehr als 820 qm großen Fläche in der zweiten Ebene des Hauses O moderne, lichtdurchflutete und großzügige Räume zu Verfügung, in denen Tumorpatient*innen in ruhiger, wohnlicher Atmosphäre ihre Chemo-, Immun- oder Antikörpertherapie erhalten. In fünf großen Therapieräumen wurden insgesamt 26 Therapieplätze geschaffen, sieben mehr als in den bisherigen Räumlichkeiten in der 5. Etage im Haus C. Großzügige Wartebereiche und mehrere modern ausgestattete Sprechzimmer, die nach Bedarf von den an der Behandlung beteiligten Fachdisziplinen genutzt werden können, gehören ebenfalls zur interdisziplinären Tagesklinik/ Hämatologischen und Onkologischen Ambulanz.

Neben der notwendigen Modernisierung, der technischen und brandschutztechnischen Ertüchtigung sowie der Schaffung zusätzlicher Behandlungskapazitäten, stand bei dem Umbau der bisherigen Räumlichkeiten in Haus O vor allem die Verbesserung der Behandlungsatmosphäre im Fokus. Denn eine positive, den Patient*innen zugewandte Raumgestaltung ist ein wichtiger Baustein im Genesungsprozess. Bei der Grundrissumgestaltung wurden deshalb neben praktischen Aspekten vor allem bestes Tageslicht und gute Ausblicke berücksichtigt.

Ulrike Tilly, ausführende Architektin von Hirsch Tilly Wiedemann Architekten aus Potsdam: „Bei der Auswahl der Materialien wurden weitestgehend andere als üblich eingesetzt, mit mehr Wohn- als Klinikcharakter, die aber dennoch den Ansprüchen der Hygiene genügen. Die notwenige Krankenhaustechnik sollte so gut wie unsichtbar sein und hinter Wänden verschwinden. Dies ist ohne Einbußen in die Funktionalität in den Patientenbereichen gelungen umgesetzt worden. Ziel war es auch, möglichst individuelle voneinander unterscheidbare Plätze zu schaffen. Dafür wurden verschiedene sanfte Farbtöne sogfältig ausgewählt. Es gibt Bereiche mit Sichtschutz und welche ohne. Wir hoffen, dass jeder Patient seiner Tagesstimmung entsprechend einen Platz zum Wohlfühlen findet. Auch die Wartebereiche sind nicht herkömmlich. Jeder Stuhl ist anderes, individuell und besonders. So wie sein "Besitzer".“

Den Patient*innen steht ein Ärzteteam mit hoher Expertise, langjähriger Erfahrung und innovativen Behandlungsansätzen zur Seite, ergänzt durch ein Team aus Fachpflegenden und Spezialist*innen der unterschiedlichsten supportiven Bereiche, zum Beispiel Physiotherapeut*innen, Psychoonkolog*innen und Ernährungsberater*innen. „In dieser Ambulanz und Tagesklinik bieten wir den Betroffenen ein interdisziplinäres und multiprofessionelles Beratungs- und Behandlungsangebot, das optimal auf ihre persönlichen Bedürfnisse zugeschnitten ist“, erklärt Jordan.

Das erfahrene Team unter der pflegerischen Leitung von Irmgard Ptak gestaltet die herausfordernde Zeit der Behandlung so angenehm wie möglich und unterstützt die Betroffenen mit viel Erfahrung und Empathie in ihrer veränderten Lebenssituation.

„Das Klinikum Ernst von Bergmann ist nicht nur eine Anlaufstelle für die Potsdamer Bevölkerung; 58 Prozent unserer Patientinnen und Patienten kommen aus der Region – also aus ganz Brandenburg. Unsere Interdisziplinären Tagesklinik/ Hämatologischen und Onkologischen Ambulanz stellt somit einen wichtigen Baustein in der onkologischen Versorgung in Brandenburg dar“, so Dr. Karin Hochbaum, Medizinische Geschäftsführerin des Klinikum EvB. „Wir übernehmen bereits überregionale Koordinierungsaufgaben und wollen hierüber weiter die Patientenversorgung im Land stärken.“

 

Fakten zum Umbau der Station

•   Für die Kernsanierung der 2. Etage des Hauses O wurden etwa 2,1 Millionen Euro an Eigenmitteln investiert.

•   Insgesamt 225 m² Wände wurden abgerissen, was ungefähr 56 m³ an Schutt oder ca. 80 Tonnen an Abbruchmaterial bedeutet. Entstanden sind insgesamt 31 Räume.

•   Es wurden etwa 10 km Datenkabel und 8 km Stromleitungen neu verlegt.

•   1.000 Liter Farbe (100 Farbeimer) wurden benötigt.

Kontakt

Klinikum Ernst von Bergmann

Charlottenstr. 72
14467 Potsdam

+49 331 241 0
+49 331 241 9880

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